Auf der A6
Dubioser Pferdetransport bei Schmidgaden: Fahnder ziehen Fahrzeuge mit elf Tieren raus

21.12.2023 | Stand 21.12.2023, 11:37 Uhr

So waren die Pferde teilweise untergebracht. Foto: Verkehrspolizei Amberg

Mit einem dubiosen Tiertransport hatten es am Mittwoch Schleierfahnder der Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Amberg auf der A6 zu tun. Am Ende mussten elf Pferde untergebracht werden.



Wie aus einem Bericht der Verkehrspolizei hervorgeht, wurden die Beamten auf der Autobahn in der Nähe von Schmidgaden auf ein Gespann von Fahrzeugen aufmerksam, das gemeinsam in Richtung Tschechien unterwegs war. Die beiden Fahrzeuge, ein Transporter mit Pferdeanhänger und ein weiterer Kleinanhänger, wurden herausgewunken und im Industriegebiet nahe der Autobahnausfahrt Schmidgaden einer Kontrolle unterzogen.

Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie die Ladeflächen in den Gefährten in Augenschein nahmen. Insgesamt elf Pferde wurden in den beiden Fahrzeugen transportiert – und das laut Polizei unter wenigstens „unprofessionellen“ Bedingungen.

Zwei Pferde standen ohne Sicherung auf der Ladefläche, auf Heu und Stroh

Zwei Pferde standen in einem Opel Vivaro auf einer Einstreu aus Heu und Stroh offenbar einfach auf der Ladefläche, wie Jochen Kiener, Leiter Fahndung und Ermittlung bei der VPI Amberg, auf Anfrage erläuterte. Bei der weiteren Überprüfung unter Einbeziehung des Veterinäramts stellte sich heraus, dass auch die Papiere für den Transport, die sogenannten Traces, gefälscht waren. Da die Herkunft der Tiere und die Eigentumsverhältnisse unklar waren, wurden die Pferde vorläufig sichergestellt und in einem Reitsportzentrum in der Nähe untergebracht und versorgt.

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Gegen die beiden Fahrer, zwei 47 und 48 Jahre alte bulgarische Staatsangehörige, wird laut Polizei nun „wegen Urkundenfälschung und weiterer transportrechtlicher Delikte“ ermittelt. Die Weiterfahrt eines Transporters musste ohnehin unterbunden werden, da die Zulassungsdokumente für das angebrachte niederländische Ausfuhrkennzeichen ebenfalls gefälscht waren.

Die Pferde waren in einem guten Zustand, nicht verwahrlost

Die Hintergründe des Transports waren am Donnerstag noch unklar. Laut VPI-Sprecher Kiener sollten die Pferde offenbar nach Bulgarien überführt werden. Die Unterbringung der Tiere und ihr aktueller Gesundheitszustand werde zurzeit noch vom Veterinäramt Schwandorf geprüft, sagte er auf Anfrage. „Verwahrlost waren die Pferde nicht, eher von relativ gutem Allgemeinzustand“, so Kiener.