Mit Dirk Nowitzki trainiert
Special Olympics: Basketballer der Lebenshilfe Amberg holen Bronze

07.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:47 Uhr |

In den Jura-Werkstätten fand ein Empfang zu Ehren des Teams mit vielen Gästen statt. Foto: ajp

In Amberg gibt es wieder einen außerordentlichen Erfolg zu feiern: Nicht nur die Lebenshilfe Amberg-Sulzbach, sondern die Stadt Amberg darf sich über eine olympische Bronzemedaille freuen. Die Basketballmannschaft der Lebenshilfe wurde bei den diesjährigen Special Olympics in Berlin Dritter und konnte so die Bronzemedaille mit in die Vilsstadt bringen.

Dass man so einen herausragenden Erfolg zelebrieren muss, steht außer Frage und so gab es eine Willkommensfeier in den Jurawerkstätten, zu der sich zahlreiche Ehrengäste einfanden. Recht bald wurde den Besuchern klar, was das Rezept dieses Erfolges war: Training, Technik und sicher auch etwas Glück spielten eine Rolle. Aber vor allem das „Wir“ stand im Mittelpunkt. Die Mannschaft hat bei den Special Olympics World Games, die heuer erstmals in Deutschland ausgetragen wurden, die Bronze-Medaille in der Sparte Basketball gewonnen.

Die Sportler hatten sich durch den Sieg bei den Nationalen Special Olympics Spielen 2022 in Berlin qualifiziert. Zuvor errangen sie bereits 2019 in Abu Dhabi die Bronzemedaille bei den Special Olympics World Games und 2018 die Goldmedaille bei den Nationalen Special Olympics in Kiel. Das Team gibt es in der jetzigen Konstellation seit drei Jahren. Manche der Spieler sind erst seit drei Jahren aktiv, andere spielen schon seit 35 Jahren Basketball beim Freizeitclub der Lebenshilfe. Dieser besteht schon seit 1978.

Basketball ereignet sich besonders gut für Menschen mit Behidnerung



Trainer Englbert Ludwig Weidel war früher Lehrer an der Rupert-Egenberger-Schule des Förderzentrums mit Schwerpunkt geistige Entwicklung und hat in seiner Freizeit ehrenamtlich mit den Schülern Freizeitaktivitäten unternommen. Neben Basketball wurde Fußball gespielt, es gab auch einen Chor. Aber kristallisierte sich immer stärker heraus, dass sich Basketball besonders gut für Menschen mit Behinderung eignet. Coach Weidel wies am Rande der Veranstaltung hin, dass diesem Sport für die Spieler mit geistiger Beeinträchtigung die gleichen Regeln gelten würden wie im regulären Spielbetrieb.

Für die Spieler und das Trainer-Team waren die zwei Wochen in Berlin ein echtes Erlebnis, wie der Trainer erzählte. Am Wettbewerb nahmen rund 7700 Sportler aus 190 Ländern teil. Mit diesen sei man immer wieder in Kontakt gekommen und habe die vorbehaltlose Sympathie zueinander gespürt. Im Wettbewerb traf man unter anderem auf die Mannschaften aus Australien, Kanada, Irak, Polen und der Schweiz. Nur einmal mussten die Amberger sich geschlagen geben, nämlich dem Team aus dem Irak. Zunächst mussten alle Mannschaften Einteilungsspiele absolvieren, um schließlich in die Endrundengruppe zu kommen. In der Gruppe II wurden die Amberger schließlich Dritter. Neben der Siegerehrung gab es noch einen besonderen Höhepunkt: Basketball-Legende Dirk Nowitzki nahm sich Zeit, nicht nur das Amberger Team zu besuchen, sondern auch mit ihnen zu trainieren. Ein Erlebnis, das die Amberger Crew sicher nicht vergessen wird. Alle waren sich einige: Nowitzki ist „einfach nur sympathisch“.

Am Samstag wird der Bayerische Sportpreis verliehen



Neben den Vertretern der Lebenshilfe gratulierte auch Ambergs dritter Bürgermeister Franz Badura. „Wir sind wirklich stolz auf euch.“ Zum Erfolgsteam gehören Marco Klein, Josef Dobmeier, Phillipp Schoberth, Christoph Gehr, Sandro Lobenhofer, Pascal Mainka, Anja Schmal, Philipp Abraham, Quirin Weber und Alexander Harrieder. Gecoacht wurde die Mannschaft von Englbert Ludwig Weidel und Antonia Weidel, für die Betreuung war Walburga Schneider zuständig.

Unterstützt wurde die Lebenshilfe unter anderem vom Lions Club Amberg, Round Table, Winkler-Wilfurth-Stiftung, Autohaus Fischer, Stadtwerke Amberg/Kultur- und Sportstiftung, Firma Pfister, Mielech Stiftung Berlin, Franz Beckenbauer-Stiftung, Schneekristalle e.V. und die Katharina Witt-Stiftung. Sie ermöglichten mit 23.152 Euro die Teilnahme an diesem Sportevent. Die Willkommensfeier selbst war erst der Anfang. So stehen noch ein Empfang im Rathaus und die Verleihung des Bayerischen Sportpreises am 8. Juli in der BMW Welt München sowie ein Empfang durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder in der Bayerischen Staatskanzlei in München. Und YouTube-Star Leeroy Matata „Wie ist das ..." hat auch schon eine Interviewanfrage gestellt.

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