Auf dem Emmeramsplatz soll es am Donnerstag um 19 Uhr zur mittlerweile dritten Protestkundgebung kommen, die sich im Zuge der derzeit laufenden Schlossfestspiele gegen Haus- und Schirmherrin Gloria von Thurn und Taxis richtet.
Sie läuft unter dem Motto „Schloss statt Schlossfestspiele“. Das alternative Schloss, das die zu der Versammlung aufrufende Gruppe Aufbruch ins Spiel bringt, ist eine in Discountern erhältliche Marke Dosenbier. Im Aufruf ist auch von Dosenwerfen die Rede.
Kritik an der Schlossherrin
Auf diese Weise wollen die Veranstalter ihre Kritik an der Schlossherrin zum Ausdruck bringen. Die Anhänger der Gruppe Aufbruch werfen ihr unter anderem Homophobie und Rassismus vor. Außerdem ärgern sie sich darüber, dass die Aussagen der 63-Jährigen viel öffentliche Aufmerksamkeit bekommen. Diese falle zu unkritisch aus, bemängeln die Veranstalter.
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Die 63-Jährige kommentierte Proteste vor dem Schloss, die diese Vorwürfe gegen sie zum Inhalt haben, bei einem Termin im Presseclub kürzlich mit: „Das sind die Vorwürfe, die jeder an den Kopf geknallt bekommt, der sich über das unterhalten will, was Sache ist.“ Sie bedaure, dass manche Leute Anstoß nehmen. Das seien an den Haaren herbeigezogene Gründe, um sich als Spielverderber zu legitimieren.
Wer ist Aufbruch?
Wer der Kopf der Gruppe Aufbruch ist und welche Personen hinter ihr stehen, ist derweil unklar. Auf Nachfrage gab sich niemand zu erkennen. Im Netzauftritt ist zu lesen, dass Aufbruch sich als Zusammenschluss politisch interessierter Menschen sieht, der linke Politik zugänglich gestalten möchte. Der forcierte Aufbruch beziehe sich unter anderem auf den Kapitalismus, alle Grenzen oder sexistische Verhältnisse. Anja Schöniger von der Pressestelle der Stadt nennt auf Nachfrage einen privaten Veranstalter als Anmelder. Weitere Demonstrationen oder Kundgebungen in Zusammenhang mit den Schlossfestspielen seien derzeit nicht geplant.
Neben einer Mahnwache und einer Demonstration vor dem Schloss gab es bei den Festspielen in den vergangenen Tagen auch auf und an der Bühne politische Statements: Zur Premiere klebte sich eine Anhängerin der Letzten Generation an der Rampe fest. Giovanni Zarella gab während seines Konzerts am Sonntag ein Statement über die Freiheit der Liebe zum Besten – garniert mit einer Regenbogenfahne am Mikrofonständer. Auch die Aktion am Donnerstag darf sich einiger Aufmerksamkeit sicher sein: Das Konzert mit Simply Red ist ausverkauft.
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