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Zu nah am Nachbar-Grundstück: Trotz Abweichungen vom Bebauungsplan Mauer in Falkenstein gebaut

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 11:00 Uhr

Das Feuerwehrhaus Völling beeindruckte den Bauausschuss. Fotos: Anja Pfeffer

Trotz Regen und Kälte traf sich der Bauausschuss am Freitagnachmittag in der Max-Reger-Straße, um sich ein bereits umgesetztes Bauvorhaben vor Ort anzusehen. Die Eigentümer hatten, trotz Abweichungen vom Bebauungsplan, unter anderen eine Gartenmauer gebaut, ohne einen Bauantrag zu stellen. Der direkte Nachbar war zwar am Freitagnachmittag nicht anwesend, er hatte aber durch das „Nicht-unterschreiben“ des im Nachhinein gestellten Bauantrags bereits seine Meinung vertreten.

Die Bauherren räumten einen unwissentlichen Fehler ein. Sie hätten beim Bau nicht gewusst, dass es für den Außenbereich einen Bebauungsplan gibt. „Jeder Bauherr sollte sich vorab bei der Gemeinde informieren, dort gibt es kundige Mitarbeiter, die jederzeit weiterhelfen“, sagte Eberhard Semmelmann. Mehrere Abweichungen des Bebauungsplans wurden festgestellt, die Mauer ist zu hoch und zu nah am Nachbar-Grundstück.

Bauantrag im Nachhinein

Auch die Mauer hinter dem Haus weicht entsprechend ab. Für den Gemeinderat galt es, eine Entscheidung für oder gegen den Bauantrag zu fällen, da die Frist abläuft. Dem Ausschuss war der Unmut sichtlich anzusehen. „Das wird immer mehr zur Regel, dass Bauanträge erst im Nachhinein gestellt werden“, so Bürgermeisterin Heike Fries. Das sei nicht in Ordnung. Alle im Nachhinein gestellten Anträge werde man vor Ort prüfen und dann entscheiden.

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Im Trockenen, im Sitzungssaal entschied sich der Bauausschuss gegen die Genehmigung des Bauantrags. „Dieses ein bedeutet einen Rückbau der Mauer für die Eigentürmer. Aber, sollten sich die Bauherren mit den Nachbarn einigen können, kann die Mauer auch stehen bleiben oder umgebaut werden. Wie die Einigung aussieht, liegt dann bei den Bauherren und den Nachbarn“, sagte Fries. Der Bauausschuss stimmte dem zu.

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Ein weiteres Thema, mit dem sich der Ausschuss beschäftigte, war der Vollausbau der Kreisstraße in Arrach, die nicht Sache der Gemeinde ist, sondern des Landkreises. „Dazu gab es bereits einen Termin mit dem Landkreis und den beteiligten Firmen“, so Fries. In circa zwei Wochen werde mittels Spülbohrung mit den Wasserleitungen begonnen. Jeder Anwohner werde von der Firma per Brief informiert, danach gehe es weiter mit dem Landkreis. „Die Bürger werden rechtzeitig und umfassend über etwaige Umleitungen informiert“, erklärte Fries.

Gefahrenstelle in der Kurve beseitigen



Die Gefahrenstelle in der Kurve werde beseitigt und die Bushaltestelle beim Pfarrheim wird zum Schützenheim versetzt. „ Für das Bushäuschen ist bereits ein Förderantrag gestellt. Bei der unteren Bushaltestelle wird der Gehweg verbreitert, weil dort immer circa 15 Kinder auf den Bus warten. Der Termin letzte Woche war wirklich gut und alles, was wir angesprochen haben, wird umgesetzt. Das ist ein schönes Miteinander“, freute sich Fries. Es sei noch zu klären, wo am Pranger Tag die Altäre stehen, damit das nicht mit der Baustelle kollidiert.

Ein Beschluss musste dann auch noch dazu gefasst werden, nämlich für oder gegen den Austausch der Leuchten. „Da die Leuchten von der Baufirma sowieso berührt werden, macht es Sinn, diese gleich durch neue LED-Leuchten zu ersetzen“, sagte Fries. Dem stimmte der Ausschuss mit einer Gegenstimme zu.

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„Am Friedhof in Falkenstein gibt es jetzt vier neue Urnensteelen, da die alten schon besetzt sind. Auf Wunsch der Bürger wurde ein Behälter für Weihwasser aufgestellt bei der Aussegnungshalle“, so Fries.

Auch der Fortschritt der Baumaßnahme „Parkweg“ wurde begutachtet. Im vorderen Bereich ist eine deutliche Schräglage des Pflasters zu sehen. „Das ist zu schräg, gerade bei Glatteis ist das sehr gefährlich“, stellte Anita Ferstl fest. Techniker Paul Prasch erklärte die Hintergründe dazu und sagte, dass das Pflaster nochmal neu gemacht werden müsse. Ansonsten ist der Ausschuss mit dem Baufortschritt zufrieden. „Wenn alles gut läuft, soll nächste Woche asphaltiert werden, und Pfingsten wird dann der Ritter-Spielplatz in Angriff genommen“, so Fries.

Suche nach Alternativen

„Ursprünglich hatten wir beim Spielplatz zum Eingang am Park einen Pavillon geplant, dessen Dach optisch einem Stein ähneln sollte. Nun habe ich die Info bekommen, dass es aussieht wie ein großer Betonklotz, auch das Steindach ist aus Beton und im selben grau“, erklärte Fries. Sie habe dann entschieden, dass dieser Pavillon unpassend ist, weil er nicht zum Gesamtkonzept passt. Im Moment werde nach Alternativen gesucht.

Projekt „Feuerwehrhaus in Völling“ in Eigenleistung gestemmt



Am Schluss machte sich der Ausschuss noch ein Bild von dem Feuerwehrhaus in Völlig, das langsam Formen annimmt. Die Anwesenden zeigten sich sichtlich beeindruckt, denn das gesamte Projekt wurde hauptsächlich in Eigenleistung gestemmt. „Großer Respekt für alle Beteiligten. Das ist ein tolles Projekt und wird vielen Generationen Freude machen“, sagte Fries. Vom Einsatzbereich, über Aufenthaltsräume mit Küche bis hin zum Jugendbereich für die KLJB lässt das Feuerwehrhaus keine Wünsche offen.

Parkplätze sind in Falkenstein rar



In Falkenstein sind die Parkplätze rar gesät, was besonders bei schönem Wetter oder in den Ferien zu Problemen führen kann, da auch viele Auswärtige den Mark besuchen. „Am Parkweg gibt es bereits zwei neue Parkplätze“, so Fries. Auch am Bavariagelände werde in circa 4 Wochen mit dem Parkplatz begonnen. „Etwa um die gleiche Zeit wird das Baulager für den Parkweg, das sich im Moment am ehemaligen Schmid-Anwesen befindet, geräumt. Der Bereich wird dann vorübergehend geschottert und soll die Parkplatzsituation entspannen.“

„Währenddessen wird es in die Planung für die Quartiersgarage gehen, die am ehemaligen Schmid-Areal entstehen soll“, so Fries. Mit über 100 Stellplätzen sei das ein großer Mehrwert für die Gemeinde. Das Projekt hänge jedoch von der Städtebauförderung von 80 Prozent ab. „Nur wenn diese genehmigt wird, ist der Bau überhaupt möglich“, so Bürgermeisterin Heike Fries weiter.

Planung



Künftige Baustelle: „Das neue Pflaster am Freibad ist abgeschlossen, danach wird der Bauhof am Friedhof in Arrach anfangen“, sagte Fries. Eberhard Semmelmann warf ein, dass man den Bauhof nicht mit zu vielen Projekten betrauen sollte, da keine Kapazität mehr offen sei. Er regte für die Zukunft eine Jahresprojektplanung an.

rbr