Theaterprojekt zur Berufsberatung
Szenische Beratung für soziale Jobs: Schönwerth-Realschüler in Amberg bekommen interessante Einblicke

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 19:00 Uhr
Gerhard Spies

Einige Tage probten die Jugendlichen Theaterszenen, mit denen sie sich und in einer Live-Talkshow auch ihre Mitschüler über den den Berufsalltag in sozialen Berufen informierten. Foto: Gerd Spies

„Herzwerker“ nennt der Sozialpädagoge Jean-Francois Drozak sein außergewöhnliches Projekt, mit dem er für die sozialen Berufe werben will. Bei den Schülern der Amberger Schönwerth-Realschule fand diese szenische Berufsberatung großen Anklang.

Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales fördert das Theater-Projekt, durch das Schüler der 8.und 9. Jahrgangsstufe bei einer Projektwoche einen authentischen Einblick in die soziale Berufswelt erfahren. Schon seit 2010 tourt Jean-Francois Drozak mit seinem Herzwerker-Projekt durch bayerische Schulen. In der vergangenen Woche machte er Station an der Amberger Schönwerth-Realschule.

Seit Beginn vergangener Woche probten unter der fachmännischen Anleitung des Jugendregisseurs neun Schülerinnen Theaterszenen, die den Berufsalltag von Menschen in sozialen Berufen authentisch schildern. In einer 90-minütigen Live-Talkshow präsentierten sie dann am vergangenen Freitag auf der Bühne in der Sporthalle das Ergebnis ihren Mitschülern. „Es hat uns mega Spaß gemacht“, lautete das Urteil von Annalena, einer der neun Hobby-Schauspielerinnen, nach der Aufführung.

Mit Carolin Pirner, Heilerziehungspflegerin in den Amberger Jura-Wohnstätten, Anita Kinscher, Erzieherin in der Kommunalen Jugendarbeit in Amberg, und Christoph Mösbauer, Heilerziehungspfleger in einer Amberger Jugendhilfeeinrichtung, hatte Drozak drei Experten auf die Bühne geholt, die in der Talkshow lebensnah und authentisch Szenen aus ihrem Berufsalltag schilderten.

Mit Hilfe von Theaterszenen hatten die neun Hobby-Schauspielerinnen diese dem Publikum vorgestellt. Die jungen Darstellerinnen zeigten, wie sich die Begegnung von Volleyballerinnen mit einem Menschen mit Behinderung bei Wochenendausflug entwickeln kann, wie ein Einkauf in einem Supermarkt gemeinsam mit einem Menschen mit Behinderung aussehen kann oder welche Aufgaben auf einen Erzieher in einer Jugendhilfeeinrichtung zukommen können.

Ziel dieser etwas anderen Berufsberatung war, junge Leute für soziale Berufe zu interessieren. „Wer in einen sozialen Beruf einsteigt, wird nie arbeitslos sein“, machte der Leiter des „Herzwerker“-Theaterprojekts den Schülerinnen und Schülern Mut.