Kommunikation entscheidend
Trainieren für den Ernstfall: Amberger Klinikum führt Übung mit US-Army in Vilseck durch

29.03.2024 | Stand 29.03.2024, 11:00 Uhr

Im Schockraum erwarten acht bis zwölf Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachbereichen die Verletzten. Foto: Dietl

Eine junge US-Soldatin kommt nach einem Raketenangriff mit schwersten Verletzungen ins Klinikum Amberg. Die Blutungen müssen schnellstens versorgt werden, sonst droht das Verbluten innerhalb weniger Minuten. Ein Ernstfall kann jederzeit eintreten, wie zuletzt im Falle des Pfeffersprayangriffs am Beruflichen Schulzentrum in Amberg.

Umso wichtiger ist für solche Szenarien ein reibungsloser Ablauf, wie das Klinikum Amberg mitteilt. Genau dafür spiele die Kommunikation die entscheidende Rolle – zwischen allen Beteiligten. „In regelmäßigen Abständen werden immer wieder Trainings für den Ernstfall veranstaltet, die zeigen sollen, ob alle Abläufe funktionieren und wo wir vielleicht noch nachjustieren müssen“, wird Marc Bigalke zitiert. Er ist der Ärztliche Leiter der Zentralen Notaufnahme am Klinikum. „Stillstand ist bekanntlich Rückschritt. Dieses Mal hat ein Training mit der US-Army in Vilseck stattgefunden, wo es für alle um das Thema der Übergabe ging – zwischen der US-Army, dem Rettungsdienst und dem Klinikum Amberg.“

Die Patienten werden am Klinikum Amberg angemeldet. Dort werde das Verletzungsmuster und der Unfallmechanismus kommuniziert, damit sich das Schockraumteam darauf vorbereiten kann. Am Klinikum angekommen, werde der Patient in den Schockraum gebracht, in dem schon ein Team von acht bis zwölf Personen auf ihn warte. Das Team bestehe aus Mitarbeitern der Unfallchirurgie, der Anästhesie, der Zentralen Notaufnahme und der Radiologie. Je nach Verletzungen werden andere Fachabteilungen mit einbezogen.

„Dies war jetzt der Vorgeschmack für das nächste große Training im Herbst dieses Jahres, geplant mit der Bundeswehr“, so Bigalke. „Wir wollen damit unserem Anspruch gerecht werden eine hochprofessionelle medizinische Versorgung für alle Patienten in der Region zu garantieren.“