„Solide und zufriedenstellend“
Dietfurter Kämmerin stellt Jahresrechnung 2023 vor

27.03.2024 | Stand 28.03.2024, 9:14 Uhr

In die Erneuerung der Johann-Hummel-Straße in Töging hat die Stadt Dietfurt im vergangenen Jahr 669 000 Euro investiert. Foto: Archiv

Besser als gedacht ist die Stadt Dietfurt finanziell durch das Jahr 2023 gekommen. In der jüngsten Stadtratssitzung am Montagabend stellte Kämmerin Gabi Dumann die Jahresrechnung vor.

Das Ergebnis bezeichnete sie als „zufriedenstellend“ und erläuterte kurz die Eckdaten. Demnach wurden mit einem Ergebnis von 13,538 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt die geplanten Ansätze um 5,05 Prozent überschritten. Dies sei „fast eine Punktlandung“. Vor allem Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer von 174000 Euro und der Einkommensteuerbeteiligungen (plus 312716 Euro) seien hier anzuführen, so Dumann. Bei der Einkommensteuerbeteiligung war man von vier Millionen Euro ausgegangen. Bei der Gewerbesteuer waren es 1,8 Millionen Euro, was letztlich ein Plus von fast zehn Prozent bedeutete. Gegenüber dem Haushaltsplan 2023 wurden im Verwaltungsplan 651384 Euro mehr eingenommen.

Auf der Ausgabenseite überstiegen lediglich die Personalkosten den geplanten Ansatz um 211811 Euro. Hierfür, so Dumann, sei vor allem die Kinderbetreuung ursächlich. Der Personalschlüssel sei vorgegeben und viele Kinder mit besonderem Förderbedarf würden auch die Anzahl der Beschäftigten erhöhen. Demnach belief sich die Kostenüberschreitung für die Vergütung der Beschäftigten in der Kindertagesstätte in Dietfurt auf 97441 Euro und in Töging auf 107000 Euro.

Um 449000 Euro unterschritten wurde der sogenannte sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand. Das ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass die restliche Kanalsanierung von Töging durch die mit der Ausführung beauftragten Firma größtenteils ins Jahr 2024 verschoben wurde. Diese Ausgaben werden erneut im Haushaltsplan 2024 berücksichtigt.

Das führte letztlich dazu, dass die Zuführung zum Vermögenshaushalt mit 2,131 Millionen Euro um mehr als 100 Prozent überschritten werden konnte. Als größte Investitionen nannte die Kämmerin den Einbau von Lüftungsgeräten in Schule und Kindertagesstätten für 1,17 Millionen Euro, die Restkosten für den Neubau der Kinderkrippe in Töging (295000 Euro), den Erwerb verschiedener Grundstücke für 1,46 Millionen Euro, Radwegebauten (946000 Euro), Straßenbau und Abwasserleitung der Johann-Hummel-Straße in Töging (669000 Euro) und die Erschließung verschiedener Baugebiete (783000 Euro). Ins Jahr 2024 hätten nur wenige Maßnahmen geschoben worden müssen, der Radwegebau von Zell nach Wolfsbuch zum Beispiel, der erste Bauabschnitt der Gehbahnen in der Innenstadt und der Bau eines Gehwegs in Mallerstetten.

„Die Stadt schafft derzeit in großem Umfang Bauland“, so Dumann. Hierfür sei sehr viel Kapital für lange Zeit gebunden. „Leider ist die Nachfrage nach Bauplätzen sehr gering“, hier konnten im vergangenen Jahr keine Einnahmen erzielt werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung zum Jahresende stieg laut Dumann auf 394 Euro.

Obwohl sie die Kassenlage abschließend als „solide und zufriedenstellend“ bezeichnete, versäumte sie es auch am Montag nicht, auf die Wichtigkeit einer stabilen Haushaltslage hinzuweisen. „Viele Aufgaben werden durch Bund und Länder delegiert“, kommunale Haushalte würden immer häufiger in Schieflage geraten. „Gerade deshalb kann ich es nicht unterlassen, auch in diesem Jahr auf die bevorzugte Behandlung der Pflichtaufgaben zu verweisen“, so der Schlusssatz der Kämmerin.

Die Ausgabenüberschreitungen über 10000 Euro musste der Stadtrat nachträglich genehmigen, der Beschluss fiel einstimmig. Die über- und außerplanmäßigen Ausgaben im Haushaltsjahr summierten sich auf 1,3 Millionen Euro im Verwaltungs- und 2,86 Millionen im Vermögenshaushalt. In letzterer Summe enthalten sind die Kosten für den Grunderwerb und vor allem für die Zuführung zur allgemeinen Rücklage.

uke