Polizei schließt Ermittlungen ab
50 Feuerwehrkräfte bekämpften Brand bei der Firma Lober in Neunburg

12.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:30 Uhr

Bei den Nachlöscharbeiten kamen ein Radlader und ein Umschlagbagger zum Einsatz. Foto: Martin Kellermeier

In der Nacht von Sonntag auf Montag waren zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr auf dem Betriebsgelände des Entsorgungsspezialisten Lober in Neunburg gefordert. Dort hatte eine größere Menge Müll Feuer gefangen. Was war die Ursache? Die Polizei hat eine Vermutung.



Kurz nach zwei Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Oberpfalz-Nord zahlreiche Einsatzkräfte in die Industriestraße. Zuvor hatten spezielle Flammenmelder im Außenbereich der Firma Lober Alarm geschlagen. Schon bei der Anfahrt konnten Neunburgs Feuerwehrkommandant Bernhard Käsbauer und seine Kameraden eine Rauchentwicklung feststellen. Als sie kurze Zeit später auf dem Firmengelände eintrafen, starteten sie sofort unter Atemschutz mit dem Löschangriff.

50 Rettungskräfte im Einsatz, Nachlöscharbeiten bis Montagmorgen



Das Feuer beschränkte sich auf den weitläufigen Außenbereich des Entsorgungsspezialisten. Dort schlugen die Flammen aus einem größeren Müllberg. „Etwa die Hälfte davon stand bereits bei unserem Eintreffen in Vollbrand“, berichtete Einsatzleiter Käsbauer.

Insgesamt 50 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Neunburg, Penting, Seebarn und Kröblitz packten beherzt an. Auch der Wasserwerfer und die Drehleiter der Feuerwehr Neunburg kamen zum Einsatz. Die Nachlöscharbeiten, bei denen ein firmeneigener Umschlagbagger und ein Radlader wertvolle Hilfe leisteten, zogen sich bis in die frühen Morgenstunden hin.

Das könnte Sie auch interessieren: Auch im Dezember 2021 hatte es bei Lober gebrannt. Damals waren Brandfahnder vor Ort.

Bei dem brennenden Müll handelte es sich laut Bernhard Lober, dem Geschäftsführer des gleichnamigen Entsorgungsunternehmens, ausschließlich um Gewerbemüll, darunter auch Holz und Kunststoffe. Seit Freitag, 17 Uhr, habe den Müllhaufen niemand mehr angerührt, berichtete Lober. Er vermutete daher eine Entzündung durch Asche oder eine glimmende Zigarettenkippe, die sich im Müll befunden haben könnte. Doch die genaue Brandursache sei wohl nur schwer herauszufinden.

Geschäftsführer: Nennenswerter Schaden ist nicht entstanden



Lober zeigte sich erleichtert, dass die Brandmeldeanlage funktionierte und die Feuerwehr so schnell helfen konnte. „Es ist alles glimpflich abgelaufen“, sagte der Geschäftsführer gegenüber unserer Zeitung. Nennenswerter Schaden sei keiner entstanden.

Neben den örtlichen Feuerwehren waren Kreisbrandinspektor Helmut Schatz und Kreisbrandmeister Reinhold Stangl an der Einsatzstelle. Zudem machte sich ein Fachberater des THW ein Bild vor Ort. Auch der Rettungsdienst stand parat, um den Einsatz der Atemschutzträger abzusichern. Die Polizei hat gleich nach dem Brand die Ermittlungen zur genauen Ursache aufgenommen, die zunächst unklar blieb.

Polizeichef: Es gibt keine Anzeichen für Brandstiftung



Am Montagmittag erklärte der Leiter der Polizeiinspektion Neunburg, Markus Schmitt, dass es keine Anzeichen für eine Brandstiftung gebe, da es sich um ein abgeschlossenes Gelände handelt. Es gebe auch keine Anzeichen, dass Unberechtigte den Müll in Brand gesetzt haben. Von daher gehe man davon aus, dass vermutlich etwas Falsches im Abfall gelandet sind, was sich entzündet habe, so Schmitt.

Die Polizei habe ihre Ermittlungen damit abgeschlossen, da es auch keinen Gebäude-, keinen Personen- und keinen größeren Sachschaden außer an den Müllblöcken gegeben habe. Das Ergebnis ist der Staatsanwaltschaft übermittelt worden, die nun über den weiteren Verlauf des Verfahren entscheiden werde. Schmitt rechnet nach eigener Aussage mit einer Einstellung des Verfahrens.