Schwache Leistung
Nächster heftiger Rückschlag: SSV Jahn verliert bei Abstiegskandidat Lübeck

16.03.2024 | Stand 16.03.2024, 19:42 Uhr

Gegenwind: Den hatte der SSV Jahn Regensburg (hier Elias Huth) vor allem wetterbedingt in der ersten Halbzeit. Auch mit Rückenwind wurde es nicht besser. Foto: Gatzka

Fußball-Drittligist SSV Jahn Regensburg schlittert immer weiter in die Krise. Beim Abstiegskandidaten Lübeck kassierten die Oberpfälzer am Samstag eine 0:1 (0:1)-Niederlage.



Es war das sechste sieglose Spiel in Serie für den einstigen Primus, der zwar einen Elfmeter hätte bekommen müssen, in Summe aber eine schwache Leistung ablieferte und keine Antwort fand nach dem Rückstand, für den VfB-Spieler Robin Velasco (12.) verantwortlich war.

Die Pleite im stürmischen Lübeck bedeutet den nächsten heftigen Rückschlag. Im parallel stattfindenden Spitzenspiel trennten sich Dresden und Ulm (55 Punkte) torlos. Dynamo (54 Zähler, punktgleich mit dem Jahn) zieht damit auch vorbei, die Regensburger sind nur noch Dritter. Durch das 2:1 beim TSV 1860 München rückt dem SSV Jahn nun sogar Münster (nur zwei Punkte dahinter) auf die Pelle.

Ganaus rückt auf die Außenbahn



Nach dem 1:1 gegen Ingolstadt tauschte Jahn-Coach Joe Enochs nur auf einer Position. Für Dominik Kother, der ausgerechnet an seinem 24. Geburtstag gesperrt zuschauen musste, rückte Elias Huth ins Team. Noah Ganaus wich dafür auf die rechte Außenbahn aus.

Lübecks Coach, der frühere HSV-Profi Bastian Reinhardt, der für den gefeuerten Florian Schnorrenberg übernommen hatte, schickte mit Stürmer Jan-Marc Schneider auch einen Ex-Regensburger ins Rennen. Und der war am Führungstreffer federführend beteiligt. Nachdem Benedikt Saller links außen gegen Leon Sommer folgenschwer zurückzog, kam Schneider an den Ball. Der Offensivmann hatte wiederum ebenfalls viel zu viel Platz und bediente Robin Velasco, der Jahn-Keeper Felix Gebhardt mit seinem platzierten Schuss keine Chance ließ. Ärgerlich war das für den Jahn vor allem deswegen, weil sie das Spiel zuvor völlig im Griff hatten und dominant waren. Lübeck hätte zehn Minuten später mit einem Freistoß von Marvin Thiel nachlegen können.

Der Jahn, der im stürmischen Lübeck in der ersten Halbzeit Gegenwind hatte, fand zwar wieder zurück in die Partie, tat sich aber wieder mal schwer, gefährlich zu werden. Zum ersten Mal war das in der 27. Minute bei einem Aufsetzer von Louis Breunig der Fall. Da wäre VfB-Keeper Philipp Klewin womöglich machtlos gewesen. Der Jahn hatte häufiger den Ball, gewann mehr Zweikämpfe, auf der Anzeigetafel prangte aber ein 0:1.

Jahn wartet vergeblich auf Elferpfiff



Nach einer halben Stunde hatte Lübeck Glück, dass Schiedsrichterin Fabienne Michel weiterlaufen ließ. Ganz sauber sah das Duell zwischen Oscar Schönfelder und Niklas Kastenhofer nicht aus. Da hätten sich die Gastgeber nicht beschweren dürfen, wenn es Strafstoß gegeben hätte. Das sah auch Achim Beierlorzer so. “Das war ein klarer Elfmeter”, sagte der Sport-Geschäftsführer des Jahn in der Halbzeit bei “Magenta”.

Ein weiterer Aussetzer Sallers, der sich den Ball als letzter Mann abluchsen ließ, hätte beinahe zum 0:2 geführt. Gebhardt klärte gegen Schneider aber per Fußabwehr (45.).

Beierlorzer sprach in der Pause von einem schwierigen Fußballspiel. Es gelte aber, die schwierigen Bedingungen anzunehmen. “Wir haben noch 45 Minuten Zeit, um das zu drehen.”

Offensiv geht gar nichts beim Jahn



Es war aber Lübeck, das nach Wiederanpfiff die erste gute Chance hatte. Gebhardt war beim Schuss von Mirko Boland aber hellwach (50.). Eine starke Parade! Der Jahn hatte nun Rückenwind. Windtechnisch zumindest. In der Offensive ging aber wieder wenig. Zu wenig. Huth konnte daraus, dass er Klewin den Ball weggrätschte, keinen Profit ziehen (58.).

Mit Valdrin Mustafa für Rasim Bulic kam nach einer Stunde ein frischer Offensivmann beim Jahn. Es war aber erneut Lübeck, das gefährlich wurde. Sommer schoss knapp vorbei (61.).

Vom Jahn musste nun einfach mehr kommen. Das sah auch Enochs so. Mit Jonas Bauer, Bryan Hein und Niclas Anspach brachte er weiteres frisches Offensivpersonal. Bis auf einen Fernschuss von Anspach (89.) war aber nichts zu sehen vom Jahn. In der Offensive war das erschreckend schwach nach der Pause.



VfB Lübeck:
Klewin – Sommer, Kastenhofer, Löhden, Thiel – Taffertshofer, Boland (90. Adou), Velasco (59. Farrona Pulido), Hauptmann (90. Grupe) – Schneider (77. Egerer), Akono (59. Beleme)

SSV Jahn Regensburg: Gebhardt – Faber, Ballas, Breunig, Saller (69. Hein) – Bulic, Geipl (59. Mustafa) – Ganaus, Viet (69. Anspach), Schönfelder (81. Graf) – Huth (69. Bauer)

Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Mainz); Zuschauer: 5500; Tor: 1:0 Velasco (12.)