Heimstart in der Baseball-Bundesliga
Legionäre-Trainer Martin Helmig ist sich sicher: „Wir haben das Zeug zum Finale“

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 16:23 Uhr
Matthias Ondracek

Legionäre-Trainer Martin Helmig hat sein Team stark verändert. Foto: Brüssel

Die Baseball-Bundesliga hat begonnen. Für die Guggenberger Legionäre stehen in Regensburg am Freitag (19Uhr) und Samstag (14 Uhr) gegen Mainz die ersten Heimspiele an. Trainer Martin Helmig gibt Auskunft, was vom neuen Team zu erwarten ist.

Ihr habt im Winter viel verändert. Wie gefällt Ihnen der Look der neuen Mannschaft?
Martin Helmig: „Sehr gut. Wir haben wichtige Leute geholt und sind froh über die Spieler, die hier sind. Wir haben auf jeden Fall eine bessere Mannschaft als vergangenes Jahr. Und wir sind in der Planung nicht unbedingt am Ende.“

Was waren die Gründe für die zahlreichen Neuen?
Helmig: „Wir hatten vergangenes Jahr keinen ausländischen Pitcher, was uns so ziemlich die Saison gekostet hat. Da muss man leider sagen, dass Trevor Holloway eine Enttäuschung war. Er hat nicht abgeliefert, was wir wollten. Dann hatten wir einige Abgänge. Christian Pedrol und Jan Tomek waren zwei unserer Leistungsträger. Diese mussten wir ersetzen. Und man muss sagen, es hört sich vielleicht viel an: Aber im Baseball kannst du auf der Pitcher-Position in einem Spiel zwei, drei, vier oder fünf Werfer einsetzen. Das ist normal. Deswegen mussten wir uns hier verstärken.“

Sie meinten, die Planung sei noch nicht am Ende?
Helmig: „Man braucht einen großen Kader und kann dann immer noch aussortieren oder wechseln. Wenn jemand nicht die Leistung bringt, müssen wir uns etwas anderes überlegen.“

Nun habt Ihr die erste Standortbestimmung in Heidenheim bereits hinter Euch. Wie bewerten Sie den Auftakt?
Helmig: „In der Offensive haben wir gut zusammengearbeitet. Vielleicht haben wir etwas zu viele Läufer auf den Bases gelassen. Wenn wir in der ein oder anderen Situation noch ein, zwei gute Schläge gehabt hätten, hätten wir noch mehr punkten können. Aber wir sprechen immerhin vom deutschen Meister, gegen den wir gespielt haben. Das ist eine harte Standortbestimmung, auch wenn Heidenheim noch nicht in Bestbesetzung gespielt hat. Trotzdem muss man bei ihnen immer erst bestehen. Ein Sieg ist gut.“

Vor allem nach dem bitteren Start. Da war der Eindruck, dass die Neuzugänge den Karren aus dem Dreck gezogen haben, oder?
Helmig: „Ja, durchaus. Es geht darum, das Selbstvertrauen nach so einem Rückschlag hoch zu halten. Das habe ich dem Team nach Spiel eins auch gesagt. Das haben die Jungs gut gemacht, auch die Neuen. Wir wissen, dass die Erwartungen in Regensburg sehr hoch sind. Das ist kein Geheimnis. Da ist es wichtig, unseren Plan mit vollster Überzeugung umsetzen.“

Die Liga wurde verkleinert, dafür geht es dreimal gegen jeden. Was halten Sie von der Reform?
Helmig: „Ich denke, es ist gut, dass jetzt sechs Top-Mannschaften in der Liga spielen. Hinzu kommt noch die Nordgruppe in den Playoffs. Da geht es ja eigentlich erst los. Beziehungsweise spielen wir im Prinzip zwei Saisons in einer. Nach der regulären Spielzeit geht es quasi in die Super League, in der die besten Mannschaften nochmal Vollgas geben. Und da wird alles entschieden.“

Also denken Sie, dass das Niveau dadurch gestiegen ist?
Helmig: Auf jeden Fall.

Leidtragende waren die Mannheim Tornados, die in die 2. Liga abgestiegen sind – als deutscher Rekordmeister extrem bitter. Sie haben eine besondere Verbindung zu Mannheim, Ihrer Geburtsstadt. Ihre Meinung dazu?
Helmig: „Es ist natürlich schade, wenn so eine Traditionsmannschaft plötzlich nicht mehr dabei ist. Mannheim hat jahrelang den deutschen Baseball dominiert. Aber wenn man sich nicht weiter entwickelt oder wenig bis nichts in die Infrastruktur investiert, ist das irgendwann die Konsequenz. Man muss auch bedenken, dass in Mannheim riesige Konkurrenz durch andere Sportarten herrscht. Der finanzielle Aspekt wird immer entscheidender. Hochkarätige Leute kosten hohe Preise. Deswegen bin ich auch sehr froh über die Unterstützung und die Sponsoren hier in Regensburg. Ganz vorne weg die Familie Guggenberger. Dafür versuchen wir, jeden Tag bestmögliche Arbeit abzugeben. Wir sind uns vollauf bewusst, was wir hier haben.“

