Polizei hofft auf Videos und Fotos
Mann von Zug in Neumarkt getötet: Polizei nennt Details zu den Verdächtigen

05.04.2024 | Stand 06.04.2024, 9:56 Uhr

Die Bahnstrecke am Tag danach: Auf Höhe des BayWa-Turms soll der Mann auf den Gleisen gelegen haben, als der Güterzug ihn überrollte. Foto: Petra Schlierf

Am Tag nach dem Tod eines Mannes auf den Bahngleisen nahe des Neumarkter Bahnhofs geht die Polizei von einem Tötungsdelikt aus. Drei Männer sitzen seit der Nacht auf Freitag in Haft. Die Polizei sucht weiter nach Zeugen.



Auf Höhe der Ingolstädter Straße 28, also etwa im Bereich des BayWa-Geländes, habe der Güterzug den Mann am Donnerstag gegen 17.15 Uhr erfasst, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Freitagmittag mit. Der Lokführer hatte dort eine Person bemerkt, die auf den Gleisen vor ihm lag. Ein rechtzeitiges Bremsen sei ihm allerdings nicht mehr möglich gewesen. Der Mann wurde überrollt und tödlich verletzt.

Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg hat die Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts eines Tötungsdelikts übernommen und steht in engem Austausch mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth.

Noch in der Nacht drei Tatverdächtige geschnappt



Im Rahmen einer unmittelbar eingeleiteten Fahndung konnten in der Nacht drei osteuropäische Tatverdächtige, zum Teil stark alkoholisiert, festgenommen werden. Es werde momentan geprüft, inwieweit ein konkreter Tatverdacht gegen die drei erwachsenen Männer jüngeren Alters besteht und ob diese im Laufe des Tages auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth noch dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, heißt es in der Mitteilung. Erkenntnisse zu einem möglichen Motiv oder den Hintergründen lägen bisher nicht vor.

Gegenstand der laufenden Ermittlungen sei außerdem, ob ein Streit, welcher sich am Donnerstagnachmittag gegen 14.30 Uhr im Bereich der Ingolstädter Straße ereignet haben soll, mit dem Vorfall in Verbindung steht.

Obduktion soll am Freitag stattfinden



Die Spurensicherungsmaßnahmen sind vor Ort inzwischen abgeschlossen und die zunächst gesperrte Bahnstrecke ist seit den frühen Morgenstunden wieder freigegeben. Bei dem Toten wurde am Freitag eine Obduktion durchgeführt, das abschließende Ergebnis steht noch aus. Bei dem großen Polizeieinsatz in der Nacht war neben einem Polizeihubschrauber auch das Unterstützungskommando aus Nürnberg, Kräfte des Polizeipräsidiums Mittelfranken und der Bereitschaftspolizei beteiligt. Außerdem machte sich die zuständige Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Bild vom Unglücksort.

Die Polizei bittet Zeugen, die den Streit am Nachmittag oder das Geschehen am Abend beobachtet haben, sich bei der Kriminalpolizeiinspektion Amberg unter Telefon (09621) 8900 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. Zudem wird in diesem Zusammenhang um mögliche aufgenommene Videos oder Bilder gebeten. Ein Server dafür wurde eingerichtet.