Tabellenführung behauptet
Eine Halbzeit wie gemalt: Der SSV Jahn Regensburg düpiert im Topspiel Preußen Münster

06.04.2024 | Stand 06.04.2024, 19:43 Uhr

Dominik Kother (rechts) erzielte nach einem Alleingang das zwischenzeitliche 3:0 für den Jahn. Foto: Johannes Gatzka

Der SSV Jahn lässt im Aufstiegsrennen mit einem Paukenschlag aufhorchen. Der Regensburger Fußball-Drittligist siegte am Samstag im Topspiel beim Tabellendritten Preußen Münster mit 3:1 (3:0) und behauptet damit am 32. Spieltag mit nunmehr 60 Punkten auf jeden Fall die Tabellenführung.



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Vor 12.569 Zuschauern im Preußenstadion sorgten Noah Ganaus (3. Minute), Christian Viet (15.), Dominik Kother (26.) bereits in der ersten Hälfte für eine Vorentscheidung. Die Effizienz des SSV Jahn im Abschluss war diesmal atemberaubend. Die Münsteraner schöpften nach dem 1:3 von Shaibou Oubeyapwa (81.) Hoffnung. Zu spät.

Nun kommen die Löwen

Das nächste Topspiel haben die Regensburger bereits vor der Brust – weniger von der Tabellenkonstellation her, sondern mit Blick auf die Prominenz des Gegners. Am Sonntag (13.30 Uhr) in einer Woche gibt 1860 München seine Visitenkarte im Jahnstadion ab.

Formstärkstes Team

Gegen das formstärkste Team der Liga (Münster holte seit der Winterpause 30 von 36 möglichen Punkten) legten die Gäste aus der Oberpfalz bei Temperaturen über 20 Grad einen Blitzstart hin. 160 Sekunden waren gespielt, da drang Kapitän Andreas Geipl links energisch in den Strafraum ein und legte von der Grundlinie ab auf Ganaus, der mit dem rechten Außenrist aus fünf Metern an Torhüter Max Schulze Niehues vorbei die Führung markierte.

Die äußerst solide Leistung beim 2:0-Sieg zuletzt gegen Halle hatte für Joe Enochs wohl den Ausschlag gegeben, Robin Ziegele an alter Wirkungsstätte erneut in der Innenverteidigung aufzubieten. Der Jahn-Trainer schickte dieselbe Startformation wie gegen den HFC aufs Feld. Preußen-Coach Sascha Hildmann hielt es an seinem 52. Geburtstag ganz ähnlich und vertraute weiter seiner eingespielten Elf, die vor Wochenfrist den 1:0-Erfolg gegen Dresden gefeiert hatte.

Viet elegant mit der Hacke

Münster reagierte auf den Rückstand mit wütenden Attacken. Bei Sebastian Mrowcas Direktabnahme (13.) von der Strafraumgrenze brachte Jahn-Keeper Felix Gebhardt irgendwie noch die Hand an den Ball und lenkte diesen an die Latte.

Der Jahn blieb derweil dem Muster der Führung treu, wechselte nur die Seite. Diesmal sprintete Konrad Faber rechts bis zur Grundlinie und bediente Viet, der elegant mit der Hacke vollendete. Schöner hätten sich die Regensburger die erste Viertelstunde wahrlich nicht malen können.

Erneut bestand Gebhardt eine Prüfung, diesmal gegen Malik Batmaz. Und es kam für die Gäste noch besser. Nach einem Ballverlust von Münster dribbelte Kother vors Tor und schob relativ unbedrängt zum 3:0 aus Jahn-Sicht ein.

Auch Faber kam noch frei zum Abschluss, verzog aber. Louis Breunig traf mit einem Kopfball die Latte, stand dabei jedoch im Abseits. Zweifellos: Der Jahn hatte bei Gastgebern Eindruck hinterlassen.

Gastgeber verunsichert

Das setzte sich nach dem Wechsel nahtlos fort. Breunig nach einer Ecke und Ganaus hatten erneut Gelegenheiten. Statt voller Elan aus der Kabine zu kommen, wirkte der SC Preußen eher zaghaft, ja in einigen Szenen zutiefst verunsichert. Andreas Geipl, gewiss kein Kopfballungeheuer, scheiterte aus nächster Entfernung an Schulze Niehues.

Es lief wirklich alles rund bei den Regensburgern, bis nach 65 Minuten Benedikt Saller angeschlagen vom Platz ging. Alexander Bittroff kam. Aber es gab keinen Bruch im Spiel. Ganaus grätschte nach einer Vorlage von Oscar Schönfelder nur Zentimeter am Ball vorbei.

Auf der Gegenseite gelang Oubeyapwa mit einem Fernschuss und praktisch der ersten gelungenen Aktion von Münster nach der Halbzeit das 1:3. Mit dem Verwalten der klaren Führung in der Schlussphase rundete der SSV Jahn danach den beeindruckenden Ausflug nach Westfalen ab.