Sanierung verschoben
Schließung des Freibades vorerst abgewendet: Grafenwiesen versucht andere Lösung

12.03.2024 | Stand 12.03.2024, 19:15 Uhr

Das Freibad Grafenwiesen bei seiner Eröffnung im Jahre 1972 Foto: Heinz Pletl

Es war eine harte Geburt in der vergangenen Gemeinderatssitzung vom Montag, dass ein Beschluss gefasst werden konnte, und zwar einstimmig, dass die Gemeinde das Freibad Grafenwiesen weiterbetreibt. Nach einstündigem Ringen und Verhandeln konnte schließlich dieses Ergebnis erzielt werden.

Während der Debatte kam es aus den Reihen der rund 30 Zuhörer immer wieder zu verbalen und emotionalen Zwischenrufen, sodass der Bürgermeisterin Sabine Steinlechner nichts anderes übrigblieb, die betreffenden Personen zu bitten, nicht zu stören, ansonsten werden sie gebeten, den Saal zu verlassen, was einige taten.

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Was war in den Tagen und Wochen zuvor geschehen: Am vergangenen Freitag fand eine erneute Versammlung der „Interessengemeinschaft zum Erhalt des Freibades Grafenwiesen“ statt. Seit der letzten Zusammenkunft haben die Verantwortlichen alle kontaktiert, die sich für den Erhalt des Bades einsetzen wollen. Dies geschah per WhatsApp, E-Mail, Telefon oder durch zahlreiche persönliche Gespräche. Stundenlang sammelten sie Ideen und Vorschläge. Bei mehreren Treffen wurde darüber diskutiert, sie wurden strukturiert und letztendlich in eine Form gebracht, die am zweiten Treffen präsentiert werden konnten.

„Wir sehen unsere Möglichkeiten ganz realistisch: Weder eine Interessengemeinschaft noch ein Förderverein werden in drei Monaten in der Lage sein, den Badbetrieb selbstständig (finanziell und personell) stemmen zu können. Dafür fehlen die Erfahrung und die Zeit“, so zweite Bürgermeisterin Kathrin Amberger wörtlich. Ziel ist es daher, dass die Gemeinde wie bisher der Betreiber des Bades bleibt. „Wir sehen durchaus, dass dies sehr schwierig wird. Die Hauptprobleme sind die hohen Kosten, der große organisatorische Aufwand und das renovierungsbedürftige Bad“, so Amberger. „Wir wollen finanzielle und personelle Unterstützung anbieten“. Die Vizechefin brachte zusammen mit Benita Vogl ihre Präsentation bei der Versammlung in der Gemeinderatssitzung nochmals vor.

Auch Rathauschefin Sabine Steinlechner ließ die Vorgänge noch einmal Revue passieren. Wie Steinlechner anmerkte, ist die Sanierung damit nur verschoben. Für Wartungsarbeiten an der Chlorgasanlage und Chlorgas-Beschaffung werden Angebote eingeholt. Die Organisation muss vollständig gewährleistet sein (durch die Interessengemeinschaft), kleinere organisatorische Dinge wie Kartenbeschaffung und dergleichen sind zu regeln.

Fazit: Das Bad wird vorerst wie bisher weiterbetrieben mit der Unterstützung der Interessengemeinschaft.

khp