Bayernliga Nord
ASV Neumarkt überrollt Coburg: Gleich zwei Neumarkter schnüren Hattrick

01.04.2024 | Stand 01.04.2024, 14:54 Uhr
Lothar Röhrl

Die Neumarkter Selim Mjaki (l.) und Christian Schrödl (3.v.li., hier in einer Szene aus dem Spiel gegen Hankofen) waren auch gegen Coburg sehr treffsicher. Foto: Lothar Röhrl

Gar nicht kärglich ist heuer der Karsamstag für Nord-Bayernligist ASV Neumarkt ausgefallen. In Coburg holte die Mannschaft von Jochen Strobel mit 7:1 (4:0) den bisher höchsten Saisonsieg. Gleich zwei ASV-Spielern gelang in dieser Partie jeweils ein Hattrick: Erst Selim Mjaki zum 2:0, 3:0 und 4:0 in nur 17 Minuten vor der Pause; dann Christian Schrödl zum 5:0, 6:0 und 7:0 binnen 28 Minuten in der zweiten Halbzeit.

Torverhältnis für den ASV Neumarkt plötzlich positiv

Dank des Kantersiegs drehte der ASV sein Torverhältnis vom Negativen ins Positive (jetzt 51:48). Doch am meisten zählte am Samstag das: Mit jetzt 40 Punkten hat die Mannschaft, die nach 27 Spielen Neunter ist, den nächsten Schritt Richtung Klassenerhalt getan.

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Der Karsamstag hatte es in dieser Liga ohnehin in sich. Denn beide Mittabellenführer haben ihre Auswärtsspiele verloren: Der Heimsieg der Würzburger gegen Spitzenreiter Hankofen-Hailing und das 2:1 von Ammerthal gegen den Tabellenzweiten Eichstätt haben gezeigt, dass sich in dieser Liga keiner oben zu sicher und keiner unten schon jetzt geschlagen geben muss. In zuletzt genannter Hinsicht verdiente sich der 1. SC Feucht auch Beachtung trotz seiner Heimniederlage gegen Ingolstadt II. Diese fiel mit 3:4 bemerkenswert eng aus.

Aber, wie sagt derzeit ASV-Trainer Jochen Strobel völlig zu Recht vor jedem Spiel: „Wir schauen nur auf uns.“ Um in diesem Bild zu bleiben, hat Coburg am Samstag aber so was von in die Röhre schauen müssen. Denn die nun ganz knapp an die Relegationsplätze abgerutschten Coburger sind jetzt gleich hinter Feucht das zweitschlechteste Team der Rückrunde. 69 Gegentore – nur Feucht ist mit 73 schlechter – sagen alles.

Gegen den ASV Neumarkt fingen sich die Coburger Gastgeber mehr oder weniger alle Tore durch Konter ein. Die Oberfranken leisteten sich zu viele Fehler. Allerdings leistete Neumarkt auch seinen Teil: Vor allem die aus Philipp Majewski, Marlon Misetic, Alexander Braun und Fabian Pözl bestehende Vierer-Kette mit einem auf die Sechs vorgeschobenen Jannik Schneider war für die Coburger kaum zu überwinden.

Elfmeter war Dosenöffner

Was Jonas Marx und Alexander Moratz für die von Elias Meyer, Selim Mjaki und Christian Schrödl gebildete Offensive im Umschaltspiel bringen können, zeigte diese Partie ebenfalls.

Der vielzitierte Dosenöffner war in diesem Spiel das mit Strafstoß an Christian Schrödl geahndete Foul in der 19. Minute. Wenn Strafstoß für den ASV, dann „Mister Zuverlässig vom Punkt aus“ Jonas Marx. Und schon hieß es 1:0 für die Neumarkter. Weiter ging es mit den drei Mjaki-Treffern in der 24., 30. und 41. Minute. Vor allem das dritte Tor des Stürmers, ein Schuss aus der Drehung, war ein Zungenschnalzer.

Alle im Team und viele im Umfeld gönnten nach der Halbzeit Stürmer Christian Schrödl, dass er in diesem für einen Sonderplatz in der ASV-Chronik reifen Spiel der zweite Hattrick-Schütze war.

Der Neumarkter Trainer Jochen Strobel schwärmte von der „superguten ersten Halbzeit“. Denn aus fünf Chancen habe seine Mannschaft vier Tore gemacht. Allerdings vergaß der Coach auch zwei gute Coburger Möglichkeiten nicht. Nur eines fand Strobel nicht gut: Das Ehrentor der Coburger (88. Minute; Handelfmeter durch Civelek) sei eine Konzessionsentscheidung des Schiedsrichters gewesen.