Baugipfel
Sorge vor Abschwung: Staatssekretär tauscht sich in Nittenau mit Vertretern der Bauwirtschaft aus

19.01.2024 | Stand 19.01.2024, 15:00 Uhr

Sie trafen sich zu Gesprächen: Die FW-Landtagsabgeordneten Martin Scharf, Bernd Heinisch und Staatssekretär Tobias Gotthardt mit führenden Vertretern der Bauinnungen Cham, Regensburg und Bezirk Oberpfalz. Foto: Daniel Dickert

Wegen eines starken Umsatz- und Auftragsrückgangs im Wohnbau steht die bayerische Baukonjunktur vor einem sehr kräftigen Abschwung. „Die Lage im Baugewerbe ist ernst, sehr ernst“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt beim Besuch des Baugipfels Schwandorf und Cham in Nittenau.

Grund seien unter anderem stark gestiegene Materialkosten, gestiegene Bauzinsen, die anhaltend hohe Inflation sowie eine starke Verunsicherung hinsichtlich der weiteren Förderpolitik der derzeitigen Bundesregierung, heißt es in einer Pressemitteilung des bayerischen Wirtschaftsministeriums.

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Bei dem Treffen mit Vertretern der Bauinnungen und des Baugewerbes betonte Gotthardt die Bedeutung des Bauhandwerks für Bayern: „Die Branche ist systemnotwendig, da sie mit seiner flächendeckenden Präsenz auch in strukturschwächeren Regionen eine ortsnahe Versorgung mit Bauleistungen sicherstellt. Diese Struktur muss erhalten bleiben.“

Gotthardt forderte laut Mitteilung nicht nur die schnelle Umsetzung des 14-Punkte-Programms der Bundesregierung, sondern verwies auch auf die im Koalitionsvertrag beschlossenen Maßnahmen: „Schwerpunkt bilden Hilfen für privaten Eigentumserwerb, staatlicher Wohnungsbau und soziale Wohnraumförderung. Konkret bedeutet das: Wir weiten die Zinsverbilligungsprogramme der Bayerischen Landesbodenkreditanstalt aus, um den privaten Hausbau, Hauskauf oder Wohnungskauf anzukurbeln.“

Gotthardt: Gemeinden soll geholfen werden



Auch den Gemeinden werde geholfen. „Die Mittel im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs werden erhöht, um den bayerischen Kommunen beschleunigte Investitionen zu ermöglichen. Wir stärken die staatliche Bauverwaltung, um dringend benötigte Bauprojekte, insbesondere im Hochschulbau, schneller anzugehen.“

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Zudem werde ein Landesbauprogramm 2030 mit dem Ziel aufgelegt, die staatlichen Wohnungsbaugesellschaften BayernHeim, StadiBau und Siedlungswerk Nürnberg zusammenzufassen und diese mit mehr Eigenkapital auszustatten, so Gotthardt.

Auch die Entbürokratisierung sei ein wichtiges Thema: „Planungsverfahren sollen schneller und einfacher werden. Dafür wollen wir Baunormen entschlacken und das digitale Baugenehmigungsverfahren zur Regel machen.“