Abschied nach 24 Jahren
Ende einer Ära: Stefan Lettenbauer verlässt den TSV Wolfstein

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 20:00 Uhr

Stefan Lettenbauer war 24 Jahre lang rund um die Uhr für den TSV im Einsatz. Foto: Zeh (Archiv)

Es ist ein kurzes, kaum fünfminütiges Gespräch gewesen, das eine 24-jährige Ära beim TSV Wolfstein beendete.

Das Treffen zwischen Stefan Lettenbauer und den beiden Vorsitzenden des TSV Wolfstein, Jürgen Hamann und Claudia Winter, am Montag sei ein herausforderndes gewesen, bestätigt die 2. Vorsitzende auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern.

Lettenbauer und der TSV Wolfstein: Im Guten getrennt



Denn am Ende der emotionalen Zusammenkunft hatte Lettenbauer, bis Montag noch Fußball-Abteilungs- sowie Spielleiter des TSV Wolfstein, nach mehr als zwei Jahrzehnten keine offizielle Funktion mehr bei den „Siedlern“. Man habe sich im beidseitigen Einverständnis getrennt, versichert Winter im Gespräch und sagt: „Wir sind im Guten auseinandergegangen.“

Lesen Sie auch: JFG Neumarkt gegen TSV Wolfstein: Ein schiedliches Ende vor Gericht

Lettenbauer, der unter anderem mit dem Ehrenamtspreis des BFV auf Kreis- und Bayernebene ausgezeichnet wurde und bis Mitte vergangenen Jahres den Vorsitz des TSV inne hatte, hinterlasse einen unvergesslichen „Fußabdruck“ beim TSV. Als Herz und Motor der Fußballabteilung habe er nicht nur zahlreiche Erfolge gefeiert. Das Engagement Lettenbauers sei auch weit über das Spielfeld hinaus gegangen, so Winter.

Lettenbauers ansteckende Hingabe und Leidenschaft



In einer Pressemeldung des Vereins heißt es weiter, dass Lettenbauer nicht nur ein Freund und erster Ansprechpartner für viele, sondern auch ein unermüdlicher Unterstützer in sämtlichen Belangen des Vereinslebens gewesen sei. „Seine Leidenschaft und Hingabe waren ansteckend und haben Generationen inspiriert“, teilt der Verein mit.

Warum also dann die für viele überraschende Trennung? „Die Zukunftsziele von Stefan Lettenbauer und des TSV Wolfstein haben sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt“, teilt Winter mit und nennt im Gespräch hierfür beispielhaft die künftige Ausrichtung der Fußball-Jugendarbeit.

Lesen Sie auch: Kreisliga: Lohse soll abstiegsbedrohte „Siedler“ retten

Mit Teams von der A- bis hinunter zur G-Jugend sowie 40 ehrenamtlichen Trainern und Betreuern sei diese nicht nur „riesengroß“. Sie biete auch viel Potenzial. „Wir wollen verstärkt Nachwuchsspieler aus unseren eigenen Reihen rekrutieren“, sagt Winter. Dieser Aufgabe wolle man frischen Wind verleihen und auch Jüngeren im Verein die Chance geben, sich in verantwortungsvoller Position zu beweisen. Ein Nachfolger Lettenbauers stehe aber noch nicht fest, es liefen aber Gespräche, sagt Winter.

Coach Lohse fiel aus allen Wolken



Für Michael Lohse, Coach der Kreisklassen-Fußballer in Wolfstein, kam das Ende der Ära Lettenbauer überraschend. „Ich bin aus allen Wolken gefallen“, sagt Lohse über jenen Moment, als er am Montag vor dem Training der Ersten Mannschaft von der Trennung erfahren habe. „Der ‚Letti‘ hatte Tränen in den Augen, als er gegangen ist“, erinnert sich Lohse.

Mit Stefan Lettenbauer habe er ein sehr gutes Miteinander gehabt, „wir haben fast täglich über Fußball philosophiert“. Dennoch gelte es die getroffene Entscheidung zu respektieren, sagt Lohse, der nach eigener Auskunft „mega viel Spaß beim TSV“ und zudem „ganz viel Bock auf den Verein“ habe.

Lesen Sie auch: TSV Wolfstein findet keinen Vorstand und steckt in der Krise – Droht die Auflösung?

Im Namen des TSV Wolfstein bedankte sich Claudia Winter abschließend bei „Letti“ für seine unermüdliche Arbeit bei den „Siedlern“. Sein Engagement habe den Verein geformt und geprägt. Seine Fußspuren seien noch lange Zeit sichtbar. „Auch wenn er nicht mehr aktiv ist, wird seine Präsenz im Verein stets geschätzt sein“, heißt es in der TSV-Pressemeldung, die mit den Worten abschließt: „Danke für alles, ,Letti‘, und auf Wiedersehen!“

Stefan Lettenbauer war am Donnerstag für eine Stellungnahme telefonisch nicht zu erreichen.