Mehr als 115 Einsatzkräfte
6000 Liter Haftkleber sorgen für Großeinsatz in Maxhütte-Haidhof – Folgen noch ungewiss

02.04.2024 | Stand 03.04.2024, 16:25 Uhr

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun. Hier brachten sie beispielsweise eine Ölsperre aus. Foto: Daniel Seger, Moods Photography

Großeinsatz in Maxhütte-Haidhof (Landkreis Schwandorf) auf dem Gelände der Strabag AG: Mehr als 115 Einsatzkräfte waren am Dienstag ab 17 Uhr vor Ort. Anfangs ging die Einsatzleitung davon aus, dass eine größere Menge Gefahrstoff ausgetreten war und löste einen ABC-Einsatz aus. Dann wurde klar: Es handelt sich um etwa 6000 Liter Haftkleber, die offenbar in die Umwelt gelangt waren.



Auf dem Gelände der Firma Strabag in Maxhütte-Haidhof wurde über die Osterfeiertage ein Tank mit sogenanntem Haftkleber gelagert, der zur Verbindung von Asphaltschichten genutzt wird. In diesem Fass waren laut dem Gruppenleiter des Strabag-Standorts an der Carl-Zeiss-Straße etwa 6000 Liter Haftkleber, die am Dienstag ausgelaufen sind. Die Flüssigkeit floss erst in das hauseigene Kanalsystem und von dort aus in ein Sickerbecken, teilte die Führungskraft mit.

Gefahrstoff gelangte in die Umwelt und hinterlässt schwarze Schlieren



Wie die Einsatzkräfte vor Ort schlussfolgerten, gelangte der Gefahrstoff danach offenbar in die Umwelt. An einem Regenrückhaltebecken, das sich ein paar hundert Meter entfernt in der Nähe der Ponholzer Straße befindet, waren ein deutlicher Schmutzfilm und klebrige, schwarze Schlieren zu sehen. Auch im Straßengraben entlang der Ponholzer Straße sah man deutliche Verunreinigungen. Vor Ort war ein starker Bitumengeruch wahrnehmbar.

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Anfangs ging die Feuerwehr davon aus, dass eine große Menge an Gefahrstoff ausgetreten war, deshalb wurde ein größerer ABC-Einsatz ausgelöst. Unter anderem war auch der ABC-Zug der FF Teublitz vor Ort. Noch in den Abendstunden wurden Maßnahmen getroffen, damit sich der Stoff nicht weiter ausbreiten kann. Unter anderem wurden Ölsperren ausgebracht, um den Schaden zu begrenzen.

Wasserwirtschaftsamt eingeschaltet – Ermittlungen angestoßen



Wie der Strabag-Gruppenleiter sagte, wäre es „schlimmer, wenn Benzin oder Diesel ausgelaufen wäre“. Die Polizei hat nun das Wasserwirtschaftsamt Weiden eingeschaltet. Dieses muss jetzt prüfen, ob weitere Maßnahmen nötig sind, um Umweltschäden abzuwenden.

Der Burglengenfelder Vize-Polizeichef Florian Beck machte sich vor Ort ein Bild von der Lage und kündigte Ermittlungen wegen eines Anfangsverdachts der Boden- und Gewässerverunreinigung an. Man ermittle gegen Verantwortliche des Betriebs. „Das genaue Ausmaß ist noch nicht absehbar und bedarf der Einschätzung von Experten“, sagte Beck im Hinblick auf mögliche Umweltschäden.

115 Einsatzkräfte der Feuerwehr, zwei Rettungswagen



Mehr als 115 Einsatzkräfte der Feuerwehren Leonberg, Maxhütte-Winkerling, Ramspau, Meßnerskreith, Pirkensee, Ponholz, Teublitz und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung kümmerten sich um die weitläufige Einsatzstelle, die vom Firmengelände an der Carl-Zeiss-Straße bis in die Ponholzer Straße reichte, die Leonberg mit Ponholz verbindet. Die Einsatzleitung übernahm Werner Hirsch von der FF Maxhütte-Winkerling. Am Einsatzort waren auch Kreisbrandrat Christian Demleitner, Kreisbrandinspektor Christoph Beier, Kreisbrandmeister Christoph Spörl, Kreisbrandmeister Hans-Jürgen Schlosser und Kreisbrandmeister Stefan Schmid.

Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen vor Ort, die Einsatzleitung hatte hier Dominik Schmid inne.