Landtagswahl
Feuerwehr und Polizei diskutieren mit Katharina Schulze über Sicherheit in Neumarkt

27.07.2023 | Stand 13.09.2023, 4:42 Uhr

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, Katharina Schulze (Mitte), besuchte die Neumarkter Feuerwehr, mit dabei auch die Landtagskandidatin Nicole Brock (3.v.li.). Foto: Eva Gaupp

Wie ist es um die Sicherheit im Landkreis Neumarkt bestellt? Darum ging es bei einem Gespräch mit der innenpolitischen Sprecherin der Grünen im Landtag, Katharina Schulze. Gut, lautete die Antwort von Polizei und Feuerwehr – aber es seien noch Hausaufgaben zu machen.

Der Kommandant der Neumarkter Feuerwehr, Christian Kürzinger, stellte der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag und den Vertretern der lokalen Grünen um die Kreisvorsitzenden Eva Borke-Thoma und Stefan Haas sowie die Landtagskandidatin Nicole Brock die Pläne für die neue Feuerwache vor.

Die Zusammenarbeit der Feuerwehren im Landkreis und der Neumarkter Feuerwehr funktioniere hervorragend, sagte Kreisbrandrat Jürgen Kohl. Auch landkreisübergreifend gebe es immer wieder Übungen, um für Großschadenereignisse gerüstet zu sein. Nächstes Jahr werde beispielsweise zusammen mit Feuerwehren aus dem Landkreis Eichstätt ein Großeinsatz am Kanal trainiert.

Kritisch bewertete er das Verhalten der Politik in Punkto Katastrophenschutz. Nach der Flut im Ahrtal sei „plötzlich ein Elan für die innere Sicherheit und ein Katastrophenwarnsystem“ entstanden – heute sei nichts mehr davon zu hören. Dabei gelte es, bei den Bürgern ein Bewusstsein für eine persönliche Katastrophenvorsorge zu wecken. „Das ist total in Vergessenheit geraten“, so Kohl. Und das einzige Fahrzeug der Feuerwehren im Landkreis Neumarkt für den Katastrophenschutz sei so alt, dass es bereits vor drei Jahren ausgemustert werden musste. Für ein neues stehe Neumarkt auf einer langen Warteliste.

Neumarkt wachse und auch die Gewerbeflächen entwickelten sich weiter – und damit wüchsen die Anforderungen an die Rettungskräfte. Darüber hinaus müsse die Feuerwehr immer öfter bei großer Sommerhitze Brände im Freien löschen – die Kleidung sei jedoch besonders dick. Auch da brauche es auf absehbare Zeit wohl neue Ausrüstung. „Das sind große Belastungen für unsere Kommunen“, sagte Kohl.

Der Leiter der Neumarkter Polizeiinspektion, Wolfgang Schüler, bestätigte die gute Zusammenarbeit. Das habe sich bei dem Zug-Attentat in Seubersdorf gezeigt. Außerdem werde wohl in absehbarer Zeit ebenfalls eine Großübung für die Polizei anberaumt werden, wie sie zuletzt in Amberg stattgefunden habe.

Es gebe immer mehr Angriffe auf die Demokratie, sagte Katharina Schulze, deshalb sei es wichtig, dass die Einsatzkräfte gut ausgestattet seien. Sicherheit beginne aber schon beim Städtebau, wenn man beispielsweise dunkle Unterführungen vermeide, und spiele ebenso in der Sozialpolitik wie in der Bildung eine wichtige Rolle.