Das Wurzelgemüse mit Knoblauch begleitete uns durch die kalte Jahreszeit. Es passt eigentlich überall dazu.
Wenn der Herbst langsam in den Winter übergeht, die Tage kürzer und die Uhren umgestellt werden, erinnern wir uns gerne an den Sommer zurück. Gerichte mit vollreifen Tomaten, knackigen Gurken, prächtigen Auberginen und Zucchini werden mit einem leicht wehmütigen Gedanken an lange, warme Sommerabende aufgetischt und lassen uns zumindest geschmacklich den Urlaub noch einmal nacherleben.
Doch wie ist es eigentlich mit dem Winter? Viel seltener als der Sommer wird er an seinem Ende beschworen, kaum einer weint Wind und Wetter eine Träne nach. Dabei steht der Geschmack des Winters dem des Sommers in nichts nach: Was gibt es Schöneres, als an dunklen, kalten Tagen in der warmen Küche bei einem Glas Rotwein einen Braten zu bewachen, der langsam im Rohr vor sich hin schmurgelt? Ganz ehrlich: Auch wenn der Frühling vor der Tür steht, freue ich mich jetzt schon wieder auf die typischen Wintergerichte.
Dazu gehört auch das sehr einfache, aber unvergleichlich aromatische Wurzel-Lauch-Gemüse mit Knoblauch, das wir hier noch einmal zelebrieren wollen, bevor Bärlauch und Spargel die Speisepläne dominieren werden. Dieses Gemüse passt zu nahezu allem, ob kurz gebratenen Lammfilets, gedünstetem Fisch oder geschmortem Kalb. Wer kein Fleisch mag, dem empfehlen wir, es zu knusprig herausgebackenen Kartoffelrösti zu servieren. Natürlich passen auch Bratkartoffeln.
Erst die Wurzeln, dann der Lauch
Als Erstes hat man ein bisschen Arbeit beim Schneiden und Hobeln des Gemüses. Statt der Petersilienwurzeln kann man alternativ Knollensellerie verwenden, eventuell auch Pastinaken, aber das habe ich noch nicht ausprobiert. Karotten und Petersilienwurzeln werden geschält und fein gestiftelt. Am besten funktioniert das mit einem Hobel und dem entsprechenden Einsatz. Vorsicht auf die Finger – unbedingt die Halterung verwenden! Schneiden geht auch, dauert aber länger. Der Knoblauch und der gut geputzte Lauch – unbedingt Sandreste zwischen den Blättern entfernen – werden in feine Scheiben beziehungsweise Streifen geschnitten. Großzügig Olivenöl in einer tiefen Pfanne erhitzen und das Wurzelgemüse darin bei mittlerer Hitze andünsten, dann Knoblauch hinzufügen. Nach gut fünf Minuten den Lauch zugeben und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Hitze etwas erhöhen und mit Weißwein ablöschen. Ab dann muss man das Gemüse eigentlich nur mehr warmhalten. Die Bissfestigkeit kann man je nach Geschmack steuern: Wer es gerne weich mag, lässt es länger schmoren und gibt eventuell noch ein, zwei Löffel Wasser hinzu. Wer es bissfest mag, schaltet den Herd früher aus. Vor dem Servieren noch einmal nachwürzen und mit Olivenöl beträufeln.
Die Zutaten
Für drei Personen benötigt man als Beilage:
3 etwas dickere Karotten, 3 Petersilienwurzeln (beide Wurzelgemüse, sollten in etwa das gleiche Verhältnis haben), 1 Stange Lauch (wenn sie klein ist, dann etwas mehr), 4–5 Knoblauchzehen, 4 EL Olivenöl und etwas mehr zum Beträufeln, 1–2 TL Salz, Pfeffer aus der Mühle, 1/8 l Weißwein
Am besten stiftelt man das Gemüse mit dem Hobel. Foto: Angelika Sauerer
Knoblauch wird gehackt, der Lauch in Streifen geschnitten. Foto: Angelika Sauerer
Die Lauchstreifen werden etwas später hinzugefügt. Foto: Angelika Sauerer
Salzen, pfeffern und mit Weißwein löschen Foto: Angelika Sauerer
