Erinnerung an die Braunkohlezeit
Doppeltes Jubiläum: Bergmannskapelle begeisterte Publikum in Wackersdorf

03.04.2024 | Stand 03.04.2024, 15:00 Uhr
Max Schmid

Viele Instrumente waren zu hören: von Klarinette über Trompete bis hin zu Horn, Tuba, Posaune oder Schlagzeug. Foto: Max Schmid

Die Bergmannskapelle des Knappenvereins feierte am Ostersonntag ihr 15-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert in der Sporthalle. Stellvertretender Knappen-Vorstand Fritz Falter freute sich in seiner Begrüßungsrede über den sehr guten Besuch des Konzerts, das zugleich auch das zehnte Heinrich-Korn-Gedächtsniskonzert war.

Heinrich Korn war während der aktiven Zeit der Bayerischen Braunkohlen-Industrie AG (BBI) von 1957 bis 1982 Obersteiger und Betriebsinspektor. Falter bezeichnete den bereits verstorbenen Heinrich Korn als Bergmann mit Leib und Seele, der mit der bergmännischen Tradition immer eng verbunden gewesen sei.

Nach seinem Eintritt in den Ruhestand habe Korn beim Aufbau und in Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern der Gemeinden Steinberg am See und Wackersdorf mit Leidenschaft die Braunkohle- und Heimatmuseen aufgebaut. Zu seinen Ehren sei das Heinrich-Korn-Gedächtnis-Konzert initiiert worden, das 2011 im früheren Gemeinschaftshaus der BBI erstmals gegeben wurde. Fritz Falter bedauerte, dass dieses traditionsträchtige Gebäude, in dem viele bergmännische Veranstaltungen durchgeführt wurden, abgerissen wurde und damit ein Stück Tradition verschwunden sei.

Vierjährige Zwangspause überwunden



Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter (CSU) sagte, dass die Arbeit des Knappenvereins für die Pflege der bergmännischen Tradition wichtig sei. Er gratulierte der Bergmannskapelle zum 15. Jubiläum und überreichte an Kapellmeister Andreas Königsberger ein Geldgeschenk. Die beiden Gemeinden der VG verbinde die Tradition des früheren Bergbaus und die Rekultivierung nach der Auskohlung habe eine ganz besondere Landschaft hervorgebracht.

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Dirigent Andreas Königsbauer, der das Jubiläumskonzert in gewohnt lockerer Weise moderierte, erinnerte eingangs daran, dass es wegen Corona und der Sanierung der Sporthalle vier Jahre lang kein Konzert mehr gegeben habe und legte dann mit dem 26-köpfigen Orchester los. Zum Auftakt gab es den Marsch „An neuen Ufern“ von Martin Hutter und Sebastian Höglauer, gefolgt von dem Titel „Castaldo“. Dieser Marsch wurde ursprünglich von Rudolf Novacek vom Infanterieregiment Nr. 28 in Prag zu Ehren von Oberst Ludwig Castaldo komponiert. Karel Belohoubek hat den Marsch später bearbeitet und durch die eingefügten Walzerakzente in „Castolda Nova“ umbenannt.

Das Steigerlied bildete den krönenden Abschluss



Das Gesangsduo Anne Zitzler und Michael Lobenhofer begeisterte die Zuhörer mit dem Lied „Ach, ich liebe dich“ und Trompeten-Solist Florian Schmid brillierte bei der Ballade „Märchen von Moos und Farnkraut“. Diese Musik stammt aus der tschechischen Fernsehserie „Fliegenpilz und Kasimir“, vergleichbar mit der deutschen Serie vom Sandmännchen.

Die Bergmannskapelle erfreute das Publikum zudem mit Erinnerungen an Marienbad, der Sebastianspolka vom Böhmerwaldmusikanten Kurt Pascher, dem Slowakischen Frühling „Sousedská“ und dem Denkmal für die Blasmusik von Michael Kuhn. Während der Pause bewirteten Mitglieder des Knappenvereins im Foyer der Sporthalle mit Getränken. Gemäß der seit Langem gepflegten bergmännischen Tradition durfte zum Abschluss des Jubiläumskonzerts das Steigerlied (Glück auf, der Steiger kommt) nicht fehlen, bei dem alle Gäste mitsingen konnten.

Sie wirkten beim Jubiläumskonzert mit



Klarinette: Yvonne Königsberger, Bernhard Kerschner, Lisa Lobenhofer, Wolfgang Bink

Trompete/Flügelhorn: Tobias Doblinger, Roman Kick, Josef Lobenhofer, Michael Lobenhofer, Florian Schmid, Anne Zitzler

Posaune: Richard Hauser, Stefan Hummel, Markus Koppmann

Tenorhorn/Bariton: Julia Enk, Alfred Kerschner, Johannes Maier, Philipp Neumann, Heidi Rösch, Theresa Zitzler

Tuba: Josef Rester , Josef Weinfurtner

Schlagzeug: Christian König

Tontechnik: Siegmund Süß

Gesamtleitung: Andreas Königsberger