Inklusion
Perspektivenwechsel-Podcast „Bist du behindert?“ für Medienpreis nominiert

11.04.2024 | Stand 11.04.2024, 5:00 Uhr
Martina Groh-Schad

Große Überraschung für Michael Kirn (von links), Dominik Winter, Patrick Altmann, Rolf Dieter Frey und Fabian Roeglin. Sie sind mit ihrem Podcast-Projekt „Bist Du behindert?“ für den German Paralympic Media Award nominiert. Foto: Martina Groh-Schad

Von Martina Groh-Schad

Große Überraschung für die Macher des Perspektivenwechsel-Podcast „Bist du behindert?“ aus Regensburg und Straubing: Sie stehen im Finale für den German Paralympics Media Award und sind in der Kategorie „Social-Media-Kanal“ unter den drei Nominierten.

Eines der Projekte wird am 24. April in Berlin mit dem begehrten Medienpreis ausgezeichnet. Insgesamt haben sich 217 Projekte um den Preis der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung beworben, der in diesem Jahr zum 23. Mal verliehen wird.

„Für uns ist das ein großer Erfolg“, sagt der Ergotherapeut Dominik Winter, der den Podcast gemeinsam mit dem Berater der Lebenshilfe, Rolf Dieter Frey, ehrenamtlich moderiert. In den vergangenen Monaten gingen bereits 23 Podcast-Folgen mit insgesamt 40 Gästen auf Sendung.

Unter den Gesprächspartnern finden sich viele Regensburger wie der Inklusionsbeauftragte der Stadt Frank Reinel, Anna Goldberg von der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung und Ben Rückerl vom inklusiven Fußball-Team Bananenflanke, der gemeinsam mit Fußballtrainer Tobias Schweinsteiger aus dem Nähkästchen plauderte. Noch nicht gesendet ist ein Gespräch mit der Grünen-Stadträtin Wiebke Richter.

Weniger Zuschauer vor Ort

Rund um die Preisvergabe steht der Inklusionssport im Mittelpunkt, der auch im Podcast regelmäßig Thema ist. „Behindertensport kommt in der Öffentlichkeit viel zu kurz“, findet Winter. „Es gibt weniger Zuschauer vor Ort und weniger Berichte in den Medien.“ Das werde den oft grandiosen Leistungen der Sportler mit Behinderung nicht gerecht. Wichtig ist ihm zudem, dass es nicht nur um den Leistungssport geht, sondern auch der Breitensport Raum erhält. „Unsere Gäste berichten immer wieder von ihren sportlichen Aktivitäten.“ Insgesamt wird aber über alles geplaudert, was zum Leben dazu gehört.

Das Gewinnen ist für die Macher des Podcasts zweitrangig. Zum Team gehören noch Michael Kirn als Berater sowie Patrick Altmann und Fabian Roeglin von Gwusst Media, die den Podcast technisch umsetzen. „Wir sehen die Nominierung als Anerkennung für unser Arbeit und Energie, die wir ins Projekt stecken“, sagt Winter. Ihr erklärtes Ziel ist: „Wir wollen zeigen, dass es normal ist, verschieden zu sein.“ Es sei sehr bereichernd, sich mit den Lebensgeschichten von Menschen mit Behinderung auseinander zu setzen. „Man kann viel lernen und erfahren, dass man trotz einer Einschränkung sein Leben in die Hand nehmen kann“, so Frey.

Durch die Nominierung hoffen die Podcast-Macher noch mehr Aufmerksamkeit zu erfahren, denn nach wie vor werden dringend Sponsoren gesucht. Erste Unterstützer gebe es, die beispielsweise die Reichweite des Podcasts genutzt haben, um für ihre Produkte zu werben. „Das muss aber noch mehr werden“, sagt Frey. „Die Produktion der Podcasts ist sehr arbeitsintensiv.“ Sponsoren könnten in einzelnen Folgen genannt oder im Videopodcast eingeblendet werden. „Sie würden damit deutlich machen, dass sie hinter unserer Botschaft stehen“, so Winter.

Neues Konzept

Um hier mit den persönlichen Ressourcen besser haushalten zu können, haben sie aktuell ihr Konzept geändert und die Dauer der einzelnen Folgen auf bis zu 25 Minuten halbiert. Zudem haben sie sich mit Lisa Vieler eine weitere Moderatorin ins Team geholt.

Alle bereits gesendeten Folgen können über die Homepage www.bist-du-behindert.de und über den Anbieter Spotify angehört werden. Als Videopodcast sind sie über das Portal Youtube zu sehen und zu hören. Wer bei der Produktion einer Podcast-Folge live dabei sein möchte, hat dazu am 16. Mai bei der Inklusiven Jobmesse im Jahnstadion Gelegenheit.