Robert-Schuman-Gymnasium
Start in den Abitur-Prüfungsmarathon: Bei den Chamer Schülern stand als erstes Deutsch an

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 19:00 Uhr

Die Abiturienten in der Turnhalle des Robert-Schuman-Gymnasiums Foto: Gregor Raab

Ein Gedicht interpretieren oder doch lieber eine Erörterung schreiben? Aus fünf verschiedenen Deutsch-Aufgaben konnten die 84 Schüler am Donnerstag in der Sporthalle des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums in Cham im Rahmen ihrer Abiturprüfung im Fach Deutsch auswählen. 89 Oberstufenschüler traten am Robert-Schuman-Gymnasium Cham zu den Abschlussprüfungen an.

Bei der ersten Aufgabe stand zunächst das Gedicht „Unterwegs im Nebel“ des zeitgenössischen Lyrikers Jan Wagner im Fokus der Interpretation, bevor vergleichend ein kurzer Auszug aus Max Frischs Roman „Homo faber“ untersucht werden sollte, in dem auch , wie in Wagners Gedicht, während einer Autofahrt moderne Technik und geisterhaft-magische Umgebung aufeinandertreffen. Existenzielle Langeweile war das Thema der zweiten Aufgabe: Georg Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ rückt den übersättigten Prinzen Leonce ins Rampenlicht, der sich im vorgelegten Auszug gefühlskalt seiner Geliebten Rosetta entledigt – und das aus purer Langeweile.

Das könnte Sie auch interessieren: Ist Gleitzeit an Chamer Schulen denkbar? Schulleiter geben Einschätzung ab

Im zweiten Teil konnten die Abiturienten aus dem Vollen schöpfen, wenn sie darstellen sollten, wie in einem anderen literarischen Werk das Ende einer Beziehung dargestellt ist. Ihr Wissen zum Themenfeld „Umbrüche in der Literatur um 1900“, das in diesem Jahr erstmalig vorgegeben war, konnten die Abiturienten bei der Interpretation des Anfangs von Arthur Schnitzlers Erzählung „Ein Abschied“ zur Anwendung bringen. Dagegen war das Modewort „Framing“ Gegenstand des zu analysierenden Sachtextes „Sire, geben Sie Begriffsfreiheit!“ von Gustav Seibt. Mit der Rolle der Literaturkritik in Zeiten von BookTok und Co., also mit den Chancen und Problemen digitaler Rezensionen zu literarischen Werken, konnten sich die Schüler argumentativ entweder in Form einer klassischen Erörterung oder eines Essays auseinandersetzen.

Eine erste Zwischenbilanz der Schüler



Nach über fünf Stunden Bearbeitungszeit zogen die Schüler dann eine erste Zwischenbilanz. Die Rückmeldungen zum diesjährigen Deutsch-Abitur waren hierbei wieder einmal gemischt.

Das könnte Sie auch interessieren: Nach Scheitern der dritten Verhandlungsrunde: Bei Sana Kliniken in Cham droht Warnstreik

Es war für die meisten Abiturienten die erste von insgesamt fünf Prüfungen. Bereits am Montag waren einige Schülerinnen und Schüler zur Prüfung im Fach Französisch angetreten und am nächsten Freitag steht dann schon das dritte Abiturprüfungsfach an. Wiederum am Dienstag darauf, am 7. Mai 2024, müssen die Abiturienten ihr Wissen in Mathematik unter Beweis stellen. Die Fächer Deutsch und Mathematik sind für alle Abiturienten verpflichtend, die anderen Prüfungsfächer können sie nach bestimmten Regeln auswählen und so persönliche Schwerpunkte setzen. Die letzten beiden Prüfungen werden dann mündlich durchgeführt. Im sogenannten Kolloquium erhalten die Schüler ein Referatsthema, über das sie nach einer 30-minütigen Vorbereitungszeit einen Vortrag halten müssen. Anschließend stehen in einem Prüfungsgespräch Fragen zu weiteren Themenbereichen an.

Letzter G8-Jahrgang wird geprüft



Die 34 000 Schüler
, die in diesem Jahr in Bayern ihr Abitur ablegen, sind in einer ganz besonderen Situation, denn zum letzten Mal absolvieren sie ihr Abitur am Ende der 12. Klasse, also mit dem G8. Nächstes Jahr gibt es kein Abitur, die jetzigen Elftklässler sind erst am Ende der 13. Klasse, also nach insgesamt ersz neun Jahren, mit dem Abschluss dran. Sollte daher ein Schüler das Abitur nicht bestehen, so müsste er das Schuljahr nicht nur wiederholen, sondern in den meisten Fällen auch die Schule wechseln, da es bayernweit nur wenig Gymnasien gibt, die aufgrund einer Einführungsklasse im kommenden Schuljahr eine 12. Klasse samt Abiturprüfung anbieten werden.

cga/cfg