Nun wird immer gerne von Saisonzielen gesprochen. Wie realistisch schätzen Sie die Chancen ein, dieses Jahr endlich den Schritt ins Finale zu gehen?
Helmig: „Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Wenn wir uns weiter entwickeln, alle gesund bleiben und vielleicht noch ein bis zwei Veränderungen vornehmen, bin ich sehr zuversichtlich. Das ist der Grund, warum ich diesen Job mache und unsere Aufgabe. Wir haben das Zeug dazu.“

Zugänge: Terrell Joyce (Bonn Capitals), Marlon Jimenez (Mainz Athletics), Scott Harkin (Melbourne Aces/Australien), Geremi Jimenez, Abraham da Silva (beide Venezuela), Edoardo Cornelli (Bayerische Baseball Academy), Luis Miguel Martin (Kuba), Konsta Kurikka (Finnland), Antonio Torres (USA), Nick Miceli (München-Haar Disciples)
Abgänge: David Dinski (Heidenheim Heideköpfe), Finn Freisberg (unbekannt), David Grimes (pausiert wegen Studium), Jonathan Heimler (berufliche Gründe), Daniel Mendelsohn (Füssen Royal Bavarians), Ondrej Novák (unbekannt), Christian Rummel Pedrol (San Marino), Niklas Rimmel (Bonn Capitals), Cerilio Soleana (unbekannt), Ronnie Sweeny (Australien), Jan Tomek (Tschechien)

Alle Termine: Bundesliga

Freitag, 5. April: Heidenheim Heideköpfe (A) 5:10
Samstag, 6. April: Heidenheim Heideköpfe (A) 6:3
Freitag, 12. April, 19 Uhr: Mainz Athletics (H)

Samstag, 13. April, 14 Uhr: Mainz Athletics(H)

Freitag, 19. April, 19 Uhr: Stuttgart Reds (H)
Samstag, 20. April, 14 Uhr: Stuttgart Reds (H)
Samstag, 27. April, 13 Uhr: Hünstetten Storm (A)
Sonntag, 28. April, 13 Uhr: Hünstetten Storm (A)
Freitag, 3. Mai, 19 Uhr: Haar Disciples (H)
Samstag, 4. Mai, 14 Uhr: Haar Disciples (H)
Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr: Heidenheim (H)
Donnerstag, 9. Mai, 14 Uhr: Heidenheim (H)
Samstag, 11. Mai, 19 Uhr: Heidenheim (A)
Sonntag, 12. Mai, 14 Uhr: Heidenheim (A)
Freitag, 24. Mai, 19 Uhr: Mainz Athletics (A)
Samstag, 25. Mai, 13 Uhr: Mainz Athletics (A)
Freitag, 31. Mai, 19 Uhr: Stuttgart Reds (A)
Samstag, 1. Juni, 13 Uhr: Stuttgart Reds (A)
Freitag, 7. Juni, 19 Uhr: Hünstetten Storm (H)

Samstag, 8. Juni, 14 Uhr: Hünstetten Storm (H)
Freitag, 14. Juni, 18 Uhr: Haar Disciples (A)
Samstag, 15. Juni, 13 Uhr: Haar Disciples (A)
Freitag, 21. Juni, 19 Uhr: Mainz Athletics (H)
Samstag, 22. Juni, 14 Uhr: Mainz Athletics (H)
Freitag, 28. Juni, 19 Uhr: Stuttgart Reds (H)
Samstag, 29. Juni, 14 Uhr: Stuttgart Reds (H)
Samstag, 13. Juli, 13 Uhr: Hünstetten Storm (A)
Sonntag, 14. Juli, 13 Uhr: Hünstetten Storm (A)
Freitag, 19. Juli, 19 Uhr: Haar Disciples (H)
Samstag, 20. Juli, 14 Uhr: Haar Disciples (H)
Playoffs: Viertelfinale: 3./4./10./11. August; Halbfinale: 24./25./31. August, 1. September; Finale: 7./8./14./15./21. September

Deutschlandpokal: 24./25. August; 7./8./14./15./28./29. September, 5./6. Oktober

European Champions League:

Mittwoch, 15. Mai:
Draci Brno (A)
Mittwoch, 5. Juni: Eagles Prag (H)
Mittwoch, 12. Juni: Eagles Prag (A)
Mittwoch, 17. Juni: Draci Brno (H)
Mittwoch, 14. August: Heidenheim Heideköpfe (A)
Mittwoch, 21. August: Heidenheim Heideköpfe (H)