Die bejubelte Inszenierung der lange verschollenen Operette wurde bei der Premiere in Regensburg mitgeschnitten. Die mitreißende Musik von Joseph Beer ist bei Deutschlandradio Kultur zu hören.
Mit der Wiederentdeckung der lange verschollenen Operette „Der Prinz von Schiras“ ist dem Theater Regensburg ein bundesweit Aufsehen erregender Coup gelungen. Das Werk, 1934 in Zürich uraufgeführt, war Mitte Dezember in Regensburg erstmals nach 90 Jahren wieder zu erleben – und das erste Mal in Deutschland überhaupt.
Hintergrund: Der jüdische Komponist Joseph Beer (1908 bis 1987) hatte 1938 aus Nazi-Deutschland flüchten müssen. Seine Familie und Freunde wurden ermordet, der Künstler überlebte im Untergrund in Nizza. Später verbot er die Aufführung seiner Werke aus der Vorkriegszeit. Erst nach seinem Tod und dank einiger unwahrscheinlicher Zufälle wurde der Weg für die Wiederentdeckung frei.
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Bei der Regensburger Premiere jubelte das Publikum. Kritiker – vom Magazin „Oper!“ bis zu SZ und „Die Deutsche Bühne“ – feierten das musikalische Juwel in Regie von Intendant Sebastian Ritschel. Noch auf der Premierenfeier verkündeten Franziska Stürz und Stefan Frey vom BR-Operetten-Boulevard, dass die Inszenierung den begehrten Operetten-Frosch erhalten wird. Der Preis würdigt Operetten-Mut und zeichnet originelle, zeitgemäße Produktionen aus.
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Wer Beers mitreißende Musik hören will, hat bislang nur eine Möglichkeit: Er muss eine Vorstellung des „Prinzen“ im Theater am Bismarckplatz besuchen oder sich mit einem einzigen Lied begnügen: „Du warst der selige Traum“, interpretiert von Tenor Carlos Moreno Pelizari, ist auf der Theater-Homepage www.theaterregensburg.de abspielbar. In Planung ist eine CD, auf der man die Operette nachhören kann. Außerdem strahlt Deutschlandradio Kultur jetzt den Mitschnitt der Premiere aus: am 29. Dezember, 20.03 Uhr.
Für Sebastian Ritschel ist es übrigens bereits der zweite Operetten-Frosch, den er mit einem Werk von Joseph Beer holt: Er hatte 2018 an der Oper Graz „Polnische Hochzeit“ inszeniert, auch dort mit Ronny Scholz als Dramaturg.
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