Im September wurde im Bereich des Marktes Rohr i. NB und des Marktes Langquaid für das Projekt Labertal 2030 eine Flachwassermulde geschaffen und Uferabflachungen an drei Gräben vorgenommen.
Geplant wurden die Maßnahmen von Lucia Gruber, Projektkoordinatorin beim Landschaftspflegeverband Kelheim VöF, in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde des Landkreis Kelheim. Die Wiesenflächen wurden von den beiden Marktgemeinden für die Biotopgestaltung zur Verfügung gestellt.
Fläche wird bereits von Vögeln angenommen
Beim Ortstermin mit Rohrs Bürgermeisterin Birgit Steinsdorfer berichtet Lucia Gruber: „Als ich auf die Fläche ging, um die Bereiche für den Baggerfahrer auszustecken, flog eine Bekassine auf. Ein sehr gutes Zeichen, da die Fläche bereits vor der Biotopoptimierung schon von durchziehenden Vögeln als Rastplatz genutzt wird.“ Birgit Steinsdorfer merkt an: „Ich bin froh, dass es diese Vogelarten in der Gemeinde noch zu sehen gibt und dass wir mit dem Labertal-Projekt gemeinsam etwas für die Natur vor unserer Haustür tun können.“
Rückzugsorte mit offenen Wasserstellen sind essenziell aber mittlerweile selten
Zugvögel benötigen dringend Rückzugsorte mit offenen Wasserstellen, wenn sie unterwegs in ihr Winterquartier sind. Wiesenbrüter wie Kiebitz, Bekassine oder Brachvogel benötigen sie zur Nahrungssuche. Diese sind mittlerweile auch im niederbayerischen Labertal rar geworden. Ursprünglich durchzogen großflächig Moorböden und Nasswiesen das Tal der Großen Laber. Entwässerungsgräben und Drainagen erleichterten die Bewirtschaftung dieser Feuchtgebiete, mittlerweile sind sie jedoch fast ganzjährig befahrbar aufgrund des stetig absinkenden Grundwasserspiegels. Auf den ersten Blick stellt das einen Vorteil für die Landbewirtschafter dar, jedoch kann das schnell zum Problem werden, wie die letzten Sommer, geprägt von Hitze und Dürre, zeigten. „Durch den sinkenden Grundwasserpegel entstehen die Wassermulden nicht mehr von allein im Gelände, es muss nachgeholfen werden, um die wertvollen Biotope zu schaffen oder wiederherzustellen“, erklärt Gruber. Im September wurden deshalb bei Oberndorf in Laaberberg eine Flachwassermulde geschaffen sowie Uferabflachungen an drei Gräben vorgenommen, ebenso in Laaberberg und in Niederleierndorf bei Langquaid.
Seltene Große Brachvögel sollen dort ihr Heimat finden
Um den Bereich als Bruthabitat interessanter zu machen, werden zum Beispiel Gehölze gerodet, die als optische Barriere im Gelände abschreckend auf die Vögel wirken, die weite Areale ohne Unterstand für natürliche Fressfeinde suchen.
Mit der Herstellung von Wassermulden und Abflachung der Uferbereiche wächst die Hoffnung, dass Kiebitze oder die noch selteneren Großen Brachvögel das Gebiet als Heimat annehmen und dort ihren Nachwuchs aufziehen.
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