Bad Abbach
Aktionstag für Verkehrssicherheit – Es geht auch ohne Elterntaxis

29.11.2023 | Stand 29.11.2023, 16:34 Uhr
Josef Eder

Rush hour am Bad Abbacher Schulweg Foto: Josef Eder

Von Josef Eder

Die Verkehrssicherheit vor Schulen ist oft ein heikles Thema. Vor allem Elterntaxis haben daran großen Anteil. Doch diese müssten nicht sein, wie an einem Aktionstag vor der Angrüner-Schule deutlich wurde.

Dass am Montagmorgen die Überraschung, der Grund- und Angrüner-Mittelschule gelungen war, sah man den Fahrern der Elterntaxis an. Auf den innerörtlichen Zubringerstraßen zur Schule wurden sie von Verkehrshelfern, dem Elternbeiratsvorsitzenden der Grundschule Dominik Scholz, Grundschulleiterin Margit Lermer und Bürgermeister Benedikt Grünewald gestoppt.

Bad Abbach: Bus statt Elterntaxi

Mittels Karten machten sie auf ihre Sache aufmerksam und äußerten ihre Bitte, dass die Eltern die eingerichteten Aus- und Einstiegszonen am großen Parkplatz beim Cafè Ardelean benutzen sollen, wenn sie schon persönlich ihren Nachwuchs zur Schule bringen müssen. Obwohl an jedem Schultag Schulbusse eingesetzt werden. Diese werden vom Markt mit erheblichen Mitteln, die in die Hunderttausende gehen, finanziert.

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Es geht jeden Tag zu wie am „Stachus“, so eine Schulweghelferin. Eltern die ihre Kleinkinder in die Kinderkrippe und Kindergarten bringen, kommen zusätzlich dazu. Die Zufahrtswege sind stark ausgelastet. Die Parkplätze schnell besetzt.

Durch rangierende Autos entstehen ungewollte Gefahrenmomente. Und ganz schwierig wird es dann, wenn zeitgleich ein Feuerwehreinsatz mit anrückenden Einsatzkräften und den abfahrenden Löschfahrzeugen mit Sondersignalen erfolgt, hieß es. Die Lenker von Elterntaxis gefährdeten mit jeder Fahrzeugbewegung andere Kinder, die regelkonform zu Fuß, mit Roller oder Fahrrad kommen.

Die Sprösslinge im Grundschulalter oder kleiner seien schlecht zu sehen, wenn sie sich hinter dem Auto bewegen. Am Montag waren die Wetterverhältnisse gut. Bei Regen, Schnee oder der Morgendämmerung ist der ab und an dunkel gekleidete Nachwuchs schlecht zu erkennen. An diesem Tag waren es auch weniger Pkw als normal. Die Kinder hätten wohl die Eltern von der Maßnahme vorgewarnt. Lermer meinte: „Die Lehrer wussten vom Aktionstag“.

„Das Schlimme ist, dass es die Bringer meist pressiert und sie daher ihre Geschwindigkeit nicht anpassen. Ich musste schon des Öfteren mit einem Satz zur Seite springen“, erzählte eine junge Schulweghelferin.

Schokoriegel für brave Fahrer

„Wir haben täglich viele Helfer im Einsatz. Wer mitmachen will, solle sich gerne melden“, teilte die Chefin Manuela Seidl mit.

Bürgermeister Benedikt Grünewald – er ist selbst mehrfacher Vater – ist die Sensibilisierung ein Anliegen. Er sagte: „Wir haben in unmittelbarer Nähe bei der Einfahrt zur Jos. Manglkammer Sporthalle, die an die Mittelschule angedockt ist, ein Grundstück gekauft. Hier sollen Parkplätze für Lehrer und schulische Mitarbeiter sowie Freizeitmöglichkeiten entstehen. Wir wollen durch verkehrstechnische Änderungen im Nahbereich die Anfahrt unattraktiv gestalten, ohne die Sicherheit für anfahrende Rettungsfahrzeuge zu gefährden“,

Schulsozialpädagogin Martina Hoch berichtete, dass jeder Lenker, der beim Aktionstag die gekennzeichneten Ausstiege nutzte mit einem Schokoriegel belohnt wurde.