Nach bisher fünf offiziellen Abgängen meldet Eishockey-Zweitligameister Eisbären Regensburg jetzt auch seinen ersten Neuzugang für die kommende Saison in der DEL2. Mit dem US-Amerikaner Sean Giles kommt ein spielstarker Verteidiger in die Oberpfalz, der auch defensiv viel Qualität mitbringt.
Derweil wurde am Donnerstag auch der neue Verein von Verteidiger Petr Heider und Stürmer Tomas Schwamberger öffentlich. Die Eisbären hatten das Duo, das gemeinsam beim Klassenkollegen EHC Freiburg anheuert, in den vergangenen zwei Tagen als Abgänge gemeldet.
Der 27-jährige Giles kommt von den Fife Flyers aus der schottischen 50000-Einwohnerstadt Kirkcaldy, die in der EIHL, der höchsten Liga Großbritanniens beheimatet sind und dort in dieser Saison als Vorrunden-Achter in der ersten Playoff-Runde am späteren Meister Sheffield scheiterten. Giles spielte dort übrigens mit Ex-Eisbär Kyle Osterberg, der zu den Top-Ten-Skorern (22 Tore, 31 Vorlagen) gehörte, und zählte zu den punktstärksten Defensivakteuren. Was Giles für die Eisbären besonders wertvoll macht: Er ist im Besitz eines deutschen Passes und belegt somit auch keine Kontingentstelle.
In Jacksonville noch besser
Giles spielte bis 2022 ausschließlich in den USA und kam dort über die gute Nachwuchsliga NAHL in die höchste Division der großen College- und Universitätsliga NCAA. Dort lief er 131 Mal für die Robert Morris University auf, ehe 2020 der Wechsel in die Profiliga SPHL (im Süden der USA die vierthöchste Spielklasse) folgte. Nach starken Leistungen dort gelang der Sprung in die ECHL, die dritthöchste Liga, in der er für Jacksonville sogar noch bessere Statistiken lieferte.
Einer seiner Teamkameraden dort war der bei den Eisbären gerade abgewanderte Meisterstürmer Abbott Girduckis. Nach einem Jahr folgte gemeinsam mit Girduckis der Schritt nach Europa zum HC Presov in der ersten Liga der Slowakei, wo Giles in 50 Einsätzen fünf Treffer und 21 Assists beisteuerte. Während Girduckis in Regensburg anheuerte, zog es Giles 2023/2024 nach Schottland zu den Fife Flyers. Dort sammelte er in 48 Begegnungen 24 Skorerpunkte (zwei Tore und 22 Vorlagen).
Kleines Unternehmen mit Girduckis
Nun geht es für den Nordamerikanerin die Donaustadt – auch auf Empfehlung von Girduckis. Giles sagt in der Eisbären-Pressemitteilung: „Ich wollte schon immer mal in Deutschland spielen. Hier gibt es qualitativ gutes Eishockey und ich habe gehört, dass es toll ist, hier zu leben. Ich bin sehr gut mit Abbott befreundet. Wir haben sogar ein kleines Unternehmen zusammen und sind schon deshalb immer in Kontakt. Er hat in den höchsten Tönen über die Eisbären als Organisation und Regensburg als Stadt gesprochen. Deswegen freue ich mich umso mehr über diese Chance.“
Er habe den Playoff-Run der Eisbären aus der Ferne mitverfolgt und die Daumen gedrückt. „Mein Ziel für nächste Saison ist es, möglichst viele Spiele zu gewinnen. Es ist super, in eine Mannschaft mit Sieger-Gen hineinzukommen. Ich werde mein Bestes geben, um diesen Standard aufrechtzuerhalten.“ Er selbst beschreibt sich als „spielstarken Defender, der gut skaten kann. Ich verteidige die eigene Zone mit Stolz, aber ich will auch in der Offensive mit meinen Spielmacherqualitäten Chancen kreieren.“
Fähigkeiten, die auch den Eisbären um Coach Max Kaltenhauser auffielen. Geschäftsführer Christian Sommerer sagt: „Wir sind sehr froh, dass wir einen hochkarätigen Spieler wie Sean nach Regensburg lotsen konnten. Er hat sich trotz zahlreicher anderer starker Angebote für uns entschieden, was uns stolz macht. Max und sein Team haben wieder mal hervorragende Arbeit im Scouting geleistet.“
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