Die Nürnberg Ice Tigers haben den auslaufenden Vertrag mit ihrem Torwart Niklas Treutle um drei Jahre bis 2027 verlängert. Damit geht der gebürtige Nürnberger in seine achte Saison in Folge bei den Ice Tigers.
In die abgelaufene Spielzeit war der 32-Jährige zwar schwach gestartet, hörte aber sehr stark auf und empfahl sich mit starken Auftritten für diese Vertragsverlängerung.
Schwach in die Saison gestartet
Kurz vor Weihnachten 2023 schien ein Verbleib Treutles in Nürnberg noch utopisch zu sein: Der Blondschopf hatte schlechte Statistiken und seinen Stammplatz an Leon Hungerecker verloren. Treutle kam bis zu diesem Zeitpunkt nur in zehn der ersten 28 Saisonspiele überhaupt zum Einsatz. Dabei hatte er eine desaströse Fangquote von nur 83,9 Prozent vorzuweisen. Der persönliche Wendepunkt war der 17. Dezember, sein letzter Start vor den Feiertagen, an dem er sich bei der 2:4-Niederlage bei den Kölner Haien einen seltenen Torwart-Faustkampf mit Tobias Ancicka geliefert und diesen klar gewonnen hatte.
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Diese Aktion sorgte weltweit für Aufsehen in den Sozialen Medien und läutete für Treutle eine Trendwende ein. Fortan spielte er viel konstanter, sicherer und eroberte seinen Nummer-1-Status zurück. Treutle fing in 20 von 24 Spielen und erwies sich als sicherer Rückhalt (91 Prozent Fangquote), der auch in den Pre-Playoffs gesetzt war (zwei Spiele, 90,9 Prozent Fangquote) und kürzlich eine Einladung zur deutschen Nationalmannschaft erhielt.
Lob von Stefan Ustorf
„In den letzten gut zwei Monaten der vergangenen Saison hat Niklas seine Qualitäten unter Beweis gestellt“, sagte Ice-Tigers-Sportdirektor Stefan Ustorf. „Als gebürtiger Nürnberger ist er eine wichtige Identifikationsfigur für uns auf und neben dem Eis. Ich glaube auch, dass sein persönliches, freundschaftliches Verhältnis zu Leon Hungerecker zu dessen Weiterentwicklung beitragen wird.“
Treutle wurde beim EHC 80 ausgebildet und debütierte für die Ice Tigers in der DEL. Nach erfolgreichen Jahren bei den Hamburg Freezers und beim EHC München trug er sich als erster Nürnberger in der NHL (zwei Spiele für die Arizona Coyotes in der Saison 2015/16) in die Eishockey-Geschichtsbücher ein. In der Saison 2017/18 kehrte der „verlorene Sohn“ zu den Ice Tigers zurück und trägt seitdem den Tiger-Kopf auf dem Trikot. In den letzten Jahren zeigte Treutles Formkurve eher nach unten, weshalb ein Abschied lange als sicher galt.
Einen großen Anteil am Aufschwung im letzten Halbjahr soll Torwarttrainer Daniel Goller haben, der mit genauen Analysen und akribischem Training an schlechten Angewohnheiten und Schwächen gearbeitet sowie Treutles Stärken herausgekitzelt hatte. Die Vertragsverlängerung bis 2027 ist eine schöne Bestätigung für Treutles Arbeit und ein Versprechen in die Zukunft: Treutle und Hungerecker werden auch 2024/25 das Goalie-Tandem bei den Ice Tigers bilden.
