Bundespolizei
Parolen, Böller, Gerangel und Graffiti: Ermittlungen nach Jahn-Spiel wegen Vorfälle am Bahnhof

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 16:08 Uhr

Das Fußballspiel hat Folgen. Symbolbild: Bundespolizei

Rund um das Fußballspiel zwischen dem SSV Jahn Regensburg und dem TSV 1860 München ist es am Sonntag zu mehreren Vorfällen am Hauptbahnhof Regensburg gekommen. Das Bundespolizeirevier ermittelt nun wegen Volksverhetzung, wegen eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, wegen eines Gewaltdelikts und einer illegalen Sprayaktion.



Gegen 11.32 Uhr war der Regionalexpress von München nach Regensburg im Hauptbahnhof Regensburg eingefahren. Ein Reisender meldete einer Bundespolizeistreife, dass mehrere Anhänger des TSV 1860 München im Zug ausländerfeindliche Parolen gerufen hätten. Der Zeuge zeigte auf drei Jugendliche, die in diesem Moment ihr Gepäck in Schließfächer wegsperrten. Bei den Minderjährigen handelte es sich um zwei 17-jährige und einen 16-jährigen Deutschen. Das Bundespolizeirevier Regensburg ermittelt nun wegen Volksverhetzung. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und Verständigung der Eltern gestatteten die Beamten die Weiterreise.

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Knall bei den Schließfächern



Etwa zur gleichen Zeit nahmen Einsatzkräfte der Bundespolizei bei der Überwachung der Anreise von Fußballfans am Gleis 1 einen lauten Knall war. Bei den Postschließfächern entdeckten die Beamten schließlich die Reste eines detonierten Böllers. Das Bundespolizeirevier ermittelt in der Sache gegen Unbekannt wegen eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Es meldeten sich keine Verletzten bei den Beamten.

Fußballfans geraten aneinander



Gegen 16.10 Uhr beobachteten Beamte über die Videotechnik eine körperliche Auseinandersetzung zwischen einem Jahn-Fan und einem Anhänger des TSV 1860 München in der Bahnhofshalle. Einsatzkräfte der Bundespolizei konnten einen der Beteiligten um circa 17.40 Uhr beim Überqueren der Bahnhofsstraße stellen. Die Aufforderung der Beamten, zur Dienststelle mitzukommen, ignorierte der 22-jährige Deutsche. Erst versuchte der TSV-Fan davonzulaufen. Anschließend wollte er sich aus den Griffen der Beamten befreien. Die Bundespolizisten mussten den 22-Jährigen zu Boden bringen und fesseln. Der Fußballfan verletzte sich dabei leicht. Nun wird gegen den 22-Jährigen wegen Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Nach Abschluss der Maßnahmen setzten die Beamten den Mann auf freien Fuß. Auch gegen den unbekannten Jahn-Fan wird wegen Körperverletzung ermittelt.

Graffiti auf Zug



Am Montag gegen 7.15 Uhr entdeckte ein Bahnmitarbeiter überdies an einem am Wochenende abgestellten Zug im Bienenheimweg ein Graffiti. Auf 164 Quadratmetern war mehrmals „TSV 1860“ aufgesprüht. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 8000 Euro. Videomaterial dazu wird ausgewertet. Ermittelt wird wegen Sachbeschädigung und wegen Urkundenunterdrückung, weil Wagennummern übersprüht wurden.