Früher großes Flussspatrevier
Neuer Doppelband zur Geschichte des Bergbaus zwischen Stulln und Schwarzach

20.01.2024 | Stand 22.01.2024, 14:52 Uhr

Die Grube Cäcilia war vor Jahrzehnten die größte Flussspatgrube der Welt. Foto: Lisa Steigerwald

Rechtzeitig zur 850-Jahrfeier des Ortes Stulln in diesem Jahr ist im Selbstverlag ein zweibändiges Werk erschienen, das sich der Geschichte des Flussspat-Bergbaus in Stulln, Schwarzenfeld, Wölsendorf und Schwarzach widmet: „Das Gold der Oberpfalz“.

Verfasst hat es Heinrich Becher aus Schwandorf, der in Sulzbach-Rosenberg geboren wurde und dort lange Jahre gelebt hat. In Stulln sei der Bergbau allgegenwärtig gewesen, schreibt der Autor über seine Motivation. „Väter von Freunden und Schulkameraden rangen als ‚Oazgrowa’ (Erzgräber) das Eisenerz dem Berg ab. So wurde frühzeitig mein Interesse am Bergbau geweckt, das mir auch im späteren Berufsleben nützlich sein sollte“. Bereits in den frühen 1980er Jahren unternahm Becher nach eigenen Angaben einige Ausflüge ins frühere Flussspatrevier. Ab 1990 begann er sich näher mit den Bergwerken um Wölsendorf und Stulln zu beschäftigen. Seitdem entstanden bei zahlreichen Exkursionen Fotoaufnahmen, die die Veränderungen im Revier dokumentieren.

Die Bedeutung des Wölsendorfer Flussspatreviers sollte nicht unterschätzt werden, sagt Becher. Denn in den 1920er Jahren habe es ungefähr 16 Prozent der damaligen Weltförderung geliefert. Und in den 1950er Jahren galt die Grube „Cäcilia“ als größtes Flussspatwerk der Welt. Mit Schließung der Grube Hermine am 27. Mai 1987 endete die Geschichte des Bergbaureviers.

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„Das Gold der Oberpfalz“ ist in zwei Bänden im Juni des vergangenen Jahres bei Epubli in Berlin erschienen. Mit zahlreichen Abbildungen und Fotodokumenten sowie ergänzendem Kartenmaterial bringt es die Bergbaugeschichte rund um die Gemeinde Stulln wieder in Erinnerung. Die beiden Bände können zum Preis von 21,99Euro bzw. 25,99 Euro über den örtlichen Buchhandel oder direkt bei Epubli in Berlin bezogen werden.