Nockherberg statt Infoveranstaltung
Klinikpläne: Aiwangers „klare Position“ und ein Konter von Petra Högl

05.03.2024 | Stand 05.03.2024, 18:09 Uhr

Hubert Aiwanger äußert sich zur Lage in Mainburg. Foto: Fischer

In der Debatte um die Zukunft des Krankenhauses Mainburg (Lkr. Kelheim) bezieht der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger in einer Pressemitteilung Position. Darin fordert er den Erhalt der Notaufnahme.



Jetzt hat sich auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) in Sachen Krankenhaus Mainburg zu Wort gemeldet - am Montag auf Facebook, am Dienstag per Pressemitteilung - und „klar Position bezogen“, wie es darin heißt: „Bei allen Gedankenspielen um Klinikstandorte muss eines klar sein: Wir müssen die benötigte Gesundheitsversorgung vom Bürger und möglichen Patienten her denken. Und da ist es einfach unzumutbar, wenn eine stationäre Notfallversorgung für einen Bürger aus Mainburg 40 Minuten Fahrtzeit entfernt wäre.“ Man müsse das System so erhalten und organisieren, dass eine wohnortnahe Notaufnahme sichergestellt bleibt, ließ Aiwanger mitteilen.

Zeitpunkt – drei Tage nach dem Beschluss des Kelheimers Kreistags in dieser Sache – und Inhalt der Wortmeldung Aiwangers führte zu einer umgehenden Reaktion Petra Högls, die man durchaus als verbale Watsche für Aiwanger bezeichnen kann.

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Die CSU-Landtagsabgeordnete, die am Mittwoch vergangener Woche eine Infoveranstaltung in Mainburg auf die Beine gestellt hatte, hält Aiwanger vor, dass er an der Protestkundgebung bzw. der Infoveranstaltung in Mainburg nicht habe teilnehmen können, da er ja andere terminliche Verpflichtungen gehabt habe - auf dem Starkbierfest beim Nockherberg.

In seiner Mitteilung stellt Aiwanger fest, dass eine wirtschaftsstarke Region Mainburg mit so vielen Arbeitsplätzen und Einwohnern eine zuverlässige ortsnahe Notfallversorgung benötige, sonst würden auch Investitionen und Firmenansiedlungen schwieriger.

Högl indes greift in Ihrem Schreiben an Aiwanger dessen „klare Position“ zum Mainburger Krankenhaus auf und fragt, „wie du uns im Landkreis über das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft konkret dabei unterstützen kannst, die von uns vor Ort angestrebte stationäre Notfallversorgung in Mainburg dauerhaft zu sichern. Ich freue mich, wenn du bei einem Termin deine konkrete Unterstützung aus dem Wirtschaftsministerium vorstellst. Mit dem am Freitag mit 51 zu 6 Stimmen mehrheitlich gefassten Kreistagsbeschluss beteilige sich der Landkreis Kelheim weiter an dem Prozess einer Neugestaltung der Kliniklandschaft in der Region 10. Zugleich würde man intensiv prüfen, ob und wie die stationäre Notfallaufnahme dauerhaft aufrechterhalten werden könne. Hierzu stehe sie im Austausch mit Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach sowie der Fachabteilung am Bayerischen Gesundheitsministerium.