Nächstes Jahr ist 125-Jahr-Feier
FF Bodenwöhr hat nun Paten fürs Jubiläum – Abordnung löste alle Aufgaben der Erzhäuser Wehr

23.10.2023 | Stand 23.10.2023, 15:38 Uhr
Randolf Alesch

Auf Holzscheiten kniend, mussten Ziegler, Woeckel, Lehner und Nikolai (v. l.) vier volle Weizengläser, die in ein Brett gesteckt waren, leer trinken, ohne die Hände zu benutzen. Foto: Randolf Alesch

Manchmal ist ein Patenbitten selbst ein eigenes kleines Ereignis, wie die Übernahme der Patenschaft durch die FF Erzhäuser für die Jubiläumsfeier der Bodenwöhrer Feuerwehr bewies. Laut Urkunde gründete man die Bodenwöhrer Wehr am 20. September 1872, sie wurde also im vergangenen Jahr 150 Jahre alt.

Allerdings fiel die Feier pandemiebedingt aus und wird nun vom 7. bis 9. Juni 2024 nachgeholt. Dafür braucht es eine Festmutter, einen Schirmherrn, zwei Ehrenschirmherren und einen Patenverein. Diese müssen, der Tradition folgend, um die Übernahme dieser Ämter gebeten werden.

Für das Amt der Festmutter wurde Susanne Wagner gebeten, Gattin des zweiten Kommandanten Stefan Wagner. Sie gab beim Festmutterbitten Mitte September ihre Zustimmung.

Der Geschäftsführer der Tremco CPG Germany, Walter Geyer, stimmte eine Woche später der Ehrenschirmherrschaft zu. Dafür bekam er einen roten Feuerwehrschirm. Vor rund einem Monat übernahmen dann Bürgermeister Georg Hoffmann und Staatsminister Albert Füracker vor vielen Zuschauern beim Feuerwehrgerätehaus in Bodenwöhr die Schirmherrschaft und die zweite Ehrenschirmherrschaft.

Nun fehlte nur noch der Patenverein. Wie schon 1997 bei der 125-Jahr-Feier, fiel die Wahl wieder auf die Feuerwehrkameraden aus Erzhäuser.

150 Schaulustige feierten mit

Musikalisch begleitet von VA Blech fand sich am vergangenen Samstag eine starke Abordnung der Bodenwöhrer Wehr beim Sportheim des SV Erzhäuser ein: an der Spitze der Festausschuss mit Vorsitzendem Andreas Woeckel, seinem Vertreter Florian Nikolai, Kommandant Michael Ziegler, seinem Vertreter Stefan Wagner, Festleiter Georg Lehner und Festmutter Susanne Wagner.

Empfangen wurden sie vor rund 150 Schaulustigen von den Kameraden aus Erzhäuser, mit Vorsitzendem Florian Vandenberg an der Spitze, der sie gleich auf Holzscheiten niederknien beziehungsweise die Wagners gemeinsam auf einem Stuhl sitzen ließ.

Woeckel bat in mundartlichen Versen um Übernahme der Patenschaft. Darauf konterte Vandenberg, dass vor Übernahme der Patenschaft die Bodenwöhrer Kameraden zuerst ihre Leistungsbereitschaft bei drei Aufgaben unter Beweis stellen müssten.

Ungemütliche „Bierprobe“ und zwei weitere Tests

Weiterhin auf den Holzscheiten kniend, die Hände auf dem Rücken verschränkt und von einem Plastikanzug geschützt, mussten Woeckel, Nikolai, Ziegler und Lehner vier volle Weizengläser, die in ein Brett gesteckt waren, leer trinken, ohne dabei die Hände zu gebrauchen. Gehalten und geführt wurde das Brett von der Festmutter und einer Festdame.

Angefeuert von den Zuschauern und dreimal unterbrochen für eine Schnapserl-Pause mussten als nächstes die sechs Bodenwöhrer Festdamen mit kleinen Gläsern eine Kübelspritze mit Wasser füllen, mit der dann Stefan Wagner und seine Frau, Festmutter Susanne Wagner, ein Feuer löschen konnten.

Zu guter Letzt durfte der Festausschuss erneut ran. Angefeuert von allen Kameraden mussten Woeckel, Nikolai, Ziegler und Wagner mit verbundenen Augen vier Saugschläuche kuppeln. Geführt und angeleitet wurden sie dabei von Festleiter Georg Lehner und Festmutter Susanne Wagner. Da die Bodenwöhrer alle drei Aufgaben bestanden, nahm die Wehr aus Erzhäuser die Patenschaft an.

Bürgermeister Georg Hoffmann, Brauereichef Marcus Jacob, Vorsitzender Andreas Woeckel und Florian Nikolai zapften dann noch ein Fass Bier für den anschließenden Stehempfang an. Jacob erinnerte dabei mit emotionalen Worten, dass vor 27 Jahren, beim Patenbitten für das 125.Jubiläum, sein inzwischen verstorbener Vater das Fass anzapfte. Anschließend marschierte man zum gemütlichen Teil der Feier nach Windmais, wo man in der Bulldoghalle noch lange feierte.