Heftiger, begeisterter Applaus ergießt sich minutenlang aus dem Publikum über die Theaterfreunde Train/St. Johann, als die letzte Aufführung des „Gockelkriags“ endet. „Das war ein tolles Stück und super gespielt“, kommentierte Ulrike Limmer, ihre Lachmuskeln immer noch intensiv in Gebrauch und vehement Beifall klatschend, die vollendete Darbietung.
Sieben ausverkaufte Vorführungen absolvierten die Schauspieler im Sportheim des FC Train. Schon im Laufe des ersten Vorverkauftages gingen sämtliche Karten weg, so dass sich die Theaterfreunde entschlossen, zu den sechs geplanten Terminen einen zusätzlichen anzuhängen. „Ich bin richtig zufrieden mit unserer Leistung, das Stück war ein großartiger Publikumserfolg“, erklärte Regisseurin Susanne Ferstl, die bereits zum siebten Mal die Spielleitung der Theaterfreunde innehatte.
Wenig Probezeit
Obwohl weniger Probezeit, Ostern war bereits Ende März, zur Verfügung gestanden habe und Widrigkeiten wie etwa Krankheitsfälle und unvorhergesehene Dienstreisen das Proben behinderten, hätten die zusätzlichen Wochenendproben geholfen, das Stück perfekt auf die Bühne zu bringen, freute sich Ferstl. Wie für eine Bauernkomödie nicht anders zu erwarten, nahm auch der Schwank ein glückliches Ende. Der Gockel Hieronimus durfte laut richterlichem Beschluss weiterleben, und die drei kopfverletzten Junggesellen, die ihre Blessuren einer Bratpfanne verdankten, fanden ihr Liebesglück mit den drei Töchtern der Krautmoserin auf der Bühne.
Lesen Sie auch: Statt Ruß: Neuer Glanz für das „schönste Haus“ in Train
Thomas Bleicher als Gendarm mit Sonja Pendelin, Denis Nienaber als Tierpsychologe mit Teresa Kundler und Sebastian Brunner als Nachbarssohn mit Laura Maier steckten in den Rollen der drei Paare. Die Krautmoserin, die ihren Gockel mit allen Mitteln, auch mit der besagten Bratpfanne, verteidigte, spielte Elisabeth Ciesla bravourös. Die vom Hieronimus äußerst genervte Nachbarin und ihr Mann, die wegen dem Federvieh in einen veritablen Ehekrieg gerieten, wurden von Petra Zeilhofer und Christoph Leutgeb meisterhaft dargestellt. Zeilhofer und Xaver Nickl, der den Richter mimte, standen bereits im Jahr 2000 mit dem Gockelkriag-Dreiakter von Ulla Kling auf der Bühne der Theaterfreunde. Anlässlich seines 25-jährigen Bestehens feierte der Verein mit der Wiederaufführung sein Jubiläum.
Auch das könnte Sie interessieren: Train nimmt Millionenprojekte in Angriff
Alle damaligen Schauspieler, einschließlich der Regisseurin Angelika Wittmann, erhielten für den neu angesetzten Gockelkriag eine extra Einladung. Sie konnten wie die vielen anderen begeisterten Zuschauer den jeweils fünfstündigen Theaterabend, der mit dem Stück „Der Kaffeeklatsch“ der Nachwuchsschauspieler begann, besonders genießen. Sarah Brunner führte bei den Kleinen Regie. Auf die Arbeit aller Akteure und der vielen weiteren Helfer bei Requisite, Maske oder Bühnenaufbau sei er wie auf die Mitarbeit des FC Train bei der Bewirtung besonders stolz, versicherte Theatervorstand Thomas Bleicher. Außergewöhnlich im aktuellen Stück war der von Josef Nickl gebaute Brunnen, der echtes Wasser im Kreislauf pumpte.
Brunnen auf der Bühne
Mit dem Brunnen und dem von Leutgeb und Bleicher extra verlegten Pflasterboden aus Vinyl sollte ein besonderes Outdoorfeeling geschaffen werden. Das gelang, aber der wahre Grund für den Erfolg seiner Theatergruppe läge darin, sagt Bleicher, dass alle Mitwirkenden mit viel Herzblut Theater machten.
Text: Christoph Leutgeb
Zu den Kommentaren