Amtsgericht
Billige Böller aus Tschechien wurden für 19-jährigen Neumarkter teuer

25.10.2023 | Stand 25.10.2023, 17:30 Uhr
Heike Regnet

Weil er verbotene Böller gekauft hatte, musste sich ein Neumarkter vor Gericht verantworten. Foto: dpa/Gregor Bauernfeind

Vor einem Jahr fuhr ein 19-Jähriger mit Freunden nach Tschechien und kaufte an einem Stand nach der Grenze eine Packung Böller – auf dem Rückweg wurde das Fahrzeug in Waidhaus kontrolliert. Jetzt musste sich der junge Mann wegen des Besitzes explosionsgefährlicher Stoffe ohne Genehmigung vor dem Amtsgericht Neumarkt verantworten.

„Das war falsch von mir“, erklärte er reumütig. „Das wird auch nicht mehr vorkommen.“ Etwa 19 Euro habe die Packung gekostet, erklärte er auf Nachfrage von Amtsrichter Gerrit Stadler. Der junge Mann war dem Richter nicht unbekannt. Drei Einträge zeigte das Vorstrafenregister, die bislang mit Geldauflagen und Arbeitsleistungen geahndet wurden. Der Bericht der Jugendgerichtshilfe zeigte keine großen Auffälligkeiten. Der junge Mann hatte zwar seine erste Ausbildung abgebrochen, dann einige andere berufliche Möglichkeiten ausprobiert und vor kurzem erneut eine Ausbildung begonnen, die ihm gut gefalle.

Verfahren gegen Geldauflage eingestellt



Stadler verwies auf die erst wenige Monate zurückliegende Verurteilung wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr. Wäre der Böllerkauf schon bei dieser letzten Verhandlung bekannt gewesen, hätte man das Vergehen gleich mit geahndet, erklärte er. Daher sei nun eine Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage von 150 Euro vorstellbar. Dem stimmten Staatsanwalt und Angeklagter zu.