Berufliches Schulzentrum
ADAC klärt Neumarkter Schüler über Drogen am Steuer auf und simuliert Alkoholrausch

27.02.2024 | Stand 27.02.2024, 15:10 Uhr

Schüler Quirin trägt bei einem Workshop in der Berufsschule Neumarkt eine Brille, die einen Alkoholgehalt von 1,3 Promille simuliert. Dabei versucht er einen Ball, den ADAC-Referentin Dagmar Mayer hält, zu fangen. Foto: Ramona Teufel

Diese Woche findet im Beruflichen Schulzentrum Neumarkt eine Verkehrssicherheitswoche statt. Organisiert von Markus Graser informieren Referenten des ADAC Schüler darüber, wie sich der Konsum von Drogen und Alkohol auf den Körper und das Verhalten im Straßenverkehr auswirkt.

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„Welche Drogen gibt es eigentlich und wie kann man sie definieren“, fragte ADAC-Referentin Dagmar Mayer die Schüler einer Elektroniker-Klasse im dritten Lehrjahr. Am schnellsten nannte einer der Schüler Alkohol. Genau darum handelte sich der Workshop des ADAC. Mayer wollte zunächst von den Jugendlichen wissen, wie oft sie Alkohol trinken. Woraufhin die meisten der angehenden Elektroniker, im Alter zwischen 17 und 24 Jahren, angaben, selten Bier, Wein oder Cocktails zu trinken. Einer der Schüler stach heraus: Julian sagte, er habe noch nie alkoholische Getränke probiert und sei demnach noch nie betrunken gewesen.

Brillen simulieren Alkoholrausch

Um den Schülern zu zeigen, wie Alkohol nicht nur das Verhalten, sondern auch die Sinne beeinträchtigt, hatte Mayer sogenannte Rauschbrillen für die Schüler dabei. Die Brillen simulierten einen Alkoholwert zwischen 0,8und 1,5Promille. Julian war einer der ersten, der die Brille aufsetzte und versuchte, eine aufgeklebte Linie am Boden entlang zu laufen und am Ende eine Münze aufzuheben.

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Danach versuchten auch andere Mitschüler den Parcours mit den unterschiedlichen Brillen abzugehen. Sie stellten fest, es schwer sei, eine gerade Linie zu laufen. Denn man sehe alles doppelt, stellte auch Quirin fest. Das Experiment zeigte den Auszubildenden: Alkohol verändert das Sehvermögen und beeinträchtigt zudem den Gleichgewichtsinn.

In einem weiteren Experiment ließ Mayer die Schüler einen Ball hin und her werfen, während sie die Brillen trugen. Die meisten schafften es nicht, den Ball zu fangen, weil sie die Entfernung nicht richtig einschätzen konnten und der Ball fiel auf den Boden. Dadurch demonstrierte sie den Schülern, dass bei Betrunkenen die Reaktion vermindert sei und alkoholisierte Autofahrer deshalb oft Unfälle verursachen.

Hohes Unfallrisiko bei jungen Autofahrern

Mayer betonte, dass gerade bei Autofahrern zwischen 18 und 24 Jahren das höchste Unfallrisiko bestehe. Sie mahnte die Jugendlichen, sie sollen ihr Bewusstsein für Alkohol stärken. Zudem erklärte sie, dass auch ein alkoholfreies Bier meist einen Alkoholgehalt habe und man darauf achten müsse, ob man nach dem Trinken eines solchen noch ins Auto steigen sollte.

Auch die Frage, ob es ab April mit der Teillegalisierung von Cannabis erlaubt sei, berauscht zu fahren, kam auf. Mayer sagte, sie könne derzeit keine Auskunft geben, da die Rechtslage noch nicht geklärt sei.