Freizeit
Weltenburger Enge: Das gilt jetzt für Freizeit-Kletterer und Spaziergänger in Kelheim

18.02.2024 | Stand 18.02.2024, 12:11 Uhr

Das Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ ist Heimat vieler Felsbrüter. Aus Gründen des Vogelschutzes werden zur Brutsaison die Kletterfelsen in Bereichen der „Bischofsbucht“ und die „Römerwand“ gesperrt. Foto: Franziska Jäger

Die Vogelbrutsaison im Nationalen Naturmonument und Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ hat begonnen. Das wirkt sich auf die Nutzung von Kletterfelsen und Wanderwegen aus.

Aktuell bereiten sich Vögel auf den Frühling und ihre Brutgeschäfte vor. Aus Gründen des Vogelschutzes und um jegliche Störungen zu vermeiden, wurden in enger Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde Kelheim und Vertretern des Sportkletterns die Kletterfelsen im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ vorübergehend gesperrt, teilt die Regierung von Niederbayern mit.

Kletterfelsen: Bischofsbucht und Römerwand betroffen



Betroffen sind Bereiche in der „Bischofsbucht“ sowie die „Römerwand“. Die Sperrung wird aufgehoben, sobald die Vogelbrutperiode zu Ende ist, üblicherweise im Frühsommer. Zudem werden Spaziergänger gebeten, auf den ausgeschilderten Wanderwegen zu bleiben.

„Jetzt suchen sich die Felsbrüter bereits ihre idealen Brutnischen, Höhlen und Felsbänder, um in Ruhe mit der Brut starten zu können“, informiert die umweltpädagogische Leiterin am Nationalen Naturmonument Weltenburger Enge, Franziska Jäger. Einer hat es da immer besonders eilig: der Uhu. Wenn es noch bitterkalt ist, beginnt schon die Balz der größten einheimischen Eule. In den steilen Felsen im Donau- und Altmühltal sind aber nicht nur Uhus, sondern auch die schnellsten Vögel der Welt anzutreffen. Wanderfalken, Dohlen, Gänsesäger oder Kolkraben.

Um 1920 kamen erste Kletterer ins Donautal nach Kelheim



Wenn es dann wieder richtig warm wird, freuen sich die ersten Kletterer, ihr sportliches Können an den Felsen zu zeigen. Die Geschichte des Felskletterns im Donautal reicht bis weit in die Anfänge des letzten Jahrhunderts zurück. Bereits um 1920 begannen Regensburger Kletterer hier im Gebiet aktiv zu werden. Über die Jahrzehnte nahmen die Kletteraktivitäten immer weiter zu.

Seit 1998 gibt es Regeln für naturverträgliches Klettern



Mit der Erstellung der „Kletterkonzeption unteres Altmühltal und Donaudurchbruch“ im Jahr 1998 wurden einheitliche Regelungen für ein naturverträgliches Klettern festgelegt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Konzeption wurde in Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern – Höhere Naturschutzbehörde, dem Landratsamt Kelheim – Untere Naturschutzbehörde, dem Landesbund für Vogelschutz, dem Deutschen Alpenverein sowie der IG Klettern Frankenjura erarbeitet und habe sich nunmehr seit über 20 Jahren bewährt.

Die Gebiete, die in dieser detaillierten Kletterkonzeption aufgeführt sind, unterliegen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und haben somit europaweite Bedeutung. Das Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ ist vom Europarat mit dem „Europadiplom für geschützte Gebiete“ ausgezeichnet. 2020 wurde die Weltenburger Enge aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung zudem als erstes Nationales Naturmonument Bayerns ausgewiesen.

Franziska Jäger: Zusammenarbeit ist wichtig



Die gute Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbehörden und Kletterern ist auch Franziska Jäger ein besonderes Anliegen. In enger Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde Kelheim wurden die Kletterfelsen im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ zur Vogelbrutsaison nun gesperrt, um jegliche Störungen zu vermeiden. Die Kletterfelsen werden regelmäßig von den Rangern der Weltenburger Enge, den Vertretern der Naturschutzbehörden sowie den Klettergebietsbetreuern begangen, heißt es weiter. Mehr Infos online: www.juraclimbs.de.

Es wird gebeten, die Sperrung unbedingt zu beachten. Jeder trage mit seinem Verhalten dazu bei, dass die Felsbrüter in Ruhe ihre Jungen aufziehen können. Nach abgeschlossener Brutsaison und Prüfung der Kletterbereiche im Sommer werden die gesperrten Felsen wieder freigegeben.