Schloss Guteneck erstrahlte bereits in weihnachtlichem Glanz und gab so die festliche Kulisse für die Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Der Landkreis Schwandorf hatte zur Preisverleihung eingeladen.
Der Gutsstadl im Schloss war voll besetzt, waren doch die Vertreter von fünf Ortschaften des Landkreises anwesend, die an diesem Abend prämiert werden sollten. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Chorgemeinschaft Guteneck-Weidenthal und der Blaskapelle Pischdorf.
In seiner Begrüßung ging Landrat Thomas Ebeling auf den Wandel des Wettbewerbs ein. Früher bekannt unter dem Titel „Unser Dorf soll schöner werden“, ging es in erster Linie um Blumenschmuck und Aussehen eines Dorfes. Mit der Namensänderung zu „Unser Dorf hat Zukunft“, ging auch eine Veränderung der Ziele einher. „Hin zu den inneren Werten einer Gemeinde“, wie der Landrat feststellte.
Das Ziel ist die nachhaltige Entwicklung der Dörfer und die Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum. Dieser Wettbewerb stellt beispielhafte Projekte im ländlichen Raum heraus und regt zur Nachahmung an.
Liebe zum leben auf dem Land
Hausherr Graf Beissel von Gymnich stellte in seinem Grußwort die Vorzüge des Lebens auf dem Land in den Vordergrund. Das Landleben sei geprägt vom Gemeinschaftssinn und der Dorfgemeinschaft. „Uns trägt das Zusammensein“, so der Graf.
Im Anschluss stellte Wolfgang Grosser, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege und gleichzeitig Leiter der Bewertungskommission, die Gemeinden Altfalter, Pertolzhofen, Eigelsberg, Neukirchen-Balbini und Guteneck mit ihrer Geschichte und ihren bemerkenswerten Entwicklungen vor.
Zur Preisverleihung waren die Bürgermeister zusammen mit Aktiven der Orte angereist. Als Auszeichnung gab es Urkunden, Keramikplaketten und Geldpreise. Für Gold gab es 500, für Silber 400, für das Einzelprojekt 300 und für den Sonderpreis 200 Euro.
Kleine Pannen taten der Freude über die Auszeichnung keinen Abbruch. So war die Urkunde für Pertolzhofen falsch geschrieben und die Plakette für Guteneck war kaputt, aber der Landrat versprach Nachbesserung.
Gutenecks Bürgermeister Johann Wilhelm gratulierte allen Ausgezeichneten und bedankte sich bei all denen, die mitgeholfen hatten, den Wettbewerb zum Erfolg werden zu lassen ebenso bei der Bewertungskommission für ihre gründliche Arbeit.
Er verwies darauf, dass auch zur Saaldekoration und zur Bewirtung die örtliche Gemeinschaft beigetragen habe. Vor Ort waren für Neukirchen-Balbini Bettina Schwab, für Guteneck Johann Wilhelm, für Pertolzhofen/Niedermurach Martin Prey, für Eigelsberg/Oberviechtach Rudolf Teplitzky und für Altfalter/Schwarzach Franz Grabinger.
Die fünf Preisträger
Altfalter: In Altfalter gab es mitten im Dorf einen Schandfleck, der als „Schlossbauernhof“ nach der Sanierung heute zum örtlichen Gemeindezentrum wurde. Die Ortsbewohner hatten dafür mehr als 11000Stunden freiwillige und ehrenamtliche Arbeitsleistung eingebracht. Hier wurde zum ersten Mal nicht der ganze Ort zur Teilnahme am Wettbewerb, sondern ein herausragendes Einzelprojekt gemeldet. Dafür gab es eine Sondermedaille für Einzelprojekte.
Pertolzhofen: Auch in Pertolzhofen engagierten sich die Bürger. Etwa 13000 Stunden Eigenleistung investierten sie in den Ausbau ihrer „Stodlwirtschaft“, die von der Dorfgemeinschaft betrieben wird. Der Friedhof des Ortes zeichnet sich durch viel Grün aus. Ein weiteres Merkmal ist die Kunst. So veranstaltet der Künstler Heiko Herrmann die „Kunstdingertage“ und organisiert Ausstellungen in seinem Kunstcontainer. Für Pertolzhofen gab es die Silbermedaille in der Gruppe A und zusätzlich den Sonderpreis „Gemeinschaftssinn ist eine Kunst“.
Eigelsberg: Das Straßendorf am Hang nahm bereits zum achten Mal an dem Wettbewerb teil. Der Ort mit seiner ländlichen Gartengestaltung, seinen Gemüsegärten und Obstbäumen zeichnet sich durch den „Eigelsberger Stoßtrupp“ aus, der die Dorfgemeinschaft stärkt und ein vielfältiges Programm für alle Altersgruppen im Ort bietet. Dafür gab ́es die Silbermedaille in der Gruppe C.
Neukirchen-Balbini: Der Ort, der in Teilen, wie Venedig, auf Eichenpfählen erbaut ist, hat zum letzten Mal 1999 an dem Wettbewerb teilgenommen. Seitdem hat sich viel getan. Eine Biodiversitätsstrategie, die kommunale Nahwärmeversorgung und den Waldkindergarten gibt es bereits. Das Rathaus und der Schießl-hof wurden saniert. Letzterer beheimatet dass „Schratzl-loch“ und das „Europäische Erdstallforschungszentrum“. Der Jury war das eine Goldmedaille mit der Weiterleitung zum Bezirksentscheid 2024 wert.
Guteneck: Ebenso wurde Guteneck ausgezeichnet. Der Ort ist umgeben von sehr viel Grün, er hat sich erneuert und verändert. In der alten Schule entstand ein Vereinszentrum, es gibt einen Dorfladen. Auch ein Backofen wurde gebaut. Als Besonderheit gibt es das Eventschloss Guteneck, das jährlich von etwa 95000 Besucher anzieht.
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