Bündnis für Toleranz und Menschlichkeit
Zweite Demo gegen Rechtsextremismus in Neumarkt: Etwa 200 Teilnehmer trotz strömendem Regen

17.03.2024 | Stand 17.03.2024, 11:00 Uhr
Dagmar Fuhrmann

Bei strömendem Regen versammelten sich rund 200 Menschen vor dem Neumarkter Rathaus. Foto: Fuhrmann

Zum zweiten Mal hatte das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte (OBTM) zu einer Demonstration aufgerufen. Sie stand unter dem Titel. „Wir sind mehr, wir bleiben mehr! Für Toleranz und Menschenrechte“.

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Vor sechs Wochen hatten sich etwa 1500 Menschen auf dem Rathausplatz eingefunden. Am Samstag waren es bei teilweise starkem Regen nach Schätzung der Polizei etwa 150 bis 200 Menschen. Allerdings sei es wegen der Regenschirme etwas schwierig, die genaue Zahl der Teilnehmer zu bestimmen, so der Chef der Neumarkter Polizei, Jörg Degenkolb. Diese Einschätzung teilte auch Versammlungsleiter Timo Hilbertz. Neben den Regenschirmen waren auch wieder Transparente, Plakate und Fahnen zu sehen. Mit mehreren Fahnenträgern war „die Linke“ vertreten, Mitorganisator Marco Winkler von der Partei war laut Hilbertz aber am Samstag verhindert. Bundesweit fanden am Samstag 160 Veranstaltungen mit dem gleichen Ziel statt. „Es ist wichtig, jetzt nicht nachzulassen im Kampf gegen Rechtsextremismus“, sagte Hilbertz.

Martin Schuster vom DGB war Hauptredner



Die Hauptrede hielt Martin Schuster vom DGB-Kreisverband Neumarkt. Demokratie sei momentan in vielen Ländern auf dem Rückzug, es werde zunehmend anstrengender, die Demokratie zu verteidigen, sagte Schuster. Die Meinungsfreiheit sei von der Demokratie geschützt. „Wir würden den Rechten schon gerne den Mund verbieten, wenn sie die Demokratie für undemokratische Zwecke missbrauchen“, sagte Schuster. „Aber passt das zu uns?“, fragte er und antwortete sich selbst: „Ich verbiete niemandem den Mund. Aber die Meinungsfreiheit ist durch die Würde des Menschen begrenzt.“ Er bedankte sich bei den investigativen Journalisten von Correctiv, die aufgedeckt hätten, was unter den Teppich gekehrt werden solle.

Aufruf zum ehrenamtlichen Engagement



Er rief den Zuhörern zu, nicht zu resignieren, sondern mit Gleichgesinnten ehrenamtlich tätig zu sein. „Dann bist du nicht alleine, das ist wichtig.“

Lothar Gritschke vom Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus beleuchtete die Sprache und die Absichten der AfD und nannte diese menschenverachtend. Schlussrednerin war Rebecca Lenhard, Vorsitzende der Nürnberger Grünen. „Es ist wichtig, dass demokratische Parteien zueinander stehen. In der aktuellen Situation sei dies wichtiger als parteipolitische Auseinandersetzungen.“