Großeinsatz
Verheerender Brand in Regensburg-Graß: Schaden liegt wohl bei einer Million Euro

15.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:14 Uhr

Im Regensburger Stadtsüden brannte Samstagabend ein Stadel nieder und weitere Gebäude wurden beschädigt. −Foto: Josef Eder

Im Regensburger Stadtsüden brannte am Samstagabend ein Stadel komplett nieder. Auch angrenzende Gebäude sowie Autos wurden beschädigt. Menschen mussten evakuiert werden. Der Schaden ist immens.



Der Brand im Regensburger Stadtteil Graß brach am Samstagabend gegen 21.15 Uhr aus. Bei der Integrierten Leitstelle gingen gegen 21.20 Uhr mehrere Notrufe ein, die von einer brennenden Scheune im Ortskern berichteten. Die riesige Rauchsäule war kurz darauf weit über Regensburg hinweg zu sehen.

So beschreibt es auch die zusammen mit einigen Freiwilligen Feuerwehren alarmierte Berufsfeuerwehr Regensburg in ihrem Einsatzbericht: „Bereits auf Anfahrt konnte eine Rauchsäule über dem gemeldeten Gebiet ausgemacht werden. Durch die gehäuften Anrufe und die Information, die Scheune befände sich bereits im Vollbrand, erhöhte der Einsatzleiter die Alarmschwelle und forderte weitere Kräfte zur Einsatzstelle an. Am Einsatzort eintreffend bestätigte sich die Meldung,: Die Scheune brannte vollständig, drei direkt angrenzende Wohngebäude sowie mehrere Garagen und Nebengebäude liefen Gefahr, durch die enorme Hitzeeinwirkung ebenfalls in Brand zu geraten.“

Da die Scheune nicht mehr zu retten war, ließ die Feuerwehr diese kontrolliert abbrennen. In der Scheune befanden sich keine Menschen oder Tiere, sondern lediglich landwirtschaftliche Maschinen, teilt die Polizei mit.

Hauptaufgabe: Nachbargebäude schützen



Stattdessen konzentrierten sich die Einsatzkräfte, die Nachbargebäude zu schützen: „Rasch wurden durch die Einsatzkräfte sogenannte Riegelstellungen mit mehreren Rohren und einem massiven Wassereinsatz errichtet, um die angrenzenden Gebäude vor dem Übergreifen des Brandes zu schützen“, heißt es im Bericht von Fabian Fruth, dem stellvertretenden Leiter der Integrierten Leitstelle.

Durch den massiven und schnellen Einsatz brachten die insgesamt mehr als 130 Einsatzkräfte den Brand schnell unter Kontrolle. Die umliegenden Gebäude konnten „weitestgehend geschützt werden. Bei den direkt angrenzenden Gebäuden blieb durch geborstene Fenster, aufgrund der hohen Wärmeentwicklung, und die enorme Rauchentwicklung, die Beaufschlagung durch Brandrauch nicht folgenlos“, teilt die ILS mit. Ein Wohnhaus sei demnach vorerst nicht mehr bewohnbar. Die Bewohner wurden in Hotels untergebracht.

Rauchsäule trägt Glut und Glasscherben in den Ortskern



Auf der Südseite der Scheune befand sich zudem eine Photovoltaikanlage die vollständig zerstört wurde. Funken, Glut und Glasscherben der PV-Anlage wurden durch die starke Rauchentwicklung zudem über einen großen Bereich des Ortskerns getragen und führten zu zusätzlichen Beschädigungen und Verunreinigungen im Umfeld der Einsatzstelle. Zudem wurden ebenfalls hitzebedingt drei geparkte Pkw beschädigt.

Auch an den Einsatzkräften ging der Großbrand nicht spurlos vorbei:
Wegen der starken Belastung und der hohen Temperaturen an der Einsatzstelle mussten vier Einsatzkräfte mit Überlastungserscheinungen vom Rettungsdienst versorgt und behandelt werden, teilt Fruth mit.

Brandursache wohl ein technischer Defekt



Als Brandursache wird aktuell ein technischer Defekt angenommen.
Die Schadenshöhe beläuft sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf knapp eine Million Euro.

Am Einsatz beteiligt waren die Berufsfeuerwehr Regensburg, die Feuerwehren aus Graß, Oberisling, Winzer, Burgweinting, Harting, Pentling, die UG ÖEL LZ Altstadt, der Löschzug Altstadt, das THW Regensburg, das BRK, die Johanniter, die Malteser , das RKT sowie Kräfte der Polizei und der Stadtwerke.

− nb/lha/kl