Mehr Sicherheit
TETRA-Technik vorgestellt: Feuerwehren im Landkreis Cham werden künftig digital alarmiert

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 11:00 Uhr

Sie stellten die neue digitale Alarmierung vor: (v. li.) Michael Grundl, KBR Michael Stahl, Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Michael Multerer und Ludwig Althammer. Foto: Josef Fischer

Bei den Feuerwehren im Landkreis Cham weicht die analoge Alarmierung Schritt für Schritt der digitalen Alarmierung. Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Michael Multerer und Kreisbrandrat Michael Stahl stellten diese neue Technik vor.

Landrat Franz Löffler stellte eingangs der Präsentation im Landratsamt fest, dass die digitale Alarmierung der Feuerwehren im Landkreis Cham ein bedeutender Schritt in Richtung moderner Kommunikation und effizienter Einsatzkoordination sei. Die analoge Technik für die Alarmierung werde bayernweit durch die moderne TETRA-Technik ersetzt. Zudem biete diese mehr Sicherheit.

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Für den Funkverkehr sei dies bereits 2014 geschehen. Vonseiten der Feuerwehr sei ihm bestätigt worden, dass sich der Digitalfunk die letzten Jahre sehr gut bewährt habe und im Vergleich zum Analogfunk um Welten besser sei. Nun folge die digitale Ansteuerung der Sirenen und der Funkmeldeanlagen im Landkreis Cham. Der Landrat verhehlte aber nicht, dass die Umstellungszeit nicht so einfach sein werde.

Heute nun erfolge der offizielle Startschuss für die Ausgabe der digitalen Funkmeldeempfänger an die Feuerwehrdienstleistenden und der Sirenen an die Gemeinden. Begonnen werde mit einem Drittel der Funkempfänger als Testbetrieb. Letztendlich würden es 2881 neue digitale Meldeempfänger (FME) der Marke Motorala und 295 neue Sirenen sein. Damit sei die Fläche im Landkreis Cham abgedeckt.

Dies sei nur möglich durch die gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren als Nutzer, den Gemeinden und dem Freistaat Bayern. Die Gemeinden trügen die Kosten. Bei Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro betrage der Eigenanteil 500 000 Euro. Dazu kämen noch die Kosten für den Umbau am Sirenenstandort. Insgesamt gebe es eine Förderung in Höhe von zwei Millionen Euro.

Der Landkreis koordiniere und sorge für das notwendige Know-how. Die Taktisch-Technische Betriebsstelle (TTB) im Landratsamt Cham übernehme die Ersteinrichtung und Registrierung der Geräte. Hierfür zeichnen Ludwig Althammer und Michael Grundl verantwortlich.

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Bei einem Einsatz zähle jede Sekunde, bemerkte der Landrat. Die Umstellung bedeute eine schnellere Alarmierung. Im Analogfunk seien Alarmschleifen nach und nach abgearbeitet worden. Pro Schleife habe dies acht Sekunden gedauert. Bei größeren Einsätzen mit vielen alarmierten Einheiten komme da etwas Zeit zusammen. Nun erfolge die Alarmierung im TETRA-Netz parallel in Bruchteilen von Sekunden.

Das neue System bedeute auch mehr Flexibilität. Die Möglichkeiten für unterschiedliche Alarmgruppen seien deutlich gestiegen. Zudem melde der Pager, wenn er keinen Netzempfang hat. Die Alarmierung sei wie der Sprechfunkverkehr im digitalen Funknetz verschlüsselt und abhörsicher.
Zu den digitalen Sirenen erklärte der Landrat, dass die Warnung der Bevölkerung im Krisen- oder Katastrophenfall großen Mehrwert habe. Zudem gebe es auch eine Rückmeldung bei Nichtauslösen, Defekten oder Sabotage.
Für die Bevölkerung ändere sich nichts, die Feuerwehren blieben im Notfall weiter schnell und zuverlässig abrufbar. Die digitale Alarmierung werde die Einsatzkoordination und Kommunikation der Feuerwehren im Landkreis erheblich verbessern und zu effizienteren Einsätzen führen. Während der Umstellungsphase würden analoge und digitale Alarmierung parallel laufen, um eine zuverlässige Alarmierung für alle Einheiten zu gewähren. Mit der neuen Technik gebe es eine Effizienzsteigerung für die Sicherheit der Bürger im Landkreis Cham.
KBR Stahl bemerkte, dass die Umstellung ein ziemlicher Kraftakt sei. Zurzeit seien knapp 2000 Geräte in Betrieb, jetzt kämen noch einmal 3000 dazu. Allerdings laufe die Programmierung im Landratsamt bestens. Knapp 200 neue Geräte befänden sich bereits im Testbetrieb. Die Erfahrungen seien gut, die Geschwindigkeit optimal. Wichtig sei, dass mit der neuen Technik auch eine Entwarnung erfolgen könne.

Voll einsatzfähig seien alle Geräte Mitte bis Ende 2025. Auch Rettungsdienst und THW würden auf digitale Alarmierung umgestellt. Stahls Dank galt Bürgermeister Michael Multerer, dem Vorsitzenden des Gemeindetages, und allen Bürgermeistern im Landkreis.

Multerer bemerkte, es sei gut, dass die Zentrale am Landratsamt angesiedelt sei. Man müsse mit der Zeit gehen, auch wenn manche Stolpersteine auftreten. Sein Dank galt allen ehrenamtlichen Feuerwehrlern, die wieder viel Neues lernen müssten.

xfi