Darmkrebsmonat März
Gefährlich aber gut heilbar: Klinikum Neumarkt informiert über Darmkrebs

14.03.2024 | Stand 14.03.2024, 17:00 Uhr

Mit dem OP-Roboter DaVinci (hier bei einer Übung) lassen sich auch in Neumarkt minimal invasive Operationen mit höchster Präzision und kurzer Krankenhausliegezeit durchführen. Foto: Bettina Rau

Darmkrebs liegt mit rund 59000 Neuerkrankungen und etwa 25000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland auf Platz zwei der Rangliste der häufigsten tödlichen Krebserkrankungen. Das teilt das Klinikum Neumarkt mit, das sich auch dieses Jahr wieder am bundesweiten Darmkrebsmonat März beteiligt.

Patienten aber auch die Bevölkerung allgemein sollen so über das Thema „Darmkrebs“ aufgeklärt werden. Die Informationsveranstaltung mit verschiedenen Vorträgen und einer anschließenden Diskussions- und Fragerunde findet an diesem Samstag ab 10 Uhr im Landratsamt Neumarkt statt.

Darmkrebs kann frühzeitig erkannt werden

Bei frühzeitiger Diagnose ist Darmkrebs nach Angaben des Klinikums fast zu 100 Prozent heilbar. Mit der Darmspiegelung existiere eine Vorsorgeuntersuchung, mit der Darmpolypen als Vorstufen eines Karzinoms frühzeitig erkannt und gleichzeitig – ohne Operation – entfernt werden können, so das Klinikum in einer Pressemitteilung.

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Nach einer Hochrechnung des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung seien seit 2002 dank der 8,5 Millionen durchgeführten Vorsorgekoloskopien etwa 320000 Neuerkrankungen und rund 1533000 Todesfälle verhindert worden. Trotzdem nähmen bisher nur etwa 30 Prozent der Versicherten ihr Anrecht auf eine Vorsorgekoloskopie wahr, warnt das Klinikum.

Rückläufige Erkrankungs- und Todeszahlen

Erfreulicherweise fänden sich nun in den leicht rückläufigen Erkrankungs- und Todeszahlen erste Erfolge der positiven Effekte der Darmkrebsvorsorge in Deutschland. Um diesen positiven Effekt weiter zu verstärken, wollen Bettina Rau, die Chefärztin der Chirurgischen Klinik, und Claus Schäfer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II, dies auch wieder lokal und in Präsenz vor Ort unterstützen. Die Veranstaltung am Samstag ist offen für alle Interessierten und kostenlos für die Teilnehmer. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.



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Die Medizinische Klinik II und die Chirurgische Klinik sind als Neumarkter Darmzentrum seit 2007 nach den strengen Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. In der Medizinischen Klinik II werden nach Angaben des Klinikums jährlich mehr als 1700 Darmspiegelungen ambulant und stationär durchgeführt und dabei mehr als 650 Polypen und Frühkarzinome endoskopisch entfernt.

Ausgestattet mit neuesten Geräten

Die Komplikationsrate liege dabei deutlich unter der geforderten Ein-Prozent-Quote (2023 bei 0,5 Prozent) aller therapeutischen Darmspiegelungen. Auch mit Hilfe neuester endoskopischer Geräte sei die Erkennungsrate von Polypen sehr hoch. Seit Kurzem sei auch die neueste Technik der künstlichen Intelligenz zur Früherkennung von Polypen und Karzinomen in der Endoskopie des Klinikums im Einsatz.

Auch in fortgeschrittenen Stadien stehen dem Klinikum zufolge bei Darmkrebs effektive Therapiemaßnahmen zur Verfügung. Hierbei stelle die operative Entfernung des befallenen Darmabschnittes den zentralen Faktor der Behandlung dar. Als zertifiziertes „Referenzzentrum für Minimal Invasive Chirurgie“ führe die Chirurgische Klinik einen Großteil der Darmresektionen minimal invasiv, entweder konventionell laparoskopisch oder robotisch, sehr schonend mit kleinen Schnitten, durch, informiert das Klinikum.