Die 17. Sport-Gala am Freitagabend in Schwandorf machte ihrem Namen alle Ehre. Am Ende, nach gut zwei Stunden, spendeten die 1000 Besucher in der Oberpfalzhalle stehenden Applaus für einen bunten Mix aus atemberaubender Show, klugen Interviews und der Würdigung sportlicher Erfolge.
Im Rampenlicht standen am Freitagabend 121 Sportlerinnen und Sportler aus Schwandorf, die im vergangenen Jahr überregionale Erfolge errungen hatten – von der EM-Teilnahme bis zur Bezirksmeisterschaft. „Das ist eure große Bühne“, so Karin Frankerl, verantwortliche Organisatorin und Vorsitzende des Stadtverbands für Sport. Sie dankte den Sponsoren und Helfern, die die Sport-Gala erst ermöglicht hätten. Ihr besonderer Dank galt den Ehrenamtlichen in den Sport- und Schützenvereinen und auch den Eltern, die zusammen den Grundstein legten für sportliche Erfolge.
Landrat Ebeling: Highlight im Terminkalender
Von einem „ganz großen Highlight im Terminkalender“ sprach Landrat Thomas Ebeling in seinem Grußwort. Der Gastgeber, Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller, zollte dem „Fleiß und Durchhaltevermögen“ der Sportler Respekt und freute sich auf einen „wundervollen Abend“.
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Der ließ tatsächlich fast keine Wünsche offen. Zwar standen diesmal keine WM-Teilnehmer auf der Ehrungsliste, doch bereicherten sie das Show-Programm. Zum Beispiel die Rope-Skipperinnen des TSV Wacker Neutraubling, die mit ihren Sprungseilen im vergangenen Jahr Weltmeister wurden. „Atemberaubend!“, fand nicht nur Moderator Armin Wolf, der bei der Sport-Gala von Anfang an dabei ist und zusammen mit Matthias Koch durch den Abend führte.
14 Weltrekorde und ein Weltmeister-Titel
Einen WM-Titel hatte auch Moritz Rosner im Gepäck, der im Zusammenspiel mit Julian Kloos die Jonglage-Show „Cosmic Light“ inszenierte und damit den Schlusspunkt des Programms setzte. „Gemeinsam halten die beiden 14 Weltrekorde im Jonglieren“, staunte der Moderator.
Stürmischen Applaus ernteten aber auch die anderen Show-Acts. Schon beim Auftritt der Gruppe „Vollgaz“ von der Schwandorfer Tanzschule Theuerl tobte die Halle. Und auch die Tänzerinnen der Formation „TS Anfas“ wurden bei ihren Auftritten regelrecht bejubelt. Zusammen mit einer hochkarätigen Delegation waren sie aus der tschechischen Partnerstadt Sokolov gekommen, die das Programm der Sport-Gala von Anfang an bereichert. Vermittelt hatte den Kontakt Stadtverbands-Ehrenvorsitzender Ernst Schober, der das Veranstaltungsformat auch erfunden hat. Für ein weiteres Glanzlicht im Showprogramm sorgte der Berliner Artist „Monsieur Chapeau“ – mit nur wenigen Requisiten, viel Humor und vollendeter Körperbeherrschung.
Auch emotionale Höhepunkte
Die 17. Sport-Gala war aber auch eine Veranstaltung der emotionalen Höhepunkte. Für Gänsehaut-Feeling sorgte die Ehrung von Alexander Harrieder, der mit seinem Basketball-Team vom Freizeitclub Amberg bei den Special Olympics World Games in Berlin im Juni 2023 die Bronze-Medaille holte. Die Veranstaltung, die zum ersten Mal in Deutschland ausgerichtet wurde, „war das größte Inklusionsfest, das ich jemals erlebt habe“, erzählte Mutter Brigitte auf der Bühne.
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Paratriathlet Kolbeck kam mit seiner Tochter
Ebenso berührend: das Interview mit dem Paratriathleten Chris Kolbeck. Der deutsche Meister 2022 auf der Mitteldistanz war mit seiner elfjährigen Tochter Anna nach Schwandorf gekommen. Nach einer Krebs-Diagnose und etwa 30 Operationen musste dem Sportler vor mehr als zehn Jahren der Unterschenkel amputiert werden. Doch Kolbeck trainiert und kämpft unverdrossen weiter. „Wenn du dein Lebensthema gefunden hast, dann brauchst du eigentlich keine Motivation“, sagte er. Und er nutzte die Gelegenheit, seiner Tochter auf offener Bühne zu danken: „Ich bin sehr stolz, wie du das machst.“ Anna nämlich, das muss man wissen, hilft ihm stets, in der Wechselzone die passende Prothese anzulegen. Und auch das ist eine tolle Leistung.
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