Gefahrstoff war ausgetreten
Maxhütte-Haidhof: Großeinsatz der Feuerwehren im Industriegebiet nimmt gutes Ende

02.02.2024 | Stand 02.02.2024, 16:35 Uhr

Auch eine Dekontaminierungsanlage wurde aufgebaut. Foto: Thomas Rieke

Auf dem Betriebsgelände der Firmen Integral und Mahr in Maxhütte-Haidhof (Ohmstraße) kam es am Freitag zu einem Großeinsatz der Feuerwehren. Auslöser war kurz nach 10 Uhr ein sogenannter ABC-Alarm, der auf den Austritt von Gas schließen ließ.



Dem entsprechend rüsteten sich die Einsatzkräfte für alle Eventualitäten und rückten mit einem beachtlichen Aufgebot aus. Vor Ort stellte sich heraus, dass in einem bestimmten Gebäude, in dem Metallteile gesäubert werden, aus einem 50 Liter fassenden Behälter Tetrachlorethen (kurz: PER) ausgetreten war. Dieses Mittel ist als Gefahrstoff eingestuft und kann, wenn es verdampft, zu gesundheitlichen Problemen führen.

Laut Feuerwehrsprecher Hans-Jürgen Schlosser war es Mitarbeitern der Firma bereits vor Eintreffen der Helfer gelungen, die ausgetretene Flüssigkeit zu binden. Ein Beschäftigter klagte aber über Atemnot und Schwindelgefühle und wurde deshalb in ein Krankenhaus gebracht.

Vorsicht war geboten

Die Einsatzkräfte unter Leitung des Ponholzer Kommandanten Florian Kiener gingen mit gebotener Vorsicht zu Werk. Als Erstes wurden Messungen durchgeführt, um zu prüfen, ob sich in der Raumluft giftige Dämpfe angereichert hatten. Den bereits gebunden Gefahrstoff schaufelten Wehrmänner, die spezielle Schutzanzüge trugen, in einen Behälter und verschlossen ihn. Die Entsorgung sollte Aufgabe des Betriebs sein, hieß es.

Ein Mitarbeiter der betroffenen Firma berichtete, Tertrachlorethen werde gewöhnlich in einem geschlossenen Kreislauf zur Reinigung von Metallteilen eingesetzt. Weshalb es zu der Leckage gekommen ist, müsse erst untersucht werden. Für das Umfeld habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden, bestätigte Polizeisprecher Florian Beck von der PI Burglengenfeld.

Firmen sind Teil einer Gruppe mit 500 Mitarbeitern

Die Firmen Integral und Mahr befinden sich auf demselben Grundstück im Industriegebiet Birkenzell. Sie gehören zur Unternehmensgruppe Dr. Baumann, einem mittelständischen Unternehmen mit Sitz in Weiden. An 13 Produktionsstätten, so ist auf der Homepage nachzulesen, arbeiten insgesamt über 500 Mitarbeiter an „hochwertigen Lösungen“ im Bereich Maschinen- und Werkzeugbau, Metallverarbeitung, Bühnentechnik sowie Brücken- und Industriebau. Am Standort in Maxhütte-Birkenzell verdienen rund 70 Beschäftigte ihr Brot.

Am Einsatz, der sich am Freitag bis gegen 14 Uhr erstreckte, waren rund 125 Angehörige der Feuerwehren aus Ponholz, Pirkensee, Leonberg, Winkerling, Meßnerskreith, Teublitz, Regenstauf und Ramspau beteiligt. Die FF Burglengenfeld wurde nachalarmiert. Ferner waren die Unterstützungsgruppe der örtlichen Einsatzleitung (Katastrophenschutz), der Rettungsdienst und die Polizei involviert.