Tradition lebt weiter
Der Schwarz-Weiß-Ball des TSV Nittenau ist seit über 100 Jahren ein Besuchermagnet

14.01.2024 | Stand 14.01.2024, 19:00 Uhr
Pauline Hauser

Fleißige Helfer hatten die Regentalhalle im Vorfeld dekoriert und für den Abend ein festliches Ambiente geschaffen. Fotos: Pauline Hauser

Seit über 100 Jahren pflegt der TSV Nittenau in der Stadt die Tradition, die Bürger zum „Ball des Sports“ zu laden. Auch heuer kamen wieder rund 350 Besucher in die festlich dekorierte Regentalhalle, um gemeinsam zu feiern.

„Hier geht es vor allem um Tradition. Unser Ball musste bis jetzt nur wenige Male ausfallen. Zum Beispiel während des Ersten und Zweiten Weltkrieges oder auch während der Corona-Pandemie“, sagt Jürgen Hasenbach, der erste Vorsitzende des TSV Nittenau. Der Ball des Vereins sei meistens der erste Ball des Jahres in der Regentalhalle und finde immer am ersten Samstag nach dem Dreikönigstag statt.

Rund 350 Gäste kamen

Schon seit Donnerstagabend liefen die Vorbereitungen. Dank der vielen ehrenamtlichen Helfer und der sorgfältigen Organisation des Vereins war die Regentalhalle am Samstagabend bereit für die Feier und ihre rund 350 Besucher. Jede der verschiedenen Sportgruppen hatte eine andere Aufgabe. Beispielsweise kümmerte sich die Wintersportabteilung um die Beleuchtung und die Deko, während sich Fußball- und Tischtennisabteilung um die Tische und Teppiche kümmerten. Der Verein legte dieses Jahr viel Wert auf die Dekoration der Halle.

„Das Schöne ist, dass die junge Generation langsam nachkommt. Von vielen von uns sind die Kinder auch schon Mitglieder im TSV Nittenau“, sagt Thomas Hochmuth, zweiter Vorsitzender des Vereins. Die seit 1908 bestehende Ball-Tradition wird von der Bevölkerung immer noch gut angenommen: Nicht nur Angehörige des TSV, sondern auch Nichtmitglieder waren anwesend.

Für Speis und Trank wurde großzügig gesorgt: Die Besucher konnten sich an den zahlreichen Käse- und Wurstplatten bedienen. Um die Bar und den Ausschank kümmerte sich GL-Event aus Nittenau. Das ausgeschenkte Bier stammte aus dem Nittenauer Brauhaus.

Das Highlight des Abends war der Auftritt der City-Girls, einer Tanzgruppe des Vereins. Als antike Kriegerinnen verkleidet, rockten sie die Halle. Seit September liefen die Vorbereitungen der Gruppe, deren Mitglieder zwischen 18 und 42 Jahre alt sind. Nachdem sich fünf von ihnen die Choreografie ausgedacht hatten, wurde zweimal wöchentlich geprobt.

Kostüme mit Geschichte

Auch die Kostüme der Gruppe haben eine besondere Geschichte. Mit den Krieger-Outfits unterstützen sie eine Schneiderin in Bolivien, alles dank persönlicher Kontakte der Mitglieder.

Die Band von Björn Bussler führte musikalisch durch den Abend. Die Mitglieder haben sich durch diverse Veranstaltungen kennengelernt, zum Beispiel beim Oktoberfest, auf dem sie auch heute noch spielen. Das Repertoire der Band bestand aus Rumba, Walzer und vielem mehr. Später am Abend wurde auch Party- und Rockmusik gespielt. „Die Lieder sind eher ballartig, aber trotzdem auch modern", kommentierte Björn Bussler. Mit ihnen feierten die Besucher bis spät in die Nacht hinein. Wer Interesse am TSV Nittenau hat, kann sich im Internet über die zahlreichen Angebote des Vereins informieren.