Freisprechungsfeier
Schreinerinnung Schwandorf ehrte ihre besten Absolventen

02.08.2023 | Stand 13.09.2023, 0:57 Uhr

Die erfolgreichen Absolventen mit den drei Siegerinnen im Wettbewerb „Gute Form“ (vorne) Foto: Rudolf Hirsch

Die Schreiner-Innung Schwandorf verabschiedete bei der Freisprechungsfeier am Freitag in der Berufsschule 15 Lehrlinge und ehrte die Gewinner des Wettbewerbs „Gute Form“. Überraschungsgast des Abends war stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger.

Obermeister Fabian Kraus sprach nach einer Mitteilung der Schreinerinnung die Auszubildenden frei, darunter auch drei junge Frauen. Als Prüfungsbesten zeichnete er Lukas Höning besonders aus. Der 19-Jährige aus Böhmischbruck erlernte nach der Realschule das Schreinerhandwerk im Betrieb der Firma Lippert in Pfreimd und schloss die Lehre mit 94 Punkten in der Praxis und 87 Punkten in der Theorie ab. Er will weiter im Ausbildungsbetrieb arbeiten und dort zum Meister aufsteigen.

Lucia Weber überzeugte die Jury



Die „Gute Form“ machten die drei weiblichen Azubis des Abschlussjahrgangs unter sich aus. Der Jury-Sprecher, Alt-OB Helmut Hey, sieht die Herausforderung darin, mit handwerklichem Können den Zeitgeschmack zu treffen. Dies gelang nach Ansicht der Jury Lucia Weber (19) aus Schwarzenfeld am besten. Die Realschülerin von der Schreinerei Weniger in Wackersdorf fertigte in 100 Stunden ein „Lowboard“ aus Eiche an. Damit nimmt sie auch am Landesentscheid teil. Weber wechselt ins Büro ihres Ausbildungsbetriebes und strebt eine Zusatzausbildung als Bauzeichnerin an. Eine Belobigung erhielten Luisa Göldner (Schreinerei Reindl, Schwandorf) mit einer „Floati-Multi-Box“ aus Eiche und Diana Rimpler (Schreinerei Bräu, Schwandorf-Neukirchen) mit einem TV-Lowboard aus Kiefer.

Stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger brach eine Lanze für die handwerkliche Ausbildung und vertrat die Meinung: „Der Wind hat sich gedreht“. Immer mehr Absolventen mit höheren Schulabschlüssen drängten in eine handwerkliche Ausbildung und hätten die Durchlässigkeit des Bildungssystems erkannt, sagte er.

Berufsschulleiter Martin Abt sieht aber auch noch viele Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, allein 200 gebe es am Berufsschulzentrum Schwandorf. Er appellierte an die Betriebe, sich um diese Klientel verstärkt zu kümmern.

Beruf nicht ohne Maschinen denkbar



Gerhard Ulm, Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, bezeichnete den erstmals installierten „Tag des Handwerks“ für alle Schularten als „vollen Erfolg“. Oberbürgermeister Andreas Feller zeigte sich beeindruckt von der Qualität der Gesellenstücke. Für Kreishandwerksmeister Florian Danzl gehören die Gedanken an eine Meister-Eder-Werkstatt längst der Vergangenheit an. Heute arbeite der Schreiner mit hochmodernen Maschinen. Obermeister Fabian Kraus und Prüfungsvorsitzender Heinrich Lippert bescheinigten den Jugendlichen Disziplin, Fleiß und Teamfähigkeit und versicherten ihnen: „Ihr könnt stolz sein auf eure Prüfungsergebnisse“.