Caritas teilt mit
Wegen Personalmangels: Regensburger Spezial-Pflegeheim schließt 2024

27.07.2023 | Stand 13.09.2023, 4:36 Uhr

Das Caritas Marienheim (rechts, hellgelber Altbau) in der Ostengasse hat sich auf die Pflege von Menschen mit fortgeschrittener Demenz spezialisiert. Foto: H.C. Wagner

Die Caritas schließt das Marienheim in der Ostengasse im nächsten Jahr. Als Grund führt die Caritas den Fachkräftemangel an. 33 Demenzkranke brauchen eine neue Bleibe.



Seit rund zehn Jahren ist die Einrichtung ein Pflegeheim ausschließlich für Menschen mit fortgeschrittener Demenzerkrankung. Weil der damit verbundene besondere Bedarf an Fachkräften perspektivisch nicht dauerhaft gedeckt werden könne, wurde nun die Schließung der Einrichtung auf den Weg gebracht, wie die Caritas am Donnerstag mitteilte. Bewohner und Mitarbeitende können demnach in andere Caritas-Häuser wechseln.

Einrichtung für Menschen mit fortgeschrittener Demenz



Das Caritas Alten- und Pflegeheim Marienheim ist eine so genannte „beschützende Einrichtung“ ausschließlich für Menschen mit fortgeschrittener Demenzerkrankung. Derzeit leben dort 33 Pflegebedürftige, die von 32 Mitarbeitenden versorgt werden. Träger der Einrichtung ist die Caritas Wohnen und Pflege gGmbH, eine Tochtergesellschaft des Diözesan-Caritasverbandes Regensburg.

„Reine Demenzheime als besondere Form der Altenhilfe gibt es bundesweit nur in sehr geringer Anzahl, der Betrieb ist mit besonderem Aufwand verbunden“, sagte Michael Weißmann, Diözesan-Caritasdirektor und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH. Wegen des hohen Bedarfs an Fachpersonal einerseits und des gleichzeitigen perspektivischen Mangels an entsprechend ausgebildeten Fachkräften andererseits könne diese aufwendige Pflegeform auf Dauer nicht mehr angeboten werden. Der Fachkräftemangel in der Pflege sei kein neues Problem, so Weißmann, in vielen Einrichtungen der Caritas werde er aber gut aufgefangen. Das Marienheim sehe sich jedoch einer komplexeren Lage gegenüber: Für die Pflege von Menschen mit fortgeschrittener Demenz sind Pflegefachkräfte mit besonderen gerontopsychiatrischen Fachkenntnissen nötig. „Diese Fachkräfte sind derzeit auf dem Arbeitsmarkt nicht in ausreichendem Maß verfügbar“, fügte Weißmann hinzu.

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Caritas bietet Plätze in anderen Heimen an


Aus diesem Grund hat sich die Caritas wie es heißt dazu entschieden, den Bewohnern Betreuungsplätze in anderen Caritas Alten- und Pflegeheimen anzubieten. „Wir stellen damit die Versorgungssicherheit und -qualität der Pflegebedürftigen sicher“, betonte Caritas-Wohnen-und-Pflege-Geschäftsführerin Mechthild Hattemer und bekräftigte: „Es wäre fahrlässig, wenn wir jetzt nicht handeln würden!“

25 Einrichtungen der Altenhilfe betreibt die Trägergesellschaft, darunter neben dem Marienheim mit dem Elisabethinum im Stadtinneren sowie dem Fritz-Gerlich-Haus im Westen zwei weitere Alten- und Pflegeheime in Regensburg. Dorthin können Bewohner umziehen, wenn das von ihnen beziehungsweise den Angehörigen gewünscht ist.

Im Fritz-Gerlich-Haus gibt es zudem mit der so genannten Pflegeoase ein modernes Pflegeangebot für bettlägerige Bewohner.
Besondere Voraussetzungen sind für Bewohner mit attestierter Hinlauftendenz zu schaffen. Sie müssen in einem „beschützenden Bereich“ untergebracht werden. Hier kommt beispielsweise das Caritas Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Bruck infrage.

Für die Mitarbeitenden des Marienheims gilt: Sie arbeiten weiterhin unter dem Dach der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH und können zum Teil gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in dieselben Einrichtungen wechseln. Mitarbeitende und Angehörige wurden laut Caritas persönlich über die Pläne für das Marienheim informiert.