Beim Ehrenabend des Kreisbrandmeisterbezirks (KBM) Süd II zeichnete Landrätin Tanja Schweiger ein Quartett aus. Kreisbrandmeister Hans Hopfensperger, Josef Beras (beide Pentling), Franz Kellner (Niedergebraching) und Wolfgang Aukofer (Obertraubling) erhielten Platin.
Insgesamt waren es 54 langjährige Einsatzkräfte in der Gaststätte „Zur Walba“, die auf eine 25- (Silber) oder 40- (Gold) beziehungsweise 50-jährige aktive Dienstzeit zurückblicken können. Mit dabei waren drei Frauen.
Platin ist sehr selten, denn nur wenige bleiben ein halbes Jahrhundert im manchmal harten Einsatzdienst. Zum ersten Male wurde im November 2019 in Obertraubling im KBM-Bezirk Süd II dieses Ehrenzeichen verliehen. Mit der Anhebung der Altersgrenze von 63 auf 65 Jahren wurde dies möglich.
Unter Einsatz des Lebens
Bei Hochwasser, Brand, Unfall und Katastrophen schreie jeder nach der Feuerwehr. Es sei keineswegs selbstverständlich, dieses Ehrenamt auszuüben. Lebensgefahr sei bei dem einen oder anderen Einsatz dabei. Schweiger, die selbst Feuerwehrmitglied in ihrem Heimatort ist, wurde nach eigenen Aussagen von ihrem Cousin zur Feuerwehr gelost. Alle, die heute hier im Saale seien, seien Vorbilder für die aktiven Einsatzkräfte, insbesondere für die Nachwuchskräfte. Die Konstante im Leben sei für diese Ausgezeichneten die Feuerwehr. In Sekundenbruchteilen gebe es, wenn der Alarmruf ertönt, eine andere Priorisierung in deren Leben. Zahnräder griffen ineinander, wenn es zum Einsatz auf die Straße, das Wasser oder in die Natur gehe. Um in Notgeratenen zu helfen, werde das Private immer hintenangestellt.
Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer dankte für jahrzehntelange Einsatzbereitschaft. Schaden begrenzen, helfen und nie untätig bleiben, sei ihre Passion. Mehr als 7000 Aktive zählt laut Kreisbrandrat der Landkreis in 175 Feuerwehren. Weiter gibt es 1800 Feuerwehranwärter und 1363 junge Mitglieder in 57 Kinderfeuerwehren. „Wir arbeiten für die Allgemeinheit und werden von unseren Arbeitgebern unterstützt. Sie ziehen mit den Kommunen und den Wehren an einem Strang. Der Landkreis hat in den vergangenen Jahren Mittel in siebenstelliger Höhe investiert“, zählte Scheuerer auf. Neue Abroller (Sandsack und Wasser) werden heuer in Dienst gestellt.
Erholungsheim für Aktive
Seit 2014 hat Scheuerer nach eigenen Angaben mit der Landrätin 2500 Ehrenzeichen verliehen. Ab 1. Oktober ist dann Scheuerers Nachfolger im Amt. „Mir wird was fehlen. Die Kameradschaft und die intensiven Gespräche“, schloss der scheidende Kreisbrandrat.
Bürgermeisterin Barbara Wilhelm verdeutlichte, dass Feuerwehrdienst unbezahlbar sei. Die einzelnen Feuerwehren würden von den Kommunen mit den notwendigen Geräten und Fahrzeugen ausgerüstet. Aber immer stehe der Mensch im Mittelpunkt.
Jeder der mit Gold ausgezeichnet wurde, bekommt vom Freistaat einen siebentägigen Gratisaufenthalt im Feuerwehrerholungsheim St. Florian in Bayrisch Gmain. Und: Die Kommunen spendieren den Gratisaufenthalt für die Lebenspartner dazu.
Auszeichnungen für 40 und 25 Jahre
Gold: Roland Haas, Peter Holzer, Thomas Holzer, Brigitta Heigl, Gunther Schoierer (alle Gebelkofen); Wolfgang Pellkofer (Graßlfing); Wolfgang Heigl, Josef Knittl, Franz Lammel, Albert Weinzierl (Matting); Robert Schiller, Gerhard Gierstorfer (Neudorf); Matthias Bauer, Martin Hanauer (Niedertraubling); Christian Deml, Peter Gratzer (Poign) wurden ausgezeichnet.
Silber: Stephan Lehner, Stefan Folger, Martin Kandlbinder, Thomas Kammerl, Christian Zöllner, Markus Kellner (Gebelkofen); Franz Fröhlich, Dominik Kühne, Benjamin Löbert, Andreas Odvody, Thomas Odvody, Wolfgang Wilhelm, Wolfgang Fröhlich (Graßlfing); Josef Hofstetter, Andreas Paul, Günter Pilz, Thomas Hoibl, Herbert Zink (Großberg); Matthias Trübswetter (Matting); Andreas Schiller (Neudorf); Christian Prössl (Niedergebraching), Edmung Kirchinger, Christoph Steinbach); Dominik Bäumel, Christoph Berger, Michael Grief, Matthias Inkofer, Tobias Oswald (Obertraubling); Florian Brenner, Michael Hopfensperger, Sebastian Hopfensperger, Anton Ruppenthal, Reinhold Sennebogen jun. (Pentling); Claudia Beck, Daniela Beck (Poign).
40 Jahre im aktiven Feuerwehrdienst: Auch sie haben sich verdient gemacht.
