Käferholz, Schneebruch und Co.
Warum sich immer mehr Waldbesitzer im Kreis Kelheim ihren Forst pflegen lassen

24.03.2024 | Stand 24.03.2024, 10:57 Uhr

Nicht alle Waldbesitzerinnen und -besitzer haben die Zeit, das Gerät, das Knowhow, um ihre Wälder fachgerecht zu bewirtschaften. Die WBV Kelheim verzeichnet steigendes Interesse an Waldpflegeverträgen. Foto: Bietau/Archiv

Der Strukturwandel in Land- und Forstwirtschaft macht sich auch bei der Waldbesitzervereinigung Kelheim bemerkbar: Die Zahl der Waldpflegeverträge steigt stetig an. Diesen und weitere Trends aus dem vergangenen Jahr stellten die drei Geschäftsführer jüngst den rund 230 anwesenden der gut 1600 Mitglieder vor.

Neben der Verabschiedung der bisherigen und Wahl der neuen Vorstandsriege ging es bei der Mitgliederversammlung in Mitterfecking auch um einen Rück- und Ausblick zu den WBV-Aktivitäten. Aus wirtschaftlicher Sicht kam den Mitgliedern dabei zu Gute, dass bis zum Winter größere Schadens-Ereignisse ausblieben. So fand der Holzeinschlag zu 74 Prozent geplant statt; 21% mussten als Käferholz und 5% nach Sturmschäden vermarktet werden.

Das droht sich heuer zu ändern: Der extreme Schneebruch Anfang Dezember 2023 wird in der Statistik deutlich zu Buche schlagen; die Aufarbeitung des Holzes läuft nach wie vor und könnte den Holzpreis negativ beeinflussen, berichtet Geschäftsführer Ottmar Kürzl.

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Im vorigen Jahr haben 391 der 1632 Mitglieder Holz via WBV vermarktet; insgesamt 37.400 Festmeter. Dies entspricht ungefähr dem langjährigen Mittel. Das Gros (29.200 fm) wurde als Rundholz geerntet. Mehr als die Hälfte der Ernte wurde von Großsägewerken aufgekauft; örtliche Sägewerke nahmen 7600 fm ab.

Bei den Forstpflanzen, die die Mitglieder via WBV einkauften, hielten sich 2023 die Laub- und die Nadelholz-Pflänzchen in etwa die Waage.

Weiter gestiegen ist die Zahl der Waldpflegeverträge. Gerade Waldbesitzerinnen und -besitzer, die selber nicht mehr in Land- und Forstwirtschaft tätig sind, sichern sich damit die Unterstützung der WBV-Förster für eine fachgerechte Waldbewirtschaftung. Die Zahl der Verträge wuchs voriges Jahr um sieben auf 63.