Energieeffizienz in Regensburg
Fernwärme-Partner für Kommunen: Plattform Grüne Fernwärme startet Netzwerk für den Regensburger Raum

04.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:48 Uhr

Gemeinsam stark für die Kommunen im Raum Regensburg: Gunnar Maaß, Sebastian Zirngibl, Maria Politzka, Michael Köppl, Susanne Stangl, Carina Kuchler, Niels Alter und Ludwig Friedl (von links) Foto: Christopher Martin

Städte und Gemeinden in ganz Deutschland stehen derzeit vor der Herausforderung, ihre Wärmeversorgung auf klimaneutrale Quellen wie erneuerbare Energien oder Abwärme umzustellen. Orientierung auf diesem Weg bietet die bundesweit aktive „Plattform Grüne Fernwärme“ des Energieeffizienzverbandes AGFW.

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in den Räumen der Energieagentur Regensburg wurde nun das Netzwerk für die Region gestartet.

Gemeinsam mit regionalen Energieagenturen informierte der AGFW mehr als 30 Vertreter umliegender Kommunen über die Möglichkeiten der klimaneutralen Wärmeversorgung. Im Fokus standen dabei unter anderem Themen wie die kommunale Wärmeplanung, Förderkonditionen von Bund und Land sowie die Unterstützungsmöglichkeiten durch die Energieagenturen.

Carina Kuchler, stellvertretende Bereichsleitung Energie der Landesagentur für Energie und Klimaschutz, zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in ihrem Vortrag auf, warum das Thema Wärme eine wichtige Rolle beim Klimaschutz spielt, um dann einen Überblick zu den Technologien und Brennstoffen wie Erd- und Umweltwärme, Biomasse, Solarthermie oder Abwärme zu geben. Für sie spielt der Know-how-Transfer innerhalb des Netzwerks für die Region Regensburg eine wichtige Rolle für das Gelingen der kommunalen Wärmewende.

Für Gunnar Maaß, Referent im Bereich Stadtentwicklung des AGFW, stimmte zu: „Unsere Erfahrung aus vielen Bundesländern zeigt: Nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden. Oftmals gibt es Gemeinden und Versorger in der Region, die bereits Erfahrungen mit dem Einsatz erneuerbarer Energien in Wärmenetzen gesammelt haben.“ Die AGFW gebe den Gemeinden in den lokalen Entscheidungsgremien eine fachliche und neutrale Orientierung. Dem Verband gehören knapp 650 Mitgliedsunternehmen an, darunter viele Stadtwerke.

Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg, freute sich über das große Interesse an der gemeinsamen Veranstaltung. „Die Resonanz und auch die intensiven Gespräche im Nachgang zeigen, dass wir einen richtigen Nerv getroffen haben. Der Bedarf in den Kommunen ist groß.“ Sebastian Zirngibl, bei der Energieagentur Regensburg als Projektingenieur tätig, ging in seinem Vortrag auf die verschiedenen Formen von Wärmenetzen ein und zeigte Fördermöglichkeiten auf.

Welches Potenzial in Wärmenetzen steckt, erklärte Anton Sack vom Institut für Wasserstoff- und Energietechnik der Hochschule Hof. Wie relevant das Thema der kommunalen Wärmewende auch für kleinere Kommunen ist, verdeutlichte Rechtsanwalt Michael Köppl im Vortrag über ein Bundesverfassungsgerichtsurteil, das die Kommunen unter Zugzwang beim Klimaschutz setzt.