Stück kostet 28 Euro
Verbessertes Design: 80 neue Schwandorfer Blasturm-Spieluhren werden produziert

10.04.2024 | Stand 10.04.2024, 9:52 Uhr

Die Auszubildenden zeigten den Gästen, wie viel Handarbeit in den Miniaturen steckt. Foto: Loscher

Seit bald 20 Jahren gibt es den Schwandorfer Blasturm als Miniaturmodell aus Holz zu kaufen. Für dieses Jahr ist die Produktion der Spieluhr, aus der die Melodie der Bayernhymne ertönt, gesichert – 80 Stück werden von Schülern und Azubis im Haus des Guten Hirten hergestellt.

Zum Preis von 28 Euro sind sie im Tourismusbüro von Schwandorf erhältlich. „Alles beginnt mit einem großen Holzblock“, erklärt Armin Ratsch, Werkstattleiter im Haus des Guten Hirten, als er mit Oberbürgermeister Andreas Feller (CSU) in der Schreinerei des Berufsvorbereitungszentrums steht.

Vor ihnen sitzen fünf Auszubildende und bearbeiten gerade kleine Holzteile. Feller möchte den Entstehungsprozess des neuen Blasturm-Modells näher begutachten. Die Stadt hatte zuvor 80Stück für dieses Jahr in Auftrag gegeben, nachdem vergangenes Jahr fast alle Exemplare verkauft wurden.

Herstellung ist komplex

Werkstattmeister Ratsch hat mit seinen Schülern das alte Modell weiter verbessert: Es ist jetzt genauer und detailgetreuer. Ratsch führt aus: „Die Herstellung ist durchaus komplex, wir sprechen hier von circa 90Teilen und zahlreichen Arbeitsschritten.“ Für die Azubis des Berufsvorbereitungszentrums bietet das Projekt großes Lernpotenzial, sagt Ratsch: „An diesem Produkt können unsere Azubis viel lernen. Es bietet eine Vielzahl von Produktionsschritten mit vielen filigranen und unterschiedlichen Herausforderungen.“

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Feller zeigte sich auch überaus zufrieden mit der Herstellung der Blasturm-Spieluhren „Made in Schwandorf“ und bedankte sich bei den Schülern und Ratsch für die gelungene Zusammenarbeit. Die Spieluhren seien weiterhin sehr beliebt. Selbst über die Grenzen Schwandorfs hinweg, wie der OB betont: „Der wohl prominenteste Besitzer ist unser Ministerpräsident Markus Söder, bei ihm steht eine im Büro.“ Maximilian Lohse, Leiter des Tourismusbüros der Stadt, pflichtet dem OB bei: „Die Idee mit dem Miniaturmodell war einfach super, es ist immer ein tolles Geschenk für Gäste.“

Inspiration für Youtube-Kanal

Und Lohse sagt weiter: „Wir sind natürlich auch stolz auf dieses Produkt, weil es vor Ort in unserer Heimat hergestellt wird und gleichzeitig unsere Stadtgeschichte so schön darstellt.“

Auch Peter Schäfer, Mitarbeiter des Schwandorfer Bauhofs, war bei der Besichtigung der Produktion dabei – zur „Industriespionage“, wie Feller scherzhaft bemerkte. Denn Schäfer betreibt nebenbei den Youtube-Kanal „Peters Holzbude“, auf dem Heimwerker-Videos zu finden sind. Sein nächstes großes Projekt soll ein etwa ein Meter hohes Modell des Blasturms aus Holz werden, das Schäfer gern vor dem Schwandorfer Rathaus aufstellen möchte. Mit Technik aus der Schweiz will Schäfer das Großmodell wetterfest, beleuchtet und solarbetrieben machen. „Die Miniaturmodelle der Schüler dienen mir als Inspiration und Vorbild“, sagt Schäfer. Oberbürgermeister Feller zeigte sich offen für die Idee.

Für die gute Sache



Geschichte: Seit 2006 sind die hölzernen Blasturm-Spieluhrmodelle im Schwandorfer Tourismusbüro erhältlich. Sie spielen die Melodie der Bayernhymne. Die Idee geht auf eine Initiative des Lions Club zurück.

Hintergrund: Bisher wurden sie von den Naab-Werkstätten in Oberviechtach hergestellt, die jedoch die Produktion einstellen mussten. Als neuer Produktionspartner konnte das Haus des Guten Hirten gewonnen werden. Die Stadt Schwandorf bestellte für dieses Jahr 80Spieluhren.