Weihnachten
Von Krippenspielen bis Trompetenkonzert: So feierte Schwandorf den Heiligabend

26.12.2023 | Stand 26.12.2023, 12:56 Uhr
Dietmar Zwick

Mit einem Kugelhimmel wurde heuer erstmals die Holzbrücke zum Winterzauber im Stadtpark verschönert. Fotos: Dietmar Zwick

Geschenke, Musik, Lichterglanz: Auch in Schwandorf kamen überall Menschen zusammen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Ein Überblick über Rituale in der Großen Kreisstadt.

Christmetten brachten die Gläubigen zusammen



Am späten Sonntagabend machten sich die Gläubigen auf, um die Christmetten zu besuchen. So auch in Herz Jesu. Pfarradministrator Andreas Schinko begrüßte zum wichtigsten Ereignis der Weltgeschichte. Gott wird Mensch, sagte er. In seiner Predigt ging er darauf ein, dass sich viele Menschen in diesen Tagen Harmonie wünschen würden. Harmonisch war in Betlehem auch damals nichts, denn das Land um Israel war vor ungefähr 2000Jahren von den Römern besetzt. Pfarradministrator Schinko lud zum Nachdenken ein. Was vielleicht gut sei, gerade jetzt, in einer Zeit, wo bei uns, aber auch im Heimatland von Jesus nicht so wirklich viel Harmonie zu finden sei. „Das größte Weihnachtsgeschenk wäre, wenn dieser Gottessohn uns verändern würde und wir es einfach zulassen würden“, betonte Schinko.

CSU-Fraktion dankte den Helfern in Not



Seit mehr als 50 Jahren dankt die CSU-Fraktion den Diensttuenden am Heiligabend. Früh am Morgen kam die Delegation mit OB Andreas Feller, 2. Bürgermeister Andreas Wopperer und MdB Martina Englhardt-Kopf zur BRK-Bereitschaft Schwandorf, um ihren Dank auszusprechen für jene, die das ganze Jahr für die Allgemeinheit da sind. Notfallsanitäter Dominik Schmid freute sich über die Geste und wünschte sich mehr, die sich ebenfalls für andere einsetzen. Im Anschluss fuhr die Delegation zum Müllkraftwerk, St. Barbara Krankenhaus, Tierheim, Polizei und Autobahnpolizei, Klinik Lindenlohe, Marienheim, Elisabethenheim, Autobahnmeisterei, Bauhof, FF Schwandorf, Johanniter, Städtische Wasser- und Fernwärmeversorgung sowie zum THW Schwandorf und dankte mit einem Präsentkorb.

Junge Schauspieler lockten viele in die Kirche St. Jakob



Die Kirche St. Jakob war am Sonntagnachmittag zum Krippenspiel prall gefüllt. Pastoralreferent Alfred Gaßner, der mit zwölf Kindern im Alter von sieben bis zwölf Jahren das Krippenspiel einstudiert hatte, begrüßte die Besucher. „Jetzt sind wir da, weil wir feiern wollen. Den Geburtstag von Jesus“, sagte Gaßner. Die Engel saßen auf ihrer Wolke, als sie eine Nachricht von Gott erhielten – es war ein Sondereinsatz. Ein Engel musste zu einem jungen Mädchen Namens Maria, um ihr eine eigenartige Botschaft zu überbringen. „Fürchte dich nicht, du wirst einen Sohn bekommen“, sagte der Engel zu ihr. Dann mussten sich Maria (Emely Jost) und Josef (Leonie Jost) auf den Weg von Nazareth nach Bethlehem machen. Dort hin wurden sie von Wirten abgewiesen, weil sie keinen Platz hatten. Nur ein Wirt konnte ihnen einen Stall anbieten, wo ihr Kind zur Welt kommen konnte.

Weihnachtliche Klänge vom Kirchturm



Felix Buchmann und Simon Pimmer stiegen kurz vor 17 Uhr die 110 schmalen Holzstufen der steilen und schmalen Treppe des Kirchturms St. Jakob hinauf, um die Glockenstube in 30 Metern Höhe zu erreichen. Sie öffneten das große Fenster und richteten ihre Trompeten in Richtung oberer Marktplatz aus, wo sich bereits ein paar Hundert Bürger versammelt hatten, um das Christkindl Anblasen zu hören. Mit „La Rèjouissance“, die Feuerwerksmusik von Händel, begannen sie ihr Trompetenspiel. Es folgten weitere weihnachtliche Melodien wie „Tochter Zion, freue dich“ und auch „Oh du Fröhliche“.

Sterntanz des Heimat- und Trachtenvereins begeisterte



Ebenso eine lange schöne Tradition hat der Sterntanz. Seit 1964 führt der Heimat- und Trachtenverein Stamm Schwandorf diesen bereits zum 53. Mal auf. Die vhs-Jugendblaskapelle unter der Leitung von Matias Fierro spielte den Marsch „Wien bleibt Wien“ und die zwölf Tänzer zogen mit ihren beleuchteten Holzbuchstaben ein und boten verschieden Formationen dar, bis zum Schluss das Wort Weihnachten 2023 zu lesen war. 1. Vorstand Georg Spandl wünschte zum Schluss allen „ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr“. Im Anschluss spielte die vhs-Jugendblaskapelle bekannte Weihnachtsmelodien wie „Es ist ein Ros entsprungen“, „Es wird scho glei dumpa“ und „Stille Nacht“ zum Abschluss.

Kein Wunschzettel, aber trotzdem Geschenke



Bei Familie Pirzer in Büchelkühn war es dieses Jahr ein besonderer Heiligabend, denn Felix (6) und Tim (3) kümmerten sich in der Vorweihnachtszeit leider nicht sehr gut um ihre Spielsachen. Deswegen gab es für das Christkind auch keinen Wunschzettel. Es sollte selbst entscheiden, ob die beiden Spielsachen verdient haben. An Heiligabend, nach dem Besuch des Krippenspiels, war die Freude über die erhaltenen Geschenke natürlich dann umso größer